Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 132. Sitzung / Seite 61

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vermögen als jenes Werkzeug, das jedes Kind bekommen soll, noch bevor es mit Un­terrichts- und Bildungsinhalten konfrontiert wird. Darum begrüße ich die von der Frau Bundesministerin initiierte Fokussierung auf die Sprachförderung, die im Schulpaket 2 ein wichtiger Baustein ist.

Die vorgezogene Schuleinschreibung mit den dazugehörigen Maßnahmen und Rah­menbedingungen, aber auch die offene Zusammenarbeit mit den Kindergärten und den Schulen stellt eine tatsächliche und notwendige Verbesserung dar.

Diese zusätzliche Sprachförderung ist wichtig vor allem, aber nicht nur, für Kinder mit Migrationshintergrund, sondern auch für Kinder, die’s g’wohnt san, dass dahoam so red’n kinnan und a woin, dass mit die Lehrer so red’n kinnan, nämlich im Dialekt. Sie miassn oba auf oamal zuahean, und sie hean Hochdeutsch. Auch jene Kinder, die in kommunikationsarmen und zerrütteten Familien leben, können die Unterstützung in dieser Phase wirklich sehr gut brauchen.

Ein weiterer wichtiger Baustein ist die optimale Ausnützung der vorhandenen Schul­zeiten. Damit wird auf die viel diskutierte Stundenreduzierung reagiert. Da haben wir jetzt die drei Bereiche: die rasche Festlegung der Stundenpläne, die Vorverlegung von Nachprüfungen kurz vor Ferienende, und der dritte Bereich ist, dass die Notenkonfe­renzen in der vorletzten Schulwoche gehalten werden.

Für die Eltern ist es eine wesentliche Erleichterung, wenn die vereinbarten Stunden auch eingehalten werden. Dies ist mit der Unterrichtsgarantie gewährleistet. Die Frau Bundesministerin hat vorhin schon von Qualitätssicherung gesprochen. Auch ich bin der Meinung, Qualität geht vor Quantität. Und meiner Vorrednerin, Frau Sburny, möchte ich Recht geben bezüglich dieser zwei wichtigen Faktoren: den Spaß am Ler­nen nicht verlieren und die Qualitätssicherung.

Ich bin der Meinung, dass man mit diesen Paketen genau diesen Ansprüchen gerecht wird. Und dem Herrn Gaßner möchte ich sagen: Nicht alle SPÖ-BürgermeisterInnen sind so gut. Ich erinnere nur an die vor kurzem stattgefundene Wahl in Kematen. (Bei­fall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

14.03


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abge­ordnete Mag. Muttonen. Wunschredezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


14.03.48

Abgeordnete Mag. Christine Muttonen (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Ich möchte auf zwei Elemente dieses Mini-Schulpakets 2 näher eingehen, von dem ich hoffe, dass es letztendlich das Wenige hält, was Sie, Frau Ministerin, darin versprechen.

Erstens: die geplanten Maßnahmen der Begabtenförderung durch das Überspringen einer Schulstufe an den Nahtstellen. Dazu ist in den Erläuterungen nachzulesen, dass eine spezielle Förderung unumgänglich ist, damit Kinder ihre besonderen Potentiale nutzen und individuell entwickeln können.

Wie wahr!, kann ich nur sagen. Allerdings hätte ich gerne von Ihnen eine Antwort auf Fragen bekommen, die Sie uns schuldig geblieben sind.

Ich würde gerne wissen: Was verstehen Sie unter „begabt“, unter „besonders begabt“? Sind begabte Kinder solche, die trotz eines rigiden Schulsystems ihre Freiheiten su­chen, oder sind Kinder, die im musisch-kreativen Bereich begabt und im naturwissen­schaftlichen Bereich verbesserungsfähig sind, dann unbegabt? Was heißt das? – Für uns ist ein Überspringen einer Schulstufe als individuelle Förderung wirklich zu wenig.

 


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