Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 139. Sitzung / Seite 130

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Gugging nur in einem Parameter gut abgeschnitten hat, sondern in zweien. Diese Expertise ist kein Geheimpapier. Diese habe ich vom Arbeitsgruppenleiter Höllinger noch im Jänner bekommen.

Vielleicht noch kurz zum Standort. Erstens: St. Marx ist schon früher ausgeschieden. Es ging also darum, ob Aspern oder Klosterneuburg. Und wenn Maria Gugging oder – ohne „Maria“ – Gugging als Standort verunglimpft wird, weil dort einmal ein Neuro­logisches Krankenhaus angesiedelt war und dort Künstler arbeiteten, die manchmal „ver-rückte“ Gedanken hervorgebracht haben – vielleicht muss auch eine wissen­schaftliche Exzellenz Gedanken ver-rücken –, dann möchte ich nicht, dass diese negative Aufladung allen Menschen, die dort Großartiges geleistet haben, zur Last wird. Ich habe noch erlebt, dass St. Marx als Rinderschlachthof bekannt war, und deshalb war das für mich auch nicht von vornherein ein nicht in Frage kommender Ort.

Meine Damen und Herren! Wir stehen vor europäischen Herausforderungen, die heißen, Österreich soll mitsprechen und mitverhandeln können, wenn es darum geht, in Europa ein Exzellenznetzwerk zu entwickeln. Dazu braucht es eine Entscheidung über einen Standort, über einen Campus in Österreich. Diese Entscheidung ist gefallen, diese Entscheidung ist auf der Basis objektiver Unterlagen gefallen. An der weiteren Entscheidung sollten wir arbeiten.

Nicht alle Wissenschafter waren gegen den Standort, einige haben gesagt, zwei Spitzeninstitute gründen. Wir werden einen Antrag einbringen beziehungsweise haben ihn schon eingebracht, der in Zukunft weitere Gründungen möglicht macht. Andere Professoren haben gesagt, erbost euch nicht so über den Standort, entscheidend ist das Geld. Meine Damen und Herren! Hier liegt auch ein wirklich überzeugendes Projekt vor. Wir sind zuversichtlich. Exzellenz kann weiter entfaltet werden, ob beispielsweise in Exzellenz-Clustern des FWF, ob in einem Spitzenforschungsinstitut in Maria Gugging, ob in weiteren Instituten in späteren Jahren. Vielleicht werden unsere Kinder und Kindeskinder einmal an einem Institut an einem Ort ihre Exzellenz beweisen können, den wir heute noch gar nicht kennen. Europa ist vernetzt, Österreich möchte mitspielen. Danke der Bundesregierung für diese Initiative. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

15.58


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Broukal. 5 Minu­ten Wunschredezeit. – Bitte.

 


15.58.34

Abgeordneter Josef Broukal (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn der Tag lang ist, bekommt man hier schon einiges zu hören, zum Beispiel dass der Wiener Bürgermeister Häupl von der SJ Josefstadt ferngesteuert wird. Über das müssen wir einmal reden bei einem Glaserl; dort gehört das nämlich hin, aber nicht in eine vernünftige Debatte im Plenum. (Präsident Dipl.-Ing. Prinzhorn übernimmt den Vorsitz.)

An und für sich wäre die Diskussion um diese Elite-Universität seit Wochen abgehakt. Ich nehme an, das Bundesland Wien hätte das Gleiche gesagt, was das Bundesland Steiermark zwei Tage vorher gesagt hat, nämlich: Wir haben eine Reihe von Univer­sitäten, für die wir als Bundesland schon sehr viel Geld hergeben. Daher ist unsere Kriegskasse – das war, glaube ich, der Ausdruck, den die steirische Wissenschafts­landesrätin Edlinger-Ploder gewählt hat – weniger voll als die niederösterreichische, die, halten zu Gnaden, die Donau-Universität hat, also weniger Geld für Universitäten ausgibt als etwa das Bundesland Steiermark. Ich nenne das Bundesland Steiermark deshalb, weil es auch für Sie ein unverdächtiges Beispiel sein sollte. Es handelt sich bei Frau Edlinger-Ploder um eine ÖVP-Politikerin, falls Sie es nicht wissen.

 


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