Ende des Schuljahres halten. Was also unterstellen Sie da den Lehrerinnen und Lehrern?
Wie ist es zu verstehen, Herr Staatssekretär – ich muss jetzt mit Ihnen reden, die Frau Ministerin ist gerade nicht anwesend –, dass in diesem Erlass steht, dass die Randstunden nicht suppliert werden sollen? Ich frage mich schon, wieso Sie jetzt einfordern, dass nicht mehr als 2,5 Prozent der Schulstunden entfallen dürfen. Sie haben mit einem Erlass des Bundesministeriums festgelegt, dass aus Einsparungsgründen Randstunden nicht suppliert werden dürfen. Jetzt steht der Lehrer in der Öffentlichkeit wieder so da, als ob er der geborene Faulpelz wäre und Stunden nicht halten würde. Sie sollten mehr für das Image der Lehrer, der guten Lehrerinnen und Lehrer in Österreich machen. (Abg. Brosz: Gilt der Erlass noch?) – Der Erlass ist gültig, er ist in Kraft. Es darf nicht suppliert werden, wenn eine Randstunde entfällt. (Zwischenruf der Abg. Rossmann.) – Ich verstehe Sie leider so schlecht. Ich komme dann zu Ihnen.
Zur sprachlichen Frühförderung. Meine sehr geehrten Damen
und Herren! In Oberösterreich gibt es ein Integrations- und
Fördermaßnahmenpaket für Schüler und Jugendliche, deren Mütter nichtdeutscher
Muttersprache sind. Dieses Paket wurde im Auftrag der Pädagogischen Akademie
des Bundes vom Institut für Interkulturelle Erziehung erarbeitet. Darin sind
echte sprachliche integrative Maßnahmen enthalten, wie sie derzeit schon in
den verschiedensten Gemeinden in Oberösterreich – fast ausschließlich
sozialdemokratisch geführten Gemeinden – durchgeführt werden. (Abg. Großruck:
So viele gibt es gar nicht!) – Es gibt schon genug. Wie viele gibt
es denn, weißt du das überhaupt? (Abg. Großruck: Lass die Kirche im
Dorf, lieber Freund!)
In fast ausschließlich sozialdemokratischen Gemeinden werden diese Maßnahmen durchgeführt. Die Frau Bundesministerin gibt lobenswerterweise Geld für solche Studien, für solche Projekte aus. (Abg. Brosz: Wunderbar!) – Ja, wunderbar. Warum liest sie dann die Ergebnisse nicht? Warum schließt sie sich nicht genau diesen Ergebnissen an und ordnet sprachliche Frühförderung mit integrativen Maßnahmen in den Schulen an? Wir sind draufgekommen, dass eine Frühförderung von der Vorschule über Volksschule und Hauptschule erst dann Sinn macht, wenn man auch die Mütter mit einbezieht. Das ist nämlich die einzige Institution, in die auch Mütter mitgehen dürfen, wo sie am öffentlichen Leben teilnehmen dürfen. Leider ist das so durch diesen kulturellen Hintergrund, der in sehr vielen Fällen gegeben ist.
Wissen Sie, wie wichtig es ist, dass die Mütter wissen, was
Schule bedeutet in Österreich? Wissen Sie, wie wichtig es ist, dass auch zu
Hause Deutsch gesprochen wird? In der Zwischenzeit kommen auch ausländische
Mütter mit nichtdeutscher Muttersprache zu den einzelnen Veranstaltungen in
die Schule, bis hin zu den Elternsprechtagen. (Präsidentin Mag. Prammer
übernimmt den Vorsitz.)
Das wären Maßnahmen, die heute schon durchgeführt werden. Und wir freuen uns, dass wir jetzt 300 Lehrer mehr bekommen. Übrigens: Die Landeshauptleute meinen, 700 Lehrer mehr würden wir brauchen.
Ich bitte Sie, sehr geehrte Frau Bundesministerin, sehr geehrter Herr Staatssekretär: Machen Sie endlich Reformen – und sparen Sie sich Pakete! (Beifall bei der SPÖ.)
14.00
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Schiefermair. Wunschredezeit: 2 Minuten. – Bitte.
14.00
Abgeordnete Notburga Schiefermair (ÖVP): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Herr Staatssekretär! Liebe Kolleginnen und Kollegen! „Am Anfang war das Wort.“ – Nicht biblisch möchte ich das verstanden wissen, sondern das Wort oder das Sprach-