Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 135. Sitzung / Seite 245

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Angelegenheiten, des Bundesministeriums für Inneres und des Justizministeriums folgende Fragen klären:

In welchem Ausmaß MitarbeiterInnen des Bundesministeriums für auswärtige Ange­legenheiten und des Bundesministeriums für Inneres in die Visa-Affäre involviert waren bzw. sind;

Weshalb adäquate und wirksame Kontrollmechanismen fehlten, die den Visahandel verhindert hätten;

Wann die frühere Außenministerin Ferrero-Waldner erstmals von den Vorwürfen in Sachen Visahandel erfuhr;

Wann und in welcher Form den Vorwürfen im Zusammenhang mit Visahandel von den betroffenen Ressorts nachgegangen wurde;

Welche Schritte zur Aufklärung der Vorwürfe und zur Bekämpfung des Visahandels von Seiten der betroffenen Ressorts gesetzt wurden bzw. welche Fehler und Ver­säumnisse die betroffenen Regierungsmitglieder bzw. ihre Amtsvorgänger dabei zu verantworten haben;

Warum es nach Vorliegen der ersten Vorwürfe 2002 keinen konkreten Inspektions­auftrag bezüglich der Visa-Affäre gegeben hat, sondern nur einen allgemeinen Auftrag.

Weshalb erst die Hinweise deutscher Behörden zu konkreten Ermittlungen und Maßnahmen in Österreich geführt haben, obwohl konkrete Vorwürfe in Sachen Visahandel seit mehreren Jahren im Raum standen, Außenministerin Ferrero-Waldner im Jahr 2001 schriftlich und 2002 persönlich auf die herrschenden Missstände aufmerksam gemacht worden war und auch bereits im Jahr 2001 Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet worden war;

Ob und in welcher Form es in den betroffenen Ressorts Vertuschungsversuche gab und wer diese zu verantworten hat;

Weshalb auch nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe in Sachen Visahandel, spätestens also im Jahr 2001, nicht von der Praxis Abstand genommen wurde, die Akten über bewilligte Visaanträge bereits nach einem Jahr zu vernichten;

Weshalb bis zum heutigen Tag seitens der betroffenen Ressorts nicht die erfor­derlichen Maßnahmen gesetzt wurden, um den illegalen Handel mit Sichtvermerken zu unterbinden.

Wie es zu erklären ist, dass weiterhin Inserate in einer Zeitschrift in Belgrad geschalten werden, in denen gegen Bezahlung Visa für Österreich, aber auch für Frankreich und Großbritannien feilgeboten werden – und dies, obwohl seit 2002 ein Verbindungs­beamter des BMI in Belgrad stationiert ist, der u.a. auch mit der Eindämmung des Visahandels durch Schlepper-Banden befasst war.

Was dieser Verbindungsbeamte des BMI in Kooperation mit den serbischen Behörden gegen die fragwürdigen Visa-Inserate unternommen und erreicht hat.

Warum die Arbeit der vom Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten einge­setzten „externen Expertenkommission“ de facto ausschließlich „zukunfts­gerichtet“ war und inwieweit dieses Faktum für die Wahrheitsfindung optimal war.

Begründung:

Obwohl über die Medien laufend neue, unfassbare Details in der Visa-Affäre bekannt werden, beharrt die Bundesregierung, allen voran Außenministerin Plassnik, darauf, dass es sich - wenn überhaupt – um bedauerliche Einzelfälle handle. So wurde


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