Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 139. Sitzung / Seite 62

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

das ist die Salamitechnik und -taktik –, anstatt mehr Geld auszugeben und die Finan­zierungslage an den Universitäten zu verbessern. (Abg. Ellmauer: Völlig falsch!)

Am einfachsten wäre es wahrscheinlich, Sie würden überhaupt keine Studierenden mehr zulassen, dann bräuchten Sie für die Hochschulen auch kein Geld mehr aus­zugeben (Bundesministerin Gehrer: Wir geben mehr Geld aus!), aber das würde die Akademikerquote nicht sehr erhöhen.

Ich frage mich überhaupt, ob eine Akademikerquote von 15 Prozent im internationalen Vergleich so etwas wie Zugangsbeschränkungen verträgt. Es kann doch die Quote nicht erhöhen, wenn weniger Leute studieren. Und was wollen Sie eigentlich nach zwei Jahren evaluieren? Wollen Sie abgewiesene Bewerber befragen, ob sie vor zwei Jahren tatsächlich Betriebswirtschaft studieren hätten wollen, ob sie das heute noch immer wollen, ob sie vielleicht in der Zwischenzeit irgendwo in einem Bereich unter­gekommen sind, der auch schon fast überlastet war und jetzt tatsächlich überlastet ist? – Also mir kommt das alles sehr eigenartig vor. Wenn Sie aber lediglich prüfen wollen, ob wirklich mehr deutsche Studierende an den Universitäten inskribiert sind, dann frage ich mich, warum Sie das nicht auch tun können, ohne den österreichischen Studierenden den Platz wegzunehmen.

Aber ich glaube, in zwei Jahren werden Sie ohnehin nicht mehr allzu viel prüfen. Blöd ist das nur für all jene, die jetzt etwas studieren hätten wollen, was sie dann doch nicht dürfen. – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

12.09


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dipl.-Ing. Achleitner zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


12.09.52

Abgeordnete Dipl.-Ing. Elke Achleitner (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Bun­desministerin! Hohes Haus! Herr Kollege Zinggl, Frau Kollegin Kuntzl und auch Herr Kollege Broukal: Ich finde es ganz einfach unseriös, wenn Sie den Regierungsparteien ständig unterstellen wollen, dass wir gegen einen freien Hochschulzugang seien. Und wenn Sie in Aussendungen sogar schreiben, dass der freie Hochschulzugang zu Grabe getragen wird, dann weise ich das als äußerst unseriös zurück.

Faktum ist, es gibt über 170 Studienrichtungen. Bei diesen 170 Studienrichtungen wür­de es auf Grund dieser heutigen Vorlage für zwei Studienrichtungen eine Quoten­regelung geben, um es österreichischen Studenten leichter zu ermöglichen, dass sie Medizin oder Zahnmedizin studieren. Es wird für sechs weitere Studienrichtungen so genannte Zulassungsbeschränkungen geben. Auch da wollen Sie ständig suggerieren, dass das ein Muss ist.

Faktum ist, dass das Möglichkeiten für die Universitäten sind und die Universitäten im Rahmen ihrer Autonomie entscheiden können, ob sie Zulassungsbeschränkungen einführen wollen. Es hat sich schon letztes Jahr gezeigt, dass an kaum einer Universität – außer an den Medizinuniversitäten, wo diese Quotenregelung jetzt einge­führt werden soll – Zulassungsverfahren durchgeführt wurden und auch alle Bewerber aufgenommen wurden.

Es gab die Befürchtung, dass an der Universität Salzburg bei den Kommuni­kations­wissenschaften Zugangsbeschränkungen eingeführt werden, dass an der Uni Graz für BWL oder Psychologie Zugangsbeschränkungen eingeführt werden. Nichts davon war der Fall! Alle Studenten, die wollten, konnten jenes Studium belegen, für das sie sich angemeldet haben.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite