Gremiums,
bitte! (Abg. Broukal: Sie meinen, die Frau Landesrätin hat Unrecht?) – Die Frau Landesrätin in
der Steiermark hat leider das falsche Gebäude ausgewählt, sie hatte vielleicht
auch nicht so viel Zeit, um genau zu überlegen, welche anderen Möglichkeiten
noch zur Verfügung stünden.
Zielsetzung
des Exzellenz-Institutes ist es – ich denke, das ist doch etwas, was wir
alle wollen –, Grundlagenforschung auf Spitzenniveau in
Forschungsgebieten, die in Österreich noch unerschlossen sind, zu etablieren,
und zwar unter hervorragenden Arbeitsbedingungen und Entfaltungsmöglichkeiten
für exzellente Forscherinnen und Forscher. Eine umfassende Exzellenz-Strategie
in Österreich – und in Vernetzung mit Exzellenz-Zentren anderer
wissenschaftlicher Einrichtungen – soll einen wesentlichen Aufschwung für
das gesamte österreichische Wissenschaftssystem nach sich ziehen, soll einen
wesentlichen Beitrag zur weiteren Steigerung der Attraktivität des Wissenschafts-
und Forschungsstandortes Österreich leisten, um damit eine Umkehrung des
Brain-drains zu bewirken.
Das sind
doch alles Dinge, die wir, wie ich meine, alle gemeinsam wollen, dass nämlich
Wissenschaftler wieder zurück nach Österreich kommen, dass wir dort, wo wir in
den letzten Jahren schon sehr viel Geld investiert haben, nämlich in die
Forschung, jetzt noch eins draufsetzen und sagen: Hier machen wir etwas, was
sich europaweit auswirken wird, sodass wir in Europa mit im Spitzenfeld sein
werden, eben mit einem exzellenten Institute for Science and Technology.
Ich wundere mich jedenfalls sehr, dass Sie von den Oppositionsparteien dazu beitragen und versuchen, den Ruf eines solchen Institutes vorab zu ruinieren. Ich fordere Sie auf beziehungsweise ersuche Sie: Denken Sie noch einmal über Ihre Argumentationsweise nach; schauen Sie sich diesen Entwurf an, vor allem aber: Treten Sie mit ein in eine sachliche Diskussion, sodass wir für die Forscherinnen und Forscher in Österreich neue Gebiete eröffnen und ihnen neue Möglichkeiten geben, um Österreich in Bezug auf ein Exzellenz-Institut wieder ins Spitzenfeld zu bringen! (Beifall und Bravorufe bei den Freiheitlichen sowie Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)
16.14
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Sburny. Ich erteile es ihr.
16.14
Abgeordnete
Michaela Sburny (Grüne): Herr Präsident! Frau Ministerin! Hohes Haus! In zweifacher Weise finde
ich diese Inszenierung hier sehr befremdlich. Erstens einmal zu dem, was Sie,
Frau Kollegin Bleckmann, hier jetzt gesagt
haben: Wenn ich nicht wüsste, dass Sie das selber nicht ganz ernst nehmen, dann
würde ich mich wirklich darüber ärgern, dass Sie hier geradezu so tun, als ob
die Opposition schuld daran wäre, dass dieses Projekt jetzt den Bach runter
geht! Das ist doch wohl das Allerletzte! (Beifall bei den Grünen und bei
Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Neudeck: Also
hilfreich war es nicht!) –
Ich werde mit meiner Argumentation noch sehr konkret werden!
Das
Zweite ist nicht die Frage, ob dieses Projekt gut ist oder nicht. Wir sind
überzeugt davon, dass ein solches Projekt als wirklich gut zu bezeichnen
ist – und genau deswegen machen wir uns Sorgen darüber, wie Sie von den
Koalitionsparteien mit dieser Sache umgehen. Der Punkt ist eben der, welchen
Ablauf es gerade in diesem Zusammenhang gibt. Ich finde es geradezu
symptomatisch, wie Sie, Frau Bundesministerin Gehrer, über diese Kerngruppe
von Wissenschaftlern gesprochen und gesagt haben, diese hätten ihre Aufgabe
erfüllt. Das war so im Geiste – das hat man dabei herausgehört –: Und
jetzt können sie gehen, denn wir werden das Konzept umsetzen! (Zwischenrufe bei der ÖVP.)