Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 139. Sitzung / Seite 271

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der Trafikanten, die dem sozialdemokratischen Wirtschaftsverband angehören, inner­halb der Kammer derartige Vorschläge nie eingebracht wurden. Wenn Sie die Spanne für die Trafikanten erhöhen möchten, dann würde ich Sie ersuchen, auch mit Ihrer Inter­essenvertretung in der Kammer zu reden. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

23.30


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Turkovic-Wendl. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


23.30.36

Abgeordnete Ingrid Turkovic-Wendl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Wenn es wirklich einen Ratschlag gäbe, der zündet und der Veränderungen beim Aufgeben des Rauchens brächte, hätten wir ihn natürlich schon längst angewandt. Ich glaube, es geht da nicht um erwachsene Personen. Ich kenne sehr viele sehr sympathische, sehr kluge Raucher, die das ganz einfach brauchen, um glücklich zu sein. – Das steht im Raum, und das werden wir auch nicht ändern.

Persönlich weh tut es mir bei den jungen Menschen. Wenn bei einer Testgruppe der 15-Jährigen 37 Prozent der Mädchen und 26 Prozent der Burschen zumindest einmal wöchentlich rauchen und jeder Dritte über 15 Jahre eine Raucherin oder ein Raucher ist, dann ist das sehr, sehr bedenklich.

Nun habe ich es leicht, denn ich habe nie zur Zigarette gegriffen. Ein sehr probates Mittel war, dass ich als Eisläuferin eine Vierminuten-Kür zu laufen hatte, und das war ein „Beuschelreißer“. – So haben wir das genannt. Wenn man durch so einen Beuschelreißer durchmuss, dann kann man es sich ganz einfach gar nicht erlauben, zu rauchen. Das Schöne daran ist, dass einem so ein Erfolg durch eine sportliche Leistung eigentlich ein Leben lang etwas gibt, während das Rauchen einer Zigarette bald vorbei ist.

Wir haben uns jetzt natürlich in ganz Europa – wahrscheinlich in der ganzen Welt – den Kopf darüber zerbrochen, wie wir Jugendliche schützen können. Es hat schon Erfolge in EU-Mitgliedstaaten gegeben: in Irland – da schon seit 1988 –, in Frankreich, in Belgien und in Italien, und zwar mit dem Mindestkleinverkaufspreis. Die Maßnahme hat sich bewährt. – Das hört man aus Studien dort. Sie hat gezeigt, dass gerade Jugendliche weniger zur Zigarette greifen, wenn der Tabakpreis hoch ist.

Außerdem soll mit diesem Gesetz, das wir beschließen wollen, verhindert werden, dass Jugendliche vermehrt von Billiganbietern angesprochen werden und sich die Preisspirale weiter nach unten dreht.

Ich kann also diesen Antrag im besten Sinne meines Gewissens zuerst einmal dahingehend unterstützen, dass Jugendliche zu sportlichen Leuten erzogen werden sollen und dass dann eben versucht werden soll, sie vom Rauchen abzuhalten. Ich würde in diesem Fall sagen: Danke für dieses Gesetz. Ohne Rauch geht’s auch, aber nicht ohne Rauch-Kallat. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

23.33


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet ist als Nächster Herr Abgeordneter Dr. Matznetter. 2 Minuten. – Bitte.

 


23.33.15

Abgeordneter Dr. Christoph Matznetter (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundes­minis­terin! Ich bleibe gleich bei der Vorrednerin. (Abg. Dr. Fekter: Sie heißt Ingrid Wendl!) Sie haben Recht: Da ruft der Generaldirektor des Gallaher-Konzerns beziehungsweise


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