Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 142. Sitzung / Seite 208

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Die Diskussion wurde gestartet von Herrn Professor Zeilinger, der von Anfang an von einer Elite-Universität gesprochen hat. Eine Forschergruppe, das so genannte Kern­team, hat dann diesen Gedanken weiter ausgearbeitet, und es hat sehr viele Be­sprechungen gegeben. Aufgabe dieses Kernteams war es, uns eine objektive Beur­teilung der Standorte vorzulegen. Dafür haben wir internationale Institute engagiert, und ich bin diesem Ergebnis gefolgt.

Aufgabe des Kernteams war es, uns einen Entwurf für ein Gesetz vorzulegen. Sie haben dann bemängelt, dass wir dieses Gesetz nicht in eine lange Begutachtung gegeben haben. Aber wir haben de facto eine öffentliche Diskussion gehabt, wir haben de facto eine Begutachtung gehabt – und wir haben es gemeinsam besser gemacht. Ich danke allen, die dazu Ideen und Vorschläge eingebracht haben.

Es war die Idee des Kernteams, zu sagen: Wir wollen eigentlich die Vertreter der Geldgeber und die Wissenschaftler in verschiedenen Gremien haben! Und es war dann später die Idee, zu sagen: Es ist besser, wie es beim Weizmann-Institut ist, dass Wissenschaftler und die Vertreter der Geldgeber in einem Kuratorium sind! Wir haben das dann in diese Richtung verändert, haben noch zusätzliche Regelungen eingeführt, dass der Vorsitzende des Kuratoriums, bis der Erste Präsident bestellt ist, die Geschäfte führt; dass der Präsident den Wissenschaftlichen Rat vorschlägt, dass das Kuratorium den Wissenschaftlichen Rat ernennt; und dass dann nach dem ersten Benennen der Wissenschaftler die Wissenschaftler vom Kuratorium aus bestellt werden. Das heißt, die Politik, die Regierung hat dann keinen Einfluss mehr.

Meine Damen und Herren! Ich meine, dass wir mit diesem Institut of Science und Technology einen ganz wichtigen Schritt machen. Wir setzen einen wichtigen Schritt, uns im Exzellenzbereich weiter zu positionieren. Wir haben Exzellenzbereiche, wir bauen Exzellenzbereiche. Wenn wir an MedAustron denken, das in Wiener Neustadt verwirklicht wird: ein Exzellenzbereich im Bereich der ärztlichen Betreuung, im Bereich der Behandlung, im Bereich der Materialforschung, im Bereich der Spallation. Wir haben die Exzellenz-Institute der Akademie der Wissenschaften, wir haben Exzellenz-Institute an unseren guten Universitäten, und wir haben ausgewogen dafür gesorgt, dass die Universitäten mehr Geld bekommen, der Wissenschaftsfonds mehr Geld bekommt und dass Geld für dieses Exzellenz-Institut, das wir aufbauen wollen, da ist.

Wenn Sie es sich genau anschauen: Auch das Weizmann-Institut hat einmal klein angefangen. Und wenn man nicht anfängt, dann kann schlussendlich kein Exzellenz-Institut in dieser Art entstehen. Ich danke jedenfalls allen, die uns jetzt bei der Gründung dieses Exzellenz-Institutes unterstützen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

19.14


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Sburny. – Bitte.

 


19.14.18

Abgeordnete Michaela Sburny (Grüne): Herr Präsident! Werte Regierungsmitglieder! Hohes Haus! Herr Kollege Broukal, ich bewundere Ihren Optimismus. Wenn Sie da ganz locker sagen: Jetzt beschließen wir das Internationale Forschungsinstitut, und dann schauen wir wieder zu den Universitäten, was wir dort machen!, dann bin ich gespannt, was Sie sehen werden, wenn Sie dort hinschauen. Was ich sehen kann, ist, dass wir im internationalen Vergleich für die Universitäten wirklich beschämend wenig ausgeben: 0,8 Prozent des BIP! Im internationalen Vergleich sind es zirka 1,8 Prozent. Da fehlt also einiges, dass wir dort hinkommen. Wenn man eine Grundlage von 700 Millionen für die Infrastruktur nehmen würde und zusätzliche 200 Millionen für die


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