Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 133. Sitzung / Seite 97

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eingeführt worden wäre! (Abg. Dr. Gabriela Moser: Das zahlt eh die ASFINAG, nicht der Verkehrsminister!)

Nun zum eigentlichen Thema. Der Einspruch des Bundesrates betreffend Postgesetz­novelle lässt mich schon annehmen, dass hier wiederum politisches Kleingeld geschlagen werden soll beziehungsweise dass Sie von den Grünen und von der SPÖ einmal so richtig Ihre Macht demonstrieren wollen. Es entsteht der Eindruck, dass es Ihnen gar nicht darum geht, dass die ländliche Bevölkerung, dass der ländliche Raum mit Postdiensten versorgt ist. Ihnen geht es wirklich nur darum, immer wieder die Bevölkerung zu verunsichern und die erfolgreiche Politik dieses Infrastrukturministers – genauso wie jetzt in Ihrem Misstrauensantrag – in den Schmutz zu ziehen. (Abg. Dr. Gabriela Moser: Uns geht es um Verkehrssicherheit!) Das ist es, worum es Ihnen geht, und nicht um die Bevölkerung auf dem Land und darum, dass diese ausreichend mit Dienstleistungen der Post versorgt wird. (Beifall bei den Freiheitlichen sowie des Abg. Mag. Regler.)

Wenn Ihnen das wirklich ein Anliegen wäre, dann würden Sie nicht so krampfhaft an der Institution Postamt festhalten, sondern die Chance sehen, was flexible Post­dienstleistungen und flexible Private mit ihren Dienstleistungen der Post im ländlichen Bereich bewirken und welche Vorteile sich dadurch ergeben.

Da nenne ich insbesondere die Nahversorger. Wir wissen, dass viele Nahversorger und so genannte Greißler auf dem Land ausgestorben sind. Und gerade durch die Möglichkeit, Postdienstleistungen anzubieten, werden diese Nahversorger gestärkt, die Kundenfrequenz steigt. Es werden dadurch auch Arbeitsplätze gesichert, die Ausdün­nung im ländlichen Raum wird verhindert. In den so genannten Schlafdörfern entsteht dann wirklich ein richtiges Dorfleben.

Das kann ich Ihnen ganz klar durch ein Beispiel in Oberösterreich belegen: Rotten­bach, eine 1 000-Einwohner-Gemeinde im Bezirk Grieskirchen, wo ein sehr erfolg­reiches Nahversorgungszentrum eingerichtet worden ist. Wenn dort nicht Postdienst­leistungen zur Verfügung gestellt werden würden, dann gäbe es dieses Nahversor­gungs­zentrum überhaupt nicht.

Sehr geehrte Damen und Herren, es ist ganz klar: Der Einspruch des Bundesrates geht völlig an den realen Tatsachen vorbei. Durch die Möglichkeit des Bundesminis­ters, da einzugreifen und einen Bescheid zu erlassen, dass die Postversorgung ge­währ­leistet ist, ist hundertprozentig – eben durch BZÖ-Infrastrukturminister Gorbach – garantiert, dass eine flächendeckende Versorgung mit Postdiensten in nächster Zeit auf jeden Fall gewährleistet ist. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

13.27


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Von der Regierungsbank aus zu Wort gemeldet hat sich Herr Vizekanzler und Verkehrsminister Gorbach. – Bitte.

 


13.28.01

Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie Vizekanzler Hubert Gorbach: Herr Präsident! Geschätzte Herren Staatssekretäre! Meine Damen und Herren! Frau Abgeordnete Achleitner hat jetzt sehr viel vorweggenommen, vor allem, was das Postgesetz betrifft. Es ist schön, dass es wieder einmal eine Abgeordnete gegeben hat, die hier zum eigentlichen Thema gesprochen hat. (Abg. Öllinger: Sie sind das eigentliche Thema!)

Bei Ihrem Redebeitrag, Frau Dr. Moser, hatte ich eher das Gefühl, die Post ist abgegangen, aber in die falsche Richtung. (Beifall bei den Freiheitlichen.) Sie haben nämlich nicht einmal das Wort „Post“ erwähnt, aber das spielt keine Rolle. Aber wenn Sie schon bemängeln, dass der zuständige Minister oft nicht im Ausschuss ist – ich


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