Alles in allem ein gutes Modell, eine Weiterentwicklung auf
europäischem Niveau, das Chancen bietet durch eine bessere Organisation –
aus 51 Schul- mach acht Hochschulstandorte – für die Zukunft, nicht nur
für die Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch für unsere Schülerinnen und
Schüler. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
14.50
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Brosz. Wunschredezeit: 6 Minuten. – Bitte.
14.50
Abgeordneter Dieter Brosz (Grüne): Frau Präsidentin! Frau Bildungsministerin! Ich lese nur das Resümee der Stellungnahme der Evaluierungs- und Planungskommission vor, damit die Frau Kollegin ... (Zwischenruf bei der ÖVP.) – Nein, das haben Sie nicht gehört. Da gibt es eine Zusammenfassung in einem Absatz. Sie können es vielleicht noch einmal hören, und danach können Sie sagen, ob das eine positive Stellungnahme zu diesem Gesetz ist. Ich zitiere:
„Der derzeitige Entwurf verlässt den durch das AstG“ – Akademiestudiengesetz – „eingeschlagenen Weg, ist in vielen Details nicht EU-konform, entspricht nicht den durch die PEK vorgeschlagenen Standards einer professionellen tertiären Institution, damit auch nicht den auf den PEK-Tätigkeitsberichten basierenden Informationen der Frau Bundesministerin an den Nationalrat.“
Was bedarf es noch mehr als diese Stellungnahme der
Kommission, die die Ministerin eingesetzt hat, deren Mitglieder sie bestimmt
hat und die den Prozess begleiten hätte sollen? (Zwischenruf der Abg.
Dr. Brinek.)
Günter Haider, der Vorsitzende der Zukunftskommission, hat
bei einer Veranstaltung letzte Woche gesagt: Die Regierung prägt den Begriff „Wegwerfexperten“ –
und damit hat er vollkommen Recht. Man nimmt Experten nur so lange, bis sie
einmal sagen, dass etwas nicht stimmt. Siehe Stellungnahme, die einfach von der
Homepage entfernt wurde. – So sollte man wirklich nicht damit umgehen! (Beifall
bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Seit 1999 gibt es das Akademiestudiengesetz. Darin waren die
Umsetzung dieser Pädagogischen Hochschulen und dieser Prozess vorgesehen. Wenn
die Frau Bildungsministerin in der Fragestunde heute gesagt hat, man könne
nicht in einer Ho-ruck-Aktion KindergärtnerInnen an Pädagogischen Hochschulen
ausbilden, dann, so finde ich, ist eine Ho-ruck-Aktion von 1999 bis 2005 ein
relativ langes Ho-ruck, denn genau in diesem Zeitraum wäre Zeit gewesen, einen
solchen Prozess auch einzuleiten, was allerdings nicht stattgefunden hat. (Beifall
bei den Grünen.)
Was mich an der ganzen Diskussion am meisten stört, ist, dass wir eigentlich keine inhaltliche Diskussion darüber führen, was eine gute Lehrerin, einen guten Lehrer eigentlich ausmacht. Wir führen eine formale, strukturelle Diskussion. Wir diskutieren im Übrigen überhaupt nicht über die Universitäten – das hat in dem ganzen Prozess nicht stattgefunden. (Zwischenruf bei der ÖVP.) – Sie wissen alles besser, ja. Wenn Sie es so beurteilen, mag schon sein. Wenn das die einzige Form der Diskussion ist, die man mit Ihnen führen kann, dann tut es mir Leid. Aber es ist halt einmal so, dass man zumindest dann da zu Protokoll geben soll, was draußen gehört werden sollte.
Wir führen keine Diskussion über die LehrerInnenausbildung an den Universitäten. Wir führen keine Diskussion über die Schwächen, die es dort gibt, die ja von den Ausgebildeten und jenen, die rauskommen, auch immer wieder festgestellt werden, die selbst darauf hinweisen, dass der Anteil der pädagogischen, der didaktischen Ausbildung in Österreich nach wie vor zu gering ist. Er macht einen Pflichtanteil aus, der in den