Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 132. Sitzung / Seite 93

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hätte, zuständige Regierungsmitglieder möglicherweise direkte Eingriffsmöglichkeiten hätten und so weiter und so fort. (Ruf bei der SPÖ: So ist es!)

Sie wissen ganz genau, dass diese Vorwürfe ins Leere gehen. Sie sollten sich einmal den Fonds „Soziales Wien“ genauer anschauen und dann Vergleiche ziehen! Ich wer­de jetzt nicht wiederholen, was Ihnen meine Kollegin Ridi Steibl am 19. Oktober 2005 an entsprechenden Informationen dazu gegeben hat.

Dass Sie, meine Damen und Herren von den Oppositionsparteien, im Bundesrat zur Möglichkeit der Blockadepolitik greifen und diese einsetzen, ist durchaus legitim, das wird Ihnen aber letztlich nichts nützen.

Sieht man sich diesen Gesetzentwurf an, so fällt einem sofort auf, dass es bei der Errichtung der Gesellschaft „Familie & Beruf Management GmbH“ in erster Linie um Öffentlichkeitsarbeit geht, um die Durchführung von Veranstaltungen, um Information und um Entwicklung guter Praxisbeispiele. Es soll eine Anlaufstelle für Unternehmen sein. Es geht auch um Vernetzung und Austausch, um Maßnahmen zur besseren Ver­einbarkeit von Familie und Beruf und so weiter. (Abg. Öllinger: Ohne jedes Konzept! Postenbeschaffung!) Es geht darum, Grundlagen für eine positive Weiterentwicklung der Familienpolitik zu schaffen.

Ich habe den Verdacht, dass Sie von den Oppositionsparteien ein Problem mit der erfolgreichen Familienpolitik dieser Bundesregierung haben. (Ironische Heiterkeit des Abg. Öllinger sowie Ruf: Daher müssen Sie eine neue Gesellschaft gründen, weil Sie so erfolgreich waren!)

In den letzten Jahren wurden viele Maßnahmen für Familien beschlossen. Denken Sie zum Beispiel an die Verbesserung im Pensionsbereich! Denken Sie an die Maßnah­men zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf! Denken Sie an die Familien­hospizkarenz oder an das Kinderbetreuungsgeld! Das sind nur einige davon.

Österreich hat im internationalen Vergleich eine durchaus hohe Frauenbeschäftigungs­quote. Sie von der Opposition kritisieren gerne, dass zu wenig Frauen einen Vollzeitjob ausüben können. Ihnen ist offensichtlich nicht bekannt, dass viele Frauen viel lieber einen Teilzeitjob mit 20 oder 25 Stunden ausüben würden, wenn sie könnten, um ent­sprechend Zeit für die Familie zu haben.

Denken wir an die wirklichen Bedürfnisse von Familien und Kindern – und richten wir unser Handeln danach!

Ich werde den Eindruck nicht los, dass es einigen von Ihnen am liebsten wäre, wenn ein Kind möglichst rasch nach der Geburt in einen Hort käme, dann von diesem Hort in einen Ganztageskindergarten käme und von diesem dann in eine Ganztagsschule.

Sie geben immer gerne vor – das ist Ihre Handlungsweise –, was wer zu tun hat. Wenn Sie die Möglichkeit dazu haben, dann ist Ihr Weltbild in Ordnung.

Unser familienpolitisches Weltbild ist ein anderes: Wir wollen für die verschiedenen Formen von Familie Möglichkeiten schaffen, damit Familie auch wirklich gelingen kann. Deshalb stimmen wir diesem Fristsetzungsantrag gerne zu. (Beifall bei der ÖVP.)

15.55


Präsident Dr. Andreas Khol: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Mag. Kuntzl ans Rednerpult. Minuten Redezeit. – Bitte.

 


15.55.20

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich werde versuchen, zur Versachlichung dieser Debatte beizutragen, obwohl das nach den Unterstellungen des Kollegen Prinz schon schwer fällt. Er stellt das ja


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