Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 132. Sitzung / Seite 71

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finanziert wird. – Punkt eins dazu. (Abg. Großruck: Förderungen! Von Förderungen habe ich gesprochen!) – Förderungen?! Was soll denn im öffentlichen System geför­dert werden, wenn die Lehrer bezahlt werden und die Schulen gezahlt werden? Sie verstehen ja das Problem überhaupt nicht! Sie zahlen die Lehrer selbst, Sie zahlen die Schulen selbst, Sie zahlen die Schulerhaltung selbst! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

So kompliziert kann ja das nicht einmal für Sie sein, Kollege Großruck, dass Sie zu­mindest das Problem einmal erkennen! Das ist ja unglaublich. (Abg. Großruck: Na! Na! Na! – Abg. Mag. Molterer: Nicht so präpotent, Herr Kollege!)

Zum zweiten Punkt: Mit dem Konkordat und Ihrem klugen Gedichtchen können Sie auch weitermachen. (Zwischenruf des Abg. Großruck.) Es war ja wunderbar, dass die gesamte Regierung inklusive des Klubobmanns aufspringt – die überhaupt kein Pro­blem haben, sich von einem Herrn Strache nicht zu distanzieren –, weil ein Bezirksrat der Wiener Grünen eine Einzelmeinung bei einer Landesversammlung abgibt, die im Übrigen mit diesem Antrag klargestellt wurde. Sie können es ja lesen, dass es dabei überhaupt nicht um die Abschaffung geht. Sie können den Schwachsinn weiter be­haupten, Kollege Großruck. (Ruf bei der ÖVP: He!) Sie können von der Zwangsvege­tarisierung reden, Sie können in Ihrem Stil der ÖVP weitermachen. Wir halten davon absolut nichts. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Mag. Molterer: Warum so nervös, Herr Brosz?)

Zum Abschluss wäre auch noch tatsächlich zu berichtigen gewesen: Ich habe nicht ge­sagt, dass es keinen Montessori-Unterricht in den öffentlichen Schulen gibt. Ich habe ... (Abg. Großruck: Selbstverständlich haben Sie das gesagt! – Abg. Dr. Partik-Pablé: Das ist ja schwachsinnig!)

Ich weiß nicht, vielleicht können Sie das im Protokoll nachlesen, dann können Sie ja schauen, was drinnen steht. Ich habe gesagt, dass es in öffentlichen Schulen keine Möglichkeit gibt, Klassen auszusuchen, dass man sein Kind in eine Montessori-Klasse geben kann, weil es davon abhängt, ob zufälligerweise die Lehrkraft eine entspre­chende Ausbildung hat. (Abg. Scheibner: Das stimmt nicht!) Das ist ein wesentlicher Unterschied! Es gibt im öffentlichen System keine Wahlmöglichkeit. Natürlich gibt es auch pädagogische Fortschritte. (Beifall bei den Grünen.)

14.37


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Weitere Wortmeldung: Herr Abgeordneter Scheibner, bitte.

 


14.37.57

Abgeordneter Herbert Scheibner (Freiheitliche): Frau Präsidentin! Eine Bemerkung von Herrn Brosz hat mich zu dieser spontanen Wortmeldung gebracht. – Herr Kollege Brosz, Sie wissen nicht, wovon Sie reden! – Ich weiß, wovon ich rede, denn meine Tochter geht in eine öffentliche Volksschule, und wir hatten die Wahl zwischen einer Montessori-Klasse, einer Regelklasse oder einer Integrationsklasse. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

14.38


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Es liegen keine weiteren Wortmeldungen mehr vor. Die Debatte ist geschlossen.

Wir gelangen daher zur Abstimmung über den Antrag des Unterrichtsausschusses, seinen Bericht 1210 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die hiezu ihre Zustimmung geben, um ein entspre­chendes Zeichen. – Das ist die Mehrheit und damit angenommen.

 


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