Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 137. Sitzung / Seite 37

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Apropos Sicherheit. Es hat eine Zeit gegeben, als die „Saliera“ im Kunsthistorischen Museum weder elektrisch noch elektronisch gesichert war. Die damaligen Verantwor­tungsträger hießen übrigens Firnberg und Fischer. Und wissen Sie, warum sie nicht elektronisch und elektrisch gesichert war? – Weil es zu diesem Zeitpunkt in diesem Museum gar keinen Strom gegeben hat! (Oh-Rufe bei der ÖVP.) So war der Zustand unter Ihrer Verantwortung!

Heute ist das Kunsthistorische Museum nach dieser Arbeit, auch von Dr. Seipel, ein Aushängeschild und ein wesentlicher Mosaikstein einer Erfolgsgeschichte der öster­reichischen Museen, meine Damen und Herren! Wir sind stolz auf unsere Museums­landschaft! Wir sind stolz darauf, dass die Museen eine Attraktion für die Öster­reicherinnen und Österreicher und für Touristen sind, ein Anziehungspunkt, der welt­weit ausstrahlt! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren, vielleicht ist Ihnen Herr Dr. Seipel nicht recht, weil er nicht in Ihr politisches Konzept passt, vielleicht auch deswegen, weil er nicht in die linke Kulturschickeria passt – ich spreche das sehr offen aus –, aber dann sagen Sie es, dass Sie politisch etwas gegen ihn haben! – Wir orientieren uns an der Qualität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und an der großartigen Arbeit, die geleistet wird! (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Scheibner.)

Meine Damen und Herren, Sie haben die Frage der Klimt-Bilder angesprochen. Ich gratuliere der Frau Bundesminister und der gesamten Bundesregierung zu ihrer heutigen Entscheidung, die Bilder einfach den Erben zurückzugeben. Das ist richtig, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und des Abg. Scheibner.)

Frau Muttonen, wie hätten Sie’s denn gerne? Hätten Sie es gerne, dass wir es gar nicht versucht hätten? Hätten Sie es gerne, dass die Klimt-Bilder möglichst teuer gewesen wären? Es handelt sich um Steuergeld, und zwar um 300 Millionen US-Dollar, damit Sie wissen, wovon wir reden. Nein! Wir haben uns für den klaren, für den transparenten Weg entschlossen!

Daher bringe ich folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mag. Wilhelm Molterer, Herbert Scheibner, Dr. Andrea Wolfmayr, Dr. Helene Partik-Pablé, Kolleginnen und Kollegen betreffend Restitution der Klimt-Bilder an die Erbengemeinschaft Bloch-Bauer

Der Nationalrat wolle beschließen:

Der Nationalrat begrüßt die Entscheidung der Bundesregierung, insbesondere ange­sichts der genannten Preisvorstellung in Höhe von 300 Millionen US-Dollar diese Bilder nicht aus Steuergeldern anzukaufen, und ersucht die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, angesichts des Umstandes, dass jedenfalls ein Teil der Erben einen Ankauf der Bilder durch österreichische private Sponsoren im Rahmen der zwischen der Republik Österreich und den Erben vereinbarten Kaufoption ablehnt, diese einseitige Entscheidung der Erben zur Kenntnis zu nehmen und die Bilder im Sinne des Restitutionsgesetzes den berechtigten Erben zu restituieren.

*****

(Abg. Öllinger: Was ist denn das für ein Antrag?)

 


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