Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 139. Sitzung / Seite 120

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und die kann nicht eine Woche dauern, die muss Monate dauern. (Abg. Murauer: Wir sind ja nicht bei den Grünen!) Schauen wir, wie wir trotz dieses Debakels aus dem Schlamassel herauskommen. Weg mit der Hast, unbedingt vor der Nationalratswahl ein Gesetz beschließen zu wollen, damit irgendein Bundes- oder niederöster­reichi­scher Politiker ein Band durchschneiden kann.

Das Gute an dieser Diskussion ist immerhin: Es hat nicht nur – wie soll ich sagen – kabaretthafte Äußerungen gegeben. Es ist auch eine sinnvolle Diskussion über die Frage in Gang gekommen, wie man in Österreich wenigstens in dem Bereich der Natur­wissenschaften ein ernst zu nehmendes, international konkurrenzfähiges For­schungsinstitut kreiert. – Man muss schon sagen „kreiert“, denn das ist eine kreative Sache, nicht nur eine Sache von Gesetzesparagraphen.

Barry Dickson zum Beispiel, der neue Leiter des Forschungsinstituts für Molekulare Pathologie in Wien, hat heute im „Standard“ einen sehr interessanten Kommentar geschrieben, wie man aus dem Schlamassel herauskommt – einerseits die Vorschläge von Zeilinger, Schmidt, Schuster und so weiter aufgreifend, was diese internationale Institution betrifft, aber andererseits auch durch bestimmte Maßnahmen gewähr­leistend, dass diese Nachwuchswissenschafter tatsächlich an österreichische Univer­sitäten angebunden und eingebunden werden, dorthin wechseln können, sodass für beide Institutionen – sozusagen die außeruniversitäre Forschungslandschaft einerseits und die bestehenden Universitäten andererseits – das Beste herausgeholt werden kann.

Das finde ich wirklich interessant, aber auf die Art, wie Sie es bisher betrieben haben, meine Damen und Herren von der ÖVP, wird das nie etwas – nicht 2006 und auch nicht später! (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ. Abg. Mag. Molterer: Vielleicht liegen Sie da aber sehr falsch!)

15.19


Präsident Dr. Andreas Khol: Zur Beantwortung der Dringlichen Anfrage hat sich die Frau Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer zu Wort gemeldet. Die Redezeit soll 20 Minuten nicht überschreiten. – Bitte.

 


15.19.26

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Herr Präsident! Hohes Haus! Ich möchte mich zuerst bei der Grünen Oppositionspartei bedanken, dass es heute Gelegenheit gibt, über dieses Institute of Science and Tech­nology in Austria zu diskutieren.

Ich hoffe sehr, dass diese Diskussion eine eingehende, eine fachliche Diskussion wird, die auf der Entwicklung beruht, die es bisher gegeben hat.

Ich möchte daher als Erstes die Entwicklung darstellen, wie sie in den letzten Monaten vor sich gegangen ist. Ich beantworte damit auch die Fragen 1, 2, 3, 7, 14, 15 und 16.

Meine Damen und Herren! Herr Professor Zeilinger hat am 29. Oktober 2003 gefordert, dass in Österreich eine University of Excellence eingerichtet wird; das wurde über­setzt mit „Elite-Universität“ (Zwischenruf der Abg. Dr. Brinek) – dem hat niemand widersprochen, auch nicht die Professoren, die es eingebracht haben. Diese University of Excellence wurde dann in verschiedenen Gremien beraten. Es wurden verschiedene Workshops gemacht. Von der Industriellenvereinigung wurde diese Einrichtung einer University of Excellence ausdrücklich begrüßt und die Unterstützung zugesagt.

Da möchte ich jetzt gleich etwas entkräften, Herr Professor Van der Bellen, was Sie in Ihren Ausführungen erwähnt haben. Sie haben von Hast, von Eile gesprochen. Ich stelle nachdrücklich fest: Herr Professor Zeilinger hat am 28. September 2004 bei einem Workshop der Industriellenvereinigung gesagt: Was ich nicht will, ist eine wei-


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