Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 146. Sitzung / Seite 14

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Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten Dr. Ursula Plassnik: Frau Ab­geordnete, ich werde heute am Abend Gelegenheit haben, das Thema zu besprechen, denn heute ist in Sofia die nächste Runde des informellen Abendessens der Außen­minister der Europäischen Union und der NATO. Wir werden unter anderem auch das Thema Iran besprechen.

Es gibt hier volle Transparenz in der Haltung der Europäischen Union, das wissen auch unsere amerikanischen Partner. Wir sind an einer Verhandlungslösung interes­siert. Wir bringen uns hier seit Jahren sehr engagiert ein, wir halten an dieser Position fest, wir halten selbstverständlich auch unseren amerikanischen Partnern gegenüber an dieser Position fest. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Eine weitere Zusatzfrage stellt Herr Abgeordneter Mag. Posch. – Bitte.

 


Abgeordneter Mag. Walter Posch (SPÖ): Frau Bundesministerin! Können Sie in Kenntnis zunehmender Berichte betreffend „Folterflugzeuge“ der CIA beziehungsweise Folterung von Gefangenen, die in Guantanamo stationiert wurden, in der Folge in an­deren europäischen Ländern solche Sachen auch für Österreich ausschließen, bezie­hungsweise können Sie ausschließen, dass das österreichische Außenamt in Zusam­menarbeit mit dem Bundesministerium für Landesverteidigung oder anderen offiziellen österreichischen Stellen Überflugsgenehmigungen für solche Folterflugzeuge in Kennt­nis eben dieser Tatsache erteilt hat?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten Dr. Ursula Plassnik: Herr Ab­geordneter! Wir als Außenministerium, als Verteidigungsministerium haben zu dieser Frage Stellung genommen. Dem kann ich nichts an neueren Erkenntnissen hinzufü­gen.

Wir haben den Europarat im Rahmen der jetzt laufenden Untersuchung in vollem Um­fang informiert, mit allen Informationen ausgestattet. Wir waren eines von den, glaube ich, 13 Ländern, die so vollumfänglich informiert haben, dass wir von Seiten des Euro­parates keine Bitte zur Nachlieferung von Informationen bekommen haben.

Wir sind auch im Rahmen der Europäischen Union immer für eine vollständige Auf­klärung derartiger Vorwürfe eingetreten, wobei bisher – und das möchte ich schon ab­schließend erwähnen – Beweise noch nicht vorgelegt werden konnten.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Weitere Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Ellmauer, bitte.

 


Abgeordneter Matthias Ellmauer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Alle vier im Nationalrat vertretenen Parteien haben vor einigen Monaten den Beschluss ge­fasst, dass Folter geächtet werden muss und dass den internationalen Menschen­rechtsinstitutionen voller Zugang zu den Gefangenen ermöglicht werden muss. Wie war seither die Entwicklung in Guantanamo?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten Dr. Ursula Plassnik: In Guanta­namo ist nunmehr durch die amerikanischen Gerichte selbst eine Veröffentlichung der Namen der dort festgehaltenen Personen erfolgt. Ich halte das für einen wichtigen Punkt, denn es ist in Rechtsstaaten, in Demokratien wichtig, dass auch die Selbstreini­gungskräfte entsprechend Platz greifen, dass daher mit allen Mitteln an einer Aufklä-


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