Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 142. Sitzung / Seite 137

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

diese Beteiligungsverhältnisse im Lichte der erfolgten Höherbewertungen der Lotterien-Anteile der BAWAG zum Zwecke der „Bilanzverbesserungen“?

7. Welcher Schaden ist dem Finanzplatz Österreich durch die beschriebenen hoch­spekulativen Geschäfte im Umfeld von BAWAG und ÖGB entstanden?

8. Können Sie ausschließen, dass der österreichische Steuerzahler durch diese Milliar­denverluste, verursacht durch hochspekulative Bankgeschäfte seitens der BAWAG, geschädigt und zur Kasse gebeten wird?

9. Steht die Übernahme einer Haftung von über 1 Mrd. € ohne Befassung der Gremien und Gewerkschaftsmitglieder mit den österreichischen Gesetzen im Einklang?

10. Wie wird die FMA weiter vorgehen bzw. welche Maßnahmen haben Sie als Finanz­minister getroffen?

11. Ist es richtig, dass SP–Finanzminister von 1995 bis 2000 trotz den verschärften Bestim­mungen im Bankwesengesetz der damaligen Bankenaufsicht/OeNB in dieser Causa keinen Prüfungsauftrag erteilt haben?

12. Welche Auswirkungen hatte die durch Sozialdemokraten zu verantwortende Miss­wirtschaft bei der Verstaatlichten Industrie, der Länderbank, Bank Austria, DDSG, AMAG, Grundig, Konsum, Bank Burgenland und sonstigen Spekulationen auf die Budget- und Finanzpolitik der Republik Österreich?

13. Laut Medienberichten wohnen neben dem ehemaligen ÖGB-Präsidenten Verzet­nitsch die ehemaligen BAWAG-Generaldirektoren Flöttl und Elsner in luxuriösen Penthäusern in der noblen Adresse am Wiener Fleischmarkt, wobei keine ortsübliche Miete entrichtet wird.

Ist es richtig, dass in diesem Zusammenhang ein Finanzstrafverfahren läuft?

In formeller Hinsicht wird gem. § 93 Abs. 2 GOG verlangt, diese Dringliche Anfrage zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu behandeln und dem Erstunterzeichner Gelegenheit zur mündlichen Begründung zu geben.

*****

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Ich erteile Herrn Abgeordnetem Scheibner als erstem Anfragesteller zur Begründung der Anfrage, die gemäß § 93 der Geschäfts­ordnung 20 Minuten nicht überschreiten darf, das Wort. – Bitte.

 


14.59.36

Abgeordneter Herbert Scheibner (Freiheitliche): Herr Präsident! Werte Mitglieder der Bundesregierung! Meine Damen und Herren! Ich glaube, dass diese Dringliche Anfrage von höchster Aktualität ist. Es geht letztlich um den Banken- und Finanz­standort Österreich, der sich in den letzten Jahren einen überaus guten, ja hervor­ragenden Ruf erwirtschaftet hat. Die Banken haben viel Geld gemacht, sie haben in den Osten expandiert, und dies ist auch ein wichtiges Signal für den Wirtschafts­standort Österreich. (Präsident Dr. Khol übernimmt wieder den Vorsitz.)

Man muss das hier klar und deutlich gleich zu Beginn sagen: Auch bei der BAWAG sind die Spareinlagen gesichert – es muss sich niemand Sorgen machen –, aber es geht uns darum, dass sich solch skandalöse Zustände, wie wir sie in den letzten Tagen und Wochen erfahren mussten, nicht wiederholen können und dass eben genau dieser Finanz- und Bankenstandort Österreich nicht gefährdet ist. (Beifall bei den Freiheit­lichen und der ÖVP.)

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite