Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 139. Sitzung / Seite 147

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Was sind meine Schlussfolgerungen? – Einige Experten und die Proponenten haben Maria Gugging als Standort abgelehnt. (Abg. Mag. Donnerbauer: Nein! Sieben zu eins!) Auch Schüssel, Gehrer und Pröll müssen akzeptieren: You can’t beat the basics. Und ein teurer Pilotversuch auf Kosten der öffentlichen Hand, auf Kosten von öster­reichischen und von niederösterreichischen Steuergeldern im Land der intellektuellen Speerspitze der ÖVP, wo einer behauptet, dass er nur ein Buch gelesen hat, nämlich „Der Schatz im Silbersee“, das halte ich für einen Schlag ins Gesicht für dieses Projekt.

Ich bin überzeugt, die nächste Publikation in der Perlen-Reihe wird folgen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Mitterlehner: „Der letzte Mohikaner“!)

16.55


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Dr. Brader. – Bitte.

 


16.55.44

Abgeordneter Mag. Dr. Alfred Brader (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Hohes Haus! Die Entscheidung, dieses Institut in Nieder­öster­reich, konkret in Maria Gugging, einem wunderschönen Ort, anzusiedeln, ist zukunfts­weisend. Ich sage, es ist ein weiterer Meilenstein in der österreichischen und nieder­österreichischen Bildungslandschaft.

Wenn Sie, Herr Kollege Moser oder Frau Kollegin Heinisch-Hosek, so sehr gegen diesen Standort gewettert haben (Abg. Binder-Maier: Zuhören!), dann kann ich das nur auf eine plötzlich aufwallende Eifersucht auf Niederösterreich und die erfolgreiche Politik von Landeshauptmann Dr. Pröll und der niederösterreichischen Volkspartei zurückführen. (Beifall bei der ÖVP.)

Wenn man sich die Erfolge Niederösterreichs in den letzten Jahren anschaut, dann, so meine ich, dürfen Sie auch eifersüchtig sein. (Zwischenruf der Abg. Heinisch-Hosek.) Ich erinnere nur an MedAustron und andere Projekte. Aber merken Sie sich das: Eifersucht trübt den Blick. Und Ihr Blick scheint getrübt zu sein, denn Tatsache ist: Niederösterreich hat schon früh, und zwar im Oktober 2005, ein Top-Angebot gelegt, Wien hat erst im Jänner ein Angebot abgegeben. Allein daran erkennt man schon das wirkliche Interesse.

Tatsache Nummer zwei: Niederösterreich zahlt 180 Millionen €, Wien zahlt nur 120 Mil­lionen €. Auch an dieser Tatsache erkennt man, welch großen Stellenwert Bildung in Niederösterreich hat. Die Zahlungen für den laufenden Betrieb in der Höhe von 3 Millionen und der Gebäudewert in der Höhe von 35 Millionen seien auch noch erwähnt.

Tatsache Nummer drei ist: Die Lage des Areals und seine Größe eignen sich hervor­ragend. Ihr Argument, es fehle die Nähe zu einem Stadtzentrum, ist grotesk. Ich darf Ihnen schon sagen – Kollege Mitterlehner hat auch darauf hingewiesen –, die Vernet­zung erfolgt heutzutage nicht mit der Bim, sondern auf anderem Wege. Ich denke, dass nirgendwo Exzellenz-Institute nahe am Stadtkern sind; das Weizmann-Institut ist schon erwähnt worden.

Tatsache Nummer vier: Der Standort ist gut, weil er in eine landschaftlich, kultur­historisch und nicht zuletzt auch kulinarisch einzigartige Region eingebettet ist. Ich glaube, das ist auch ganz wichtig, vor allem was die Kultur anlangt. Ich verweise nur auf die Sammlung Essl und anderes.

Tatsache Nummer fünf: Herr Kollege Broukal, die Elite-Universität an einem Platz einzurichten, der historisch belastet ist, halte ich nicht, wie Sie gesagt haben, für nicht zielführend, sondern – im Gegenteil! – für den Ausdruck der humanitären Weiterent­wicklung unserer Gesellschaft. Geistig, wirtschaftlich und architektonisch ist diese Uni-


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