Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 132. Sitzung / Seite 126

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Grundsätzlich muss man sagen: Was die Humanressourcen für Forschung und Ent­wicklung betrifft, haben wir in den letzten Jahren zum europäischen Durchschnitt auf­geschlossen. Während Österreich 1998 mit rund 4,8 Forscherinnen je 1 000 Beschäf­tigten noch unter dem EU-Schnitt der EU-25 lag, sind wir jetzt mit 6,1 Forscherinnen je 1 000 Beschäftigten auf jedem Fall auf einem Erfolgskurs. Ich denke, dass wir in puncto Forschungs- und Entwicklungspolitik auf dem richtigen Weg sind, und diesen Weg sollten wir daher fortsetzen. (Beifall bei der ÖVP.)

17.40


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Prein­eder. Wunschredezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


17.40.21

Abgeordneter Martin Preineder (ÖVP): Verehrte Frau Präsidentin! Frau Bundesmi­nister! Hohes Haus! Ich möchte jetzt ebenfalls auf das Bundesgesetz betreffend Ände­rung des Forschungs- und Technologiegesetzes eingehen.

Forschung und Entwicklung sind die Chance für den Wirtschaftsstandort in Österreich und in Europa. Unsere Bundesregierung hat diesbezüglich budgetär sehr, sehr viel un­ternommen. Von einer Quote von 1,88 Prozent im Jahre 2000 gab es eine Steigerung auf 2,35 Prozent des BIP, und wie wir alle wissen, ist es das Ziel, dass im Jahre 2010 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Forschung und Entwicklung eingesetzt wer­den.

Diese Gesetzesvorlage bringt mehr Effizienz in Bezug auf den Mitteleinsatz sowie eine höhere Planungssicherheit bei den Forschern. Es ist aber nicht nur die Höhe der Mittel entscheidend, sondern auch der effiziente Einsatz, und ich meine, hier sind wir auf dem richtigen Weg.

Geschätzte Damen und Herren, es schmerzt mich aber, dass ich heute am Vormittag mit einem Angriff auf eine Berufsgruppe konfrontiert wurde, nämlich mit dem Angriff, dass man Forschung gegen die Landwirtschaft und Landwirtschaft gegen die For­schung ausspielen will. Der Vorsitzende der sozialistischen Fraktion, Alfred Gusen­bauer, hat nämlich gemeint, die EU brauche eine Förderung der Forschung und Ent­wicklung – nicht aber eine Förderung der Agrarindustrie. (Abg. Mag. Johann Moser: Da hat er Recht!) Gusenbauer hat schon öfters gesagt, die Agrarausgaben seien zu hoch, Europa muss mehr in Wissenschaft und Forschung investieren. (Abg. Mag. Jo­hann Moser: Das stimmt ja auch! Da hat er Recht!)

Geschätzte Damen und Herren! In Österreich haben wir keine industrielle, sondern eine bäuerliche Landwirtschaft, aber gerade der Vorschlag, den der Sozialist Blair bringt, sieht eine Kürzung von 30 Prozent im Bereich Bergbauern und Umweltleistun­gen vor!

Ich meine, wir sollten dahin gehend umdenken, dass Landwirtschaft und Forschung miteinander verbunden sind. Ein paar Beispiel aus Niederösterreich gefällig? – In Sei­bersdorf beispielsweise wird die Herkunft von Fleisch untersucht und der Aufbau einer isotopischen Landkarte entwickelt. Die agroVet Lebens- und Umweltqualität Siche­rungs GmbH beschäftigt sich mit der Umsetzung der Kodex-Richtlinie zur Definierung der Gentechnikfreiheit in Futtermitteln; AGRAR PLUS beschäftigt sich mit Rapsöl als Treibstoffalternative für die Landwirtschaft.

Ich glaube, Entwicklung ist auch im Bereich Landwirtschaft nur durch Forschung mög­lich. Nicht gegeneinander aufrechnen, nicht entweder oder, sondern sowohl als auch.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite