Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 144. Sitzung / Seite 58

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Realitäten sind auch nicht wegzulachen! Ich sage Ihnen, wie die Realitäten ausschau­en: Seit Jahren hören wir lediglich leere Ankündigungen! Ich sage Ihnen: In allen Ge­sprächen, die ich mit Menschen führe, wird deutlich, dass sie es satt haben: Sie haben es satt, von Ihnen zu hören, dass es eine Beschäftigungsgarantie gibt. (Abg. Dr. Fek­ter: Den roten Filz haben die Menschen satt!) Es sind 70 000 junge Menschen – Frau Kollegin Fekter, das sollte Sie aufregen –, die in Österreich keinen Job haben; das sind 10,5 Prozent der jungen Leute, die keinen Job haben. (Abg. Schöls: Wie schaut es in Deutschland aus nach der rot-grünen Regierung?) Hunderte Male könnten wir dieses Haus – leider – mit arbeitslosen jungen Menschen füllen. Und der Herr Bundesminister und der Herr Bundeskanzler sagen immer: Jeder Jugendliche bekommt einen Ausbil­dungsplatz. – Arbeitslos sind sie auf Grund Ihrer schlechten und falschen Wirtschafts­politik! (Beifall bei der SPÖ.)

Österreich hat die Ratspräsidentschaft inne, und daher beschäftigen wir uns auch mit diesem Thema. Ich denke, dass die Frage schon legitim ist, die sich wahrscheinlich viele in Europa stellen. Viele fragen sich, wie in Europa eigentlich mehr Jobs geschaf­fen werden können, wenn jetzt ein Bundeskanzler dafür verantwortlich ist, der in den letzten sechs Jahren dafür gesorgt hat, dass Österreich leider einen erfolgreichen Weg der Vollbeschäftigung verlassen hat und wir in Österreich Massenarbeitslosigkeit ha­ben. (Abg. Scheibner: Verstaatlichte, „Konsum“, BAWAG – so sieht die „Wirtschafts­kompetenz“ der SPÖ aus!) Er hat die Arbeitslosigkeit durch seine Politik in Österreich auf den Höchststand getrieben, und daher wird er das Problem in Europa leider nicht lösen können, obwohl es gelöst werden könnte.

Ich sage Ihnen auch: Viele junge Menschen – es gibt die Jugendstudie, es wurde auch hier schon darauf hingewiesen –, Millionen junge Menschen in Europa stellen natürlich zu Recht die Frage: Wie soll Wolfgang Schüssel das Jobversprechen einlösen? Ein Wolfgang Schüssel, unter dessen Regierung sich die Jugendarbeitslosigkeit – 70 000 –in den letzten sechs Jahren verdoppelt hat. Doppelt so viele junge Menschen sind ar­beitslos! Sie haben die Regierungsverantwortung zu einem Zeitpunkt übernommen, als es in Österreich die geringste Jugendarbeitslosigkeit in ganz Europa gegeben hat. Heute sinkt die Arbeitslosigkeit in 17 EU-Mitgliedstaaten, in Österreich steigt sie. Sie sind verantwortlich für diesen Anstieg der Arbeitslosigkeit, und Sie sind verantwortlich, dass tausende junge Menschen auch in der Jugendstudie sagen, dass sie Zukunfts­ängste haben und an dieser Politik der Regierung verzweifeln.

Ich sage diesen jungen Menschen, sie sollen nicht daran verzweifeln, denn es wäre nicht notwendig. Wir sind ein reiches Land. Wir könnten das Geld nicht für Steuerge­schenke für Großkonzerne einsetzen, sondern für Maßnahmen zur Jugendbeschäfti­gung. (Abg. Scheibner: In der Karibik!)

Wir könnten das Geld nicht beim Fenster rausschmeißen, um Abfangjäger zu finanzie­ren, sondern wir könnten die Kaufkraft durch eine Steuerentlastung stärken. Es wäre möglich, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ und bei Abge­ordneten der Grünen.)

Aber wir können zuversichtlich sein: Nach den nächsten Wahlen kann ich versprechen, dass es wieder eine verantwortungsvolle Politik geben wird, es wird einen sozialen Zu­sammenhalt geben und der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit wird oberste Priorität haben. Es besteht Hoffnung nach der nächsten Wahl, wenn Sie nicht mehr Verantwor­tung tragen. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

13.37


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordne­ter Amon. Wunschredezeit: 6 Minuten. – Bitte.

 


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