Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 132. Sitzung / Seite 112

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auf den Einsatz von mehr privaten Mitteln zurückzuführen ist. Das ist zwar nicht schlecht, aber der öffentliche Bereich könnte hier mehr beitragen.

Was die Steigerung bei den Anträgen betrifft, die von Kollegin Brinek vorhin angespro­chen wurde, muss man hinzufügen, dass zwar die Zahl der Anträge gestiegen ist – das ist erfreulich –, aber dass von den wissenschaftlich geprüften und genehmigten Anträ­gen nur ein sehr geringer Prozentsatz, nämlich 30 Prozent – und das ist sehr wenig! –, auch wirklich realisiert werden kann, eben auf Grund der zu geringen finanziellen Mittel.

Ein weiteres Problem bleibt die Mehrfachzuständigkeit für diesen Bereich in der Bun­desregierung. Jeder möchte hier ein bisschen haben. Das Feld haben Sie allerdings weitgehend dem kleineren Koalitionspartner überlassen. Kollege Moser hat bereits das Thema Seibersdorf angeschnitten: Dort hat ja der frühere Wissenschaftssprecher der FPÖ ein neues Betätigungsfeld, und man hört, dass dort immer mehr stramme Bur­schenschafter installiert werden und Qualifikation weniger eine Rolle spielt. Ein weite­res Versorgungsfeld, und schade um dieses österreichische Paradeunternehmen! (Bei­fall bei der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Amon.)

16.59


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr spricht Frau Abgeordnete Mag. Dr. Bleck­mann. 4 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


16.59.20

Abgeordnete Mag. Dr. Magda Bleckmann (Freiheitliche): Sehr geehrte Frau Minister! Herr Präsident! Zuerst vorab: Wir sind mit dem heutigen Tagesordnungspunkt und dem zusätzlichen Antrag sozusagen dem Wunsch der Opposition nachgekommen, auch über die Strategie 2010 und den Forschungsbericht zu sprechen, was wir hier somit tun können und sollten. Es ist nur leider die Zeit dafür ein bisschen kurz.

Ich möchte aber – da ich nur eine Wortmeldung zur Verfügung habe – auf den Ent­schließungsantrag der Grünen eingehen, der ja noch eingebracht wird. Forschung beschäftigt sich auch mit Universitäten, und deshalb wird wieder ein Antrag einge­bracht, in dem schon wieder lamentiert wird, dass die Universitäten zu wenig Geld hätten und dass das Geld, das sie bekommen, doch früher ausgezahlt werden sollte.

Ich muss ehrlich sagen, ich kann das nicht mehr hören. (Abg. Mag. Johann Moser: Das brauchen Sie auch nicht mehr lange zu hören!) Ich kann Ihnen da einen Bericht in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ entgegenhalten – also nicht von unserer Regie­rung oder von uns geschrieben, sondern von Ausländern, die unser neues Universi­tätsgesetz und auch die Gelder, die da hineinfließen, gut beobachten, und auch, wie denn das Ganze bei uns läuft. (Präsidentin Mag. Prammer übernimmt den Vorsitz.)

Ich zitiere nur einen kleinen Teil aus der „FAZ“ vom 19. November 2005 zum Thema der zusätzlichen Gelder, die den Universitäten ab 2007 bis 2009 zugute kommen. Da­zu steht in der „FAZ“:

„Selbst die von linken Gruppierungen beherrschte ablehnungsfreudige Hochschüler­schaft spendete ausnahmsweise Beifall“ – also die Hochschülerschaft bei uns in Öster­reich, die ja, wie wir wissen, sehr stark Grün besetzt ist –, „welcher die fade Beurteilung der Opposition – ‚nur Linderung der ärgsten Not‘ – untergehen ließ.“

Die Regierung nannte das einen „‚unglaublichen Investitionsimpuls für die Universitäts­landschaft‘. Alles andere hätte auch niemand verstanden:“ – jetzt wird es sehr interes­sant – „Denn wann schon und wo noch wäre es je vorgekommen, dass die Rektoren der Hochschulen alle ihre finanziellen Wünsche erfüllt bekamen? Österreichs Hoch­schulen haben schon jetzt Budget- und Planungssicherheit bis 2009.“

 


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