Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 146. Sitzung / Seite 110

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Sportunion mit den Kollegen von der Opposition großartige Arbeit geleistet hat. Ich gra­tuliere auch zur Stimmeneinhelligkeit.

Sehr geehrte Damen und Herren, es wurde bei diesem Themenkomplex aber nicht nur von Doping gesprochen beziehungsweise die Frage Doping behandelt, sondern es wurde im Sportausschuss in der weiteren Folge auch über Frauenförderung im Sport sowie über Gender Mainstreaming debattiert.

Es tut mir sehr Leid, dass Herr Staatssekretär Schweitzer Karli jetzt nicht hier ist (Hei­terkeit bei der SPÖ – Abg. Eder: Der Karli!), weil ich ihm gerne etwas mit auf den Weg gegeben hätte. Ich mache es aber trotzdem, denn ich weiß nicht, ob ich wieder die Chance haben werde, ihm diese Dinge, die mir am Herzen liegen, mit auf den Weg zu geben.

Zur Frauenförderung und zu Gender Mainstreaming ist anzumerken, dass es bei der Diskussion im Ausschuss von meiner Seite her – und ich glaube, auch von der ande­ren Seite her – ja nicht um eine 50:50-Förderung gegangen ist und nicht um Halbe-Halbe für Männer und Frauen, sondern primär um Frauenförderung in der Folge von Gender Mainstreaming.

Es ist primär darum gegangen und geht darum, in Sportverbänden, in Turnvereinen, in Klubs und so weiter von der Bundesebene bis auf die Gemeindeebene mehr Verständ­nis, mehr Motivation und mehr Möglichkeiten im Breitensport, aber natürlich auch im Hochleistungssport für Mädchen und Frauen einzubringen und in der Folge die Satzun­gen zu überdenken – in Deutschland ist das schon der Fall –, und zwar in die Richtung, dass es nicht nur um geschlechtsspezifische Daten geht und man dort einen Aufhän­ger hat, sondern in Richtung des Miteinander.

Wir sollten viel mehr über Gender Mainstreaming im Sport reden dürfen, denn Gender Mainstreaming heißt, Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern in allen Bereichen und bei allen Planungs- und Entscheidungsschritten immer bewusst wahrzunehmen und zu berücksichtigen – also eine geschlechterpolitische Strategie mit dem Ziel der Geschlechterdemokratie.

Sport tut Frauen gut, und Frauen tun dem Sport gut. Vielleicht liest der Herr Staatssek­retär Schweitzer diese Rede nach. Ich werde sie ihm zukommen lassen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

16.32


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Prähauser. Auch er wünscht, 4 Minuten zu uns zu sprechen. – Bitte.

 


16.32.41

Abgeordneter Stefan Prähauser (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Gut Ding braucht Weile! – Wenn man weiß, dass 2003 die ersten Anträge eingebracht wurden, um ein Anti-Doping-Gesetz zu schaffen, dann versteht man, was ich damit meine.

Ich möchte das Plenum fragen, ob hier jemand sitzt, der glaubt, dass wir ohne den Su­per-GAU in Turin heute dieses Gesetz beschließen würden. Ich glaube das nicht. Ich bin also im Nachhinein nicht undankbar für die Vorfälle, die es letztlich dann so weit ha­ben treiben lassen, dass wir gezwungen wurden, politisch aktiv zu werden, ein Gesetz zu schaffen, das, wie ich meine, ein sehr geeignetes ist, das Problem Doping in den Griff zu bekommen.

Meine Damen und Herren! Diese Regierung arbeitet atemberaubend schnell. Wenn man weiß, dass der Herr Staatssekretär bereits zur Stunde ein Gesetz vorträgt, das noch gar nicht beschlossen ist, dann kann man sich vorstellen, was letztendlich die


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