Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 139. Sitzung / Seite 135

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Gremiums, bitte! (Abg. Broukal: Sie meinen, die Frau Landesrätin hat Unrecht?) – Die Frau Landesrätin in der Steiermark hat leider das falsche Gebäude ausgewählt, sie hatte vielleicht auch nicht so viel Zeit, um genau zu überlegen, welche anderen Möglichkeiten noch zur Verfügung stünden.

Zielsetzung des Exzellenz-Institutes ist es – ich denke, das ist doch etwas, was wir alle wollen –, Grundlagenforschung auf Spitzenniveau in Forschungsgebieten, die in Öster­reich noch unerschlossen sind, zu etablieren, und zwar unter hervorragenden Arbeits­bedingungen und Entfaltungsmöglichkeiten für exzellente Forscherinnen und Forscher. Eine umfassende Exzellenz-Strategie in Österreich – und in Vernetzung mit Exzellenz-Zentren anderer wissenschaftlicher Einrichtungen – soll einen wesentlichen Auf­schwung für das gesamte österreichische Wissenschaftssystem nach sich ziehen, soll einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Steigerung der Attraktivität des Wissen­schafts- und Forschungsstandortes Österreich leisten, um damit eine Umkehrung des Brain-drains zu bewirken.

Das sind doch alles Dinge, die wir, wie ich meine, alle gemeinsam wollen, dass näm­lich Wissenschaftler wieder zurück nach Österreich kommen, dass wir dort, wo wir in den letzten Jahren schon sehr viel Geld investiert haben, nämlich in die Forschung, jetzt noch eins draufsetzen und sagen: Hier machen wir etwas, was sich europaweit auswirken wird, sodass wir in Europa mit im Spitzenfeld sein werden, eben mit einem exzellenten Institute for Science and Technology.

Ich wundere mich jedenfalls sehr, dass Sie von den Oppositionsparteien dazu beitra­gen und versuchen, den Ruf eines solchen Institutes vorab zu ruinieren. Ich fordere Sie auf beziehungsweise ersuche Sie: Denken Sie noch einmal über Ihre Argumen­tationsweise nach; schauen Sie sich diesen Entwurf an, vor allem aber: Treten Sie mit ein in eine sachliche Diskussion, sodass wir für die Forscherinnen und Forscher in Österreich neue Gebiete eröffnen und ihnen neue Möglichkeiten geben, um Österreich in Bezug auf ein Exzellenz-Institut wieder ins Spitzenfeld zu bringen! (Beifall und Bravorufe bei den Freiheitlichen sowie Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

16.14


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Sburny. Ich erteile es ihr.

 


16.14.38

Abgeordnete Michaela Sburny (Grüne): Herr Präsident! Frau Ministerin! Hohes Haus! In zweifacher Weise finde ich diese Inszenierung hier sehr befremdlich. Erstens einmal zu dem, was Sie, Frau Kollegin Bleckmann, hier jetzt gesagt haben: Wenn ich nicht wüsste, dass Sie das selber nicht ganz ernst nehmen, dann würde ich mich wirklich darüber ärgern, dass Sie hier geradezu so tun, als ob die Opposition schuld daran wäre, dass dieses Projekt jetzt den Bach runter geht! Das ist doch wohl das Allerletzte! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Neudeck: Also hilfreich war es nicht!) – Ich werde mit meiner Argumentation noch sehr konkret werden!

Das Zweite ist nicht die Frage, ob dieses Projekt gut ist oder nicht. Wir sind überzeugt davon, dass ein solches Projekt als wirklich gut zu bezeichnen ist – und genau des­wegen machen wir uns Sorgen darüber, wie Sie von den Koalitionsparteien mit dieser Sache umgehen. Der Punkt ist eben der, welchen Ablauf es gerade in diesem Zusammenhang gibt. Ich finde es geradezu symptomatisch, wie Sie, Frau Bundes­ministerin Gehrer, über diese Kerngruppe von Wissenschaftlern gesprochen und gesagt haben, diese hätten ihre Aufgabe erfüllt. Das war so im Geiste – das hat man dabei herausgehört –: Und jetzt können sie gehen, denn wir werden das Konzept umsetzen! (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

 


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