Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 144. Sitzung / Seite 75

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Nationalrat begrüßt die zukunftsorientierten und richtungweisenden Ergebnisse des Europäischen Rates vom 23. und 24. März 2006 und ersucht die Bundesregierung,

Beschäftigung und Wachstum weiterhin Priorität einzuräumen, für die konsequente Umsetzung der beschlossenen Ziele einzutreten, um in Europa jährlich 2 Millionen und bis 2010 insgesamt 10 Mio. Arbeitsplätze zu schaffen und um die Beschäftigungs- bzw. Ausbildungsgarantie für Jugendliche so rasch als möglich umzusetzen, und – auch wenn Österreich schon jetzt hinsichtlich Beschäftigung auch der Jugend einen Spitzen­platz in Europa einnimmt – die konsequente Beschäftigungs- und Wirtschaftspolitik fortzuführen;

der Förderung des sozialen Zusammenhalts, insbesondere im Bereich der Vereinbar­keit von Beruf und Familie, der Solidarität zwischen den Generationen, der Förderung der Gesundheit, Chancengleichheit und des lebenslangen Lernens so wie bisher einen sehr hohen Stellenwert zukommen zu lassen;

die nunmehr auch auf europäischer Ebene gelungene Verankerung des Schwerpunk­tes für Kleine und Mittlere Unternehmen zur vollen Entfaltung des Wachstums-, Be­schäftigungs-, Innovations- und Exportpotenzials dieser Unternehmen auch in Öster­reich entschlossen zu nützen und die investitionsfördernde und arbeitsplatzsichernde bzw. -schaffende Politik sowie den mit der Steuerreform eingeschlagenen Weg einer Vereinfachung des Steuersystems und steuerlichen Entlastung mit dem Ziel der Ab­senkung der Abgabenquote bis 2010 auf unter 40 Prozent konsequent fortzusetzen;

das gemeinsame Ziel, eine Forschungsquote von 3% bis 2010 zu erreichen, aktiv und durch innerstaatliche Maßnahmen zu unterstützen;

in der Energiepolitik weiterhin die zukunftsorientierte österreichische Position, die auf Energieeinsparung und auf erneuerbare Energieträger setzt, zu vertreten und die ös­terreichischen Anti-Atompolitik konsequent weiterzuverfolgen;

die verstärkte Einbindung der Sozialpartner in die politischen Entscheidungsprozesse, auf europäischer Ebene weiter zu entwickeln.

*****

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Hagenhofer. Ich erteile es ihr.

 


14.35.05

Abgeordnete Marianne Hagenhofer (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Herr Kollege Hofmann, es gibt wirklich nichts, was es nicht gibt – auch bei den neuen Impulsen für die Beschäftigungs- und Wachstums­politik. Aber auch da ist genau aufzupassen. Es zeigt sich im Rahmen des gemeinsa­men Binnenmarktes sehr genau, dass es auch neue Impulse von Sozialdumping und Wettbewerbsverzerrung gibt.

Warum sage ich das? – Ein Beispiel aus meiner Region, aus dem Innviertel bezie­hungsweise aus dem grenznahen Bayern. Das ist nicht etwas, was ich jetzt erfinde, sondern die „Oberösterreichischen Nachrichten“ titelten am 3. März sehr groß: „Die Bayern bedrohen unsere Jobs durch Gratisarbeit“.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite