Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 146. Sitzung / Seite 106

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Analysen abgestellt wurde. Eine Verletzung von Doping-Regeln, meine Damen und Herren, kann nach dem WADA-Code in vielfacher Art vorliegen, beispielsweise auch dann, wenn Sportler Doping-Kontrollen verhindern, beispielsweise auch dann, wenn verbotene Methoden wie Blutwäsche angewandt werden.

Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Neben der aktiven Bekämp­fung von Doping im Sport, muss es an uns liegen, Doping-Prävention zu betreiben, ins­besondere im schulischen Bereich. Ich spreche jetzt von den Problemen, die sich im Breitensport ergeben, von den Problemen, die sich in Fitness-Studios ergeben, wo anabole Steroide nicht nur verkauft, sondern auch – und ich rede jetzt von Öster­reich! – gespritzt werden. Hier haben wir absoluten Handlungsbedarf. Wir diskutieren über Doping, wenn Spitzensportler betroffen sind, wir diskutieren aber nicht ernsthaft über die gesundheitlichen Auswirkungen von Doping im Bereich Breitensport, wenn in Fitness-Studios unkontrolliert Doping-Mittel verkauft werden, wenn bei Großveranstal­tungen im Amateursportbereich Doping-Mittel genommen werden.

Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Ball sozusagen liegt jetzt bei den Verbänden. Die Verbände haben genau diese Regelungen, diese internationa­len Standards in ihren eigenen Statuten umzusetzen, weil sie der Garant dafür sein müssen, dass Anti-Doping-Regeln rechtsstaatlich und rechtskonform durchgeführt wer­den.

Lassen Sie mich abschließend noch zwei Punkte festhalten.

Einen Fall Walter Mayer wird es auf Grund dieses Gesetzes nicht mehr geben, und zwar dann nicht mehr geben, wenn sich die einzelnen Sportverbände an die Vorgaben dieses Gesetzes halten.

Eine zweite Feststellung: Ich hoffe, dass dieses klare Bekenntnis der österreichischen Politik, diese einstimmige Festlegung auf diese Zielsetzungen die Salzburger Bewer­bung für die Olympischen Winterspiele 2014 unterstützen. Dieses Gesetz ist ein Ge­setz für die Sportler und ist ein klares Signal an die internationale Öffentlichkeit. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

16.16


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr spricht Herr Abgeordneter Fauland. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


16.17.02

Abgeordneter Markus Fauland (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Weil der Sport-Staatssekretär jetzt als abgängig erklärt worden ist, möchte ich sagen: Er hält gerade in diesen Minu­ten einen Vortrag zu dem neuen Anti-Doping-Gesetz auf der Schmelz. Er wirkt weiter – nicht nur hier im Haus, sondern auch draußen in der Öffentlichkeit. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Was Doping, Spitzensport, aber auch Breitensport betrifft, Kollege Maier: Eines ist uns, glaube ich, allen bewusst und klar: Fairness im Sport ist das höchste Gebot, und Fair­ness gibt es eben nur dann, wenn man mit anstrengendem Training zum Erfolg kommt und nicht mit unterstützenden Mitteln und somit all jene betrügt, die eben keine Doping-Mittel verwenden!

Gerade der Spitzensport hat für unsere Jugend eine besondere Vorbildfunktion, und diese Vorbildfunktion ist in Zeiten einer teilweise erfahrenen No-future-Generation eine Vorbildfunktion, die es unbefleckt zu unterstützen gilt. Die Vorfälle – man kann sie trotz allem nicht leugnen –, die der österreichische Sport in Turin erlebt hat, kommen auch an dieser Vorbildfunktion nicht unbemerkt vorbei.

 


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