dazu zu einer Diskussion kommt! Das ist in
höchstem Maße undemokratisch und widerspricht einer vernünftigen
parlamentarischen Kultur! (Beifall bei
der SPÖ sowie bei Abgeordneten der Grünen.)
Wir werden uns das gut merken, und wenn Sie möchten, dass die künftigen Präsidialkonferenzen wieder anders ablaufen, dann können wir das auch anders gestalten. Jedenfalls ist die heutige Vorgangsweise absolut nicht in Ordnung und wird daher von uns auf das Schärfste abgelehnt! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen. – Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
11.16
Präsident Dr. Andreas Khol: Ich unterbreche die Sitzung bis 14 Uhr.
*****
(Die
Sitzung wird um 11.17 Uhr unterbrochen und um 14 Uhr wieder
aufgenommen.)
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Präsident Dr. Andreas Khol: Ich nehme die unterbrochene Sitzung wieder auf.
der Abgeordneten Dr. Josef Cap,
Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft
und Kultur betreffend: Von der Bildungsmisere zum Kulturdesaster (3890/J)
Präsident Dr. Andreas Khol: Wir gelangen zur dringlichen Behandlung der schriftlichen Anfrage 3890/J.
Da diese Anfrage inzwischen allen Abgeordneten zugegangen ist, erübrigt sich eine Verlesung durch die Schriftführerin.
Die
Dringliche Anfrage hat folgenden Wortlaut:
Europa
feiert Mozart, Österreich ist mit anderen Themen beschäftigt. In den letzten
Wochen dominierten vor allem zwei Kulturthemen die nationale Berichterstattung:
Die Rückkehr der Saliera in das Kunsthistorische Museum und die Rückgabe der fünf
Klimt-Bilder an die Erben von Ferdinand Bloch-Bauer. Gemeinsam ist beiden
Fällen – ohne darüber hinaus eine wie auch immer geartete Vergleichbarkeit
konstruieren zu wollen – vor allem die lange Versäumnisliste der
zuständigen Bundesministerin. Diese Versäumnisse aus dem Kulturbereich fügen
sich zu denen aus anderen Bereichen. In der Schulpolitik herrscht Stillstand.
Von bestmöglicher Bildung und Ausbildung ist schon lange nicht mehr die Rede,
es dominieren LehrerInnenabbau, Stundenkürzungen und überfüllte Klassen. Auf
die verheerenden Ergebnisse der internationalen PISA-Studie wurde bisher nur
unzureichend und zögerlich reagiert. Die Ratschläge der von der
Bundesministerin selbst eingesetzten „Zukunftskommission“ fanden großteils
keine Umsetzung. Ähnlich ist die Situation an den Universitäten, die ohne
ausreichende finanzielle Ausstattung in die Autonomie entlassen wurden. Auch
hier an der Tagesordnung: Überfüllte Hörsäle, zu wenig Seminar- und
Laborplätze, abgesagte Lehrveranstaltungen, ungenügende Ausrüstung etc. Hinzu
kommen unsoziale Studiengebühren, die Beschränkung des freien Hochschulzugangs
und der unprofessionelle Umgang mit dem EuGH-Urteil betreffend die Zulassung
ausländischer Studierender an den österreichischen Universitäten.