positiv zu bewerten
sind. Das ändert aber nichts daran, dass das System der österreichischen
Schule im Sinne von Spaß und auch von qualitätsvoller Ausbildung nicht immer
richtig ist. Wie soll man sich sonst erklären, dass Tausende Kinder Schulangst
haben, ja sogar physisch erkranken. Wie erklärt man sich, dass es zunehmend
Klagen aus der Wirtschaft gibt, dass die Schulabgänger und Schulabgängerinnen
nicht die Qualifikationen und Fähigkeiten haben, die sie mit 14, 15 Jahren
schlichtweg haben sollten. Wie erklärt man sich auch, dass oft 20 Prozent
der Schüler eines Jahrgangs nicht sinnerfassend lesen können. Ich denke, da
muss einem irgendwann einmal etwas auffallen, und da geht es nicht mehr um
einzelne kleine Maßnahmen, sondern da geht einfach darum, grundsätzlich etwas
zu ändern.
Ich komme jetzt noch
einmal auf die Zukunftskommission zu sprechen, weil die tatsächlich versucht
hat, das ein bisschen grundsätzlicher aufzurollen. Frau Ministerin Gehrer hat
zuerst gesagt hat, die Zukunftskommission zähle quasi zu den Leistungen –
sie hat diese aufgezählt – dieser Regierung. Die Regierung hat diese
Kommission eingesetzt, und das finde ich auch gut. Ich finde, es war ein guter
Schritt, diese Zukunftskommission einzusetzen, damit man sich das einmal ein
bisschen grundsätzlicher anschauen kann, und die Zukunftskommission Vorschläge
betreffend Bildungssystem oder Schulsystem machen zu lassen.
Aber was machen Sie? – Sie lassen die Kommission arbeiten, die eine Menge sinnvoller Vorschläge wie etwa Veränderung der Leistungsbeurteilung, Binnendifferenzierung, Frühförderung im sprachlichen Bereich und so weiter macht. Sie alle kennen das. 13 Anträge vom Kollegen Brosz diskutieren wir hier mit, die Ihnen nicht einmal ein Wort wert sind, die Sie einfach mit einem Federstrich ablehnen. Sie wollen das alles nicht. Daher frage ich mich, welchen Sinn es macht, wenn Sie so eine Kommission einsetzen und nichts von dem, was die Kommission will, abgesehen von einigen ganz winzigkleinen Änderungen, umsetzen.
Genau das kritisieren wir! Diese Zukunftskommission hätte nämlich tatsächlich richtungsweisend werden können, wenn Sie als Regierungsfraktionen auch bereit gewesen wären, davon etwas umzusetzen. (Beifall bei den Grünen.)
13.51
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächste zu Wort gemeldet
ist Frau Abgeordnete Mittermüller. Ich erteile es ihr. (Abg. Amon: Die
Rednerliste stimmt nicht!)
13.51
Abgeordnete Marialuise Mittermüller (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Frau Bundesministerin Gehrer ist gerade nicht anwesend. Hohes Haus! Das Schulpaket 2 sollte einhellige Zustimmung hier im Hohen Haus finden und wird es wahrscheinlich auch, da es weitere Qualitätsverbesserungen auslösen wird.
Ein wesentlicher Inhalt sind die Sprachförderkurse zum
Erlernen der deutschen Unterrichtssprache. Wir haben schon von den Vorrednern
gehört, dass 21 Prozent der Volksschulkinder in Vorarlberg,
40 Prozent in Wien und bei uns in Kärnten 5 Prozent – das sind
zahlenmäßig 2 101 – der Schüler Kinder nichtdeutscher Muttersprache
sind. Der Kärntner Landeshauptmann Dr. Jörg Haider hat anlässlich der
Landeshauptleutekonferenz das damit verbundene Integrationsproblem aufgezeigt
und eine Forderung nach mehr Stützlehrern für den Sprachunterricht an die
Bundesregierung gerichtet, und es ist ihm dabei nur Recht zu geben. (Abg.
Dr. Niederwieser: Wie viele?)
Herr Staatssekretär! Ich hoffe, Sie werden Folgendes der Frau Bundesministerin mitteilen: Ich möchte hier wiederum eine Lanze für die Kleinschulen brechen und auf die besonderen Probleme der Kleinschulen hinweisen. Ich hoffe, dass es auch dahin gehend gute Lösungen geben wird. (Beifall bei den Freiheitlichen.)