Grundsätzlich muss man sagen: Was die Humanressourcen für
Forschung und Entwicklung
betrifft, haben wir in den letzten Jahren zum europäischen Durchschnitt aufgeschlossen.
Während Österreich 1998 mit rund 4,8 Forscherinnen je
1 000 Beschäftigten noch unter dem EU-Schnitt der EU-25 lag, sind
wir jetzt mit 6,1 Forscherinnen je 1 000 Beschäftigten auf jedem
Fall auf einem Erfolgskurs. Ich denke, dass wir in puncto Forschungs- und Entwicklungspolitik auf dem richtigen Weg
sind, und diesen Weg sollten wir daher fortsetzen. (Beifall bei der ÖVP.)
17.40
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Preineder. Wunschredezeit: 2 Minuten. – Bitte.
17.40
Abgeordneter Martin Preineder (ÖVP): Verehrte Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Hohes Haus! Ich möchte jetzt ebenfalls auf das Bundesgesetz betreffend Änderung des Forschungs- und Technologiegesetzes eingehen.
Forschung und Entwicklung sind die Chance für den Wirtschaftsstandort in Österreich und in Europa. Unsere Bundesregierung hat diesbezüglich budgetär sehr, sehr viel unternommen. Von einer Quote von 1,88 Prozent im Jahre 2000 gab es eine Steigerung auf 2,35 Prozent des BIP, und wie wir alle wissen, ist es das Ziel, dass im Jahre 2010 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Forschung und Entwicklung eingesetzt werden.
Diese Gesetzesvorlage bringt mehr Effizienz in Bezug auf den Mitteleinsatz sowie eine höhere Planungssicherheit bei den Forschern. Es ist aber nicht nur die Höhe der Mittel entscheidend, sondern auch der effiziente Einsatz, und ich meine, hier sind wir auf dem richtigen Weg.
Geschätzte Damen und Herren, es schmerzt mich aber, dass ich
heute am Vormittag mit einem Angriff auf eine Berufsgruppe konfrontiert wurde,
nämlich mit dem Angriff, dass man Forschung gegen die Landwirtschaft und
Landwirtschaft gegen die Forschung ausspielen will. Der Vorsitzende der
sozialistischen Fraktion, Alfred Gusenbauer, hat nämlich gemeint, die EU
brauche eine Förderung der Forschung und Entwicklung – nicht aber eine
Förderung der Agrarindustrie. (Abg.
Mag. Johann Moser: Da hat er
Recht!) Gusenbauer hat schon öfters gesagt, die Agrarausgaben seien zu
hoch, Europa muss mehr in Wissenschaft und Forschung investieren. (Abg. Mag. Johann Moser: Das stimmt ja auch! Da hat er Recht!)
Geschätzte Damen und Herren! In Österreich haben wir keine industrielle, sondern eine bäuerliche Landwirtschaft, aber gerade der Vorschlag, den der Sozialist Blair bringt, sieht eine Kürzung von 30 Prozent im Bereich Bergbauern und Umweltleistungen vor!
Ich meine, wir sollten dahin gehend umdenken, dass Landwirtschaft und Forschung miteinander verbunden sind. Ein paar Beispiel aus Niederösterreich gefällig? – In Seibersdorf beispielsweise wird die Herkunft von Fleisch untersucht und der Aufbau einer isotopischen Landkarte entwickelt. Die agroVet Lebens- und Umweltqualität Sicherungs GmbH beschäftigt sich mit der Umsetzung der Kodex-Richtlinie zur Definierung der Gentechnikfreiheit in Futtermitteln; AGRAR PLUS beschäftigt sich mit Rapsöl als Treibstoffalternative für die Landwirtschaft.
Ich glaube, Entwicklung ist auch im Bereich Landwirtschaft nur durch Forschung möglich. Nicht gegeneinander aufrechnen, nicht entweder oder, sondern sowohl als auch.