Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 132. Sitzung / Seite 196

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schuss, bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt der EU-15, 3,3 Prozent. Österreich war im Jahre 1999 da Schlusslicht, aber heute liegen wir mit unserem Primärsaldo eindeu­tig über dem EU-Schnitt. Laut Herbstprognose ist gesamtstaatlich mit einem Primär­überschuss von 1,7 Prozent zu rechnen, Herr Kollege Matznetter. (Abg. Dr. Matznet­ter: Schauen wir bei der Arbeitslosigkeit, beim Wachstum!) Ein Blick auf die offiziellen Notifizierungsunterlagen zu Defizit und Verschuldung der EU weist einen Überschuss von 2 Prozent des BIP aus. (Abg. Dr. Matznetter: ... ein Defizit!)

Im Übrigen darf ich noch auf den IWF 2004 verweisen, ebenso auf den IWF 2005, der Österreich ein hervorragendes Zeugnis ausstellt, der Österreich dezidiert als Vorzeige­land lobt und vom Tempo der Strukturreformen beeindruckt ist, aber nichtsdestoweni­ger weitergehende Reformen einfordert, die von dieser Bundesregierung auch durch­geführt werden. – Danke sehr für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei Abgeordneten der Freiheitlichen und der ÖVP.)

21.25


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Sonnberger. Wunschredezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


21.25.24

Abgeordneter Dr. Peter Sonnberger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Herr Kollege Matznetter, wenn man sich die Primärdefi­zite über einen längeren Zeitraum anschaut und 1970 bis 1999 anführt, sehen wir, dass wir da ein Minus von 27,2 Milliarden € hatten. – Hingegen gibt es im Zeitraum von 2000 bis 2006 einen Überschuss von genau 20,1 Milliarden €. Das ist der Unter­schied, Herr Kollege, in der jetzigen Finanzpolitik! (Beifall bei der ÖVP.)

Sie müssen einfach zur Kenntnis nehmen, dass die Sozialdemokraten drei Mal so hohe Budget-Nettodefizite erwirtschaftet und zu vertreten haben. Das sind Fakten! (Abg. Mag. Kogler: Ihr wart da auch dabei!) Da können Sie noch so viel Statistik her­zeigen, das wird sich nicht ändern! (Abg. Mag. Kogler: Schüssel und Stummvoll waren jedes Mal dabei!)

In Österreich werden nach wie vor täglich 100 neue Arbeitsplätze geschaffen. (Zwi­schenruf des Abg. Dr. Matznetter.) Wenn wir uns Deutschland anschauen: Dort ist ein Nettodefizit von 3,7 Prozent zu verzeichnen – und überdies gehen dort derzeit 1 000 Arbeitsplätze pro Tag verloren. (Unruhe im Saal. – Präsident Dr. Khol gibt das Glo­ckenzeichen.)

Sie müssen auch Folgendes bedenken. In den 27,2 Milliarden € an Primärdefizit ist auch die ganze Verstaatlichtenkrise im Ausmaß von 100 Milliarden Schilling und mehr enthalten. Das hat kurzfristig zu einem Ansteigen der Steuer- und Ausgabenquote ge­führt, die ja jetzt reduziert worden ist.

Forschung und Entwicklung: 2,35 Prozent – da sind wir auf dem richtigen Weg, um 3 Prozent zu erreichen. Wir haben auch im Infrastrukturausbau eine Erhöhung auf das Doppelte, nämlich 40,5 Milliarden € sollen von 2000 bis 2014 investiert werden. Auch ein Exportboom ist zu vermerken, der sich sehen lassen kann: Zwischen 1996 und 2006 verzeichnet Österreich ein Exportwachstum von 7,4 Prozent pro Jahr. Das sind die richtigen Schritte in die richtige Richtung! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordne­ten der Freiheitlichen.)

21.27


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr gelangt Herr Abgeordneter Böhm zu Wort. Auch er spricht wunschgemäß 2 Minuten. – Bitte.

 


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