Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 146. Sitzung / Seite 111

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Interessen dieser Politik sind. – So viel zum Schlagen von politischem Kleingeld, meine Damen und Herren. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Keiner hat geklatscht von Ihrer Seite!)

Das ist ja kein Problem, es genügt auch, wenn es ein Kollege von den Koalitions­parteien aufgreift und versteht, was damit gemeint ist. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek.)

Meine Damen und Herren! Wenn man diese zwei Gesichter sieht (der Redner hält ein Bild in die Höhe), dann kann man sich gut vorstellen, wie groß der „Friede“ zwischen dem Österreichischen Olympischen Comité und dem Österreichischen Skiverband zur­zeit ist, und wenn man weiß, dass der Präsident des Skiverbandes vom Generalsekre­tär des Olympischen Comités eine Entschuldigung verlangt, weil er meint, dass Letzte­rer den Skiverband oder die Sportler verunglimpft hätte.

Meine Damen und Herren, das sehe ich anders! Es ist sicher nicht nur mir jene im­provisierte Pressekonferenz des ÖSV-Präsidenten Schröcksnadel in Turin noch vor Augen, bei welcher er ganz klar gesagt hat: Der Skiverband dopt nicht! Zwei haben Fehler begangen, wir haben sie entfernt, und es geht weiter!

Eine Woche später, als klar war, dass in den Urinproben nichts gefunden wurde, hat er von dem schon gar nichts mehr gewusst.

Ich frage mich: Warum gibt ein Präsident zwei Verfehlungen zu, um sich nachher da­von wieder zu absentieren?

Meine Damen und Herren, da ist keine Ehrlichkeit vorhanden, und da gilt es daher ein­zuhaken und letztendlich auch in Frage zu stellen, ob da die richtigen Personen auf dem richtigen Platz sind.

Ich glaube, dass ein mächtiger Skiverbands-Präsident, der eigene Interessen vertritt, wie es in diesem Fall ist, dem Land mehr Schaden zufügt, als die hervorragenden Sportler durch ihre Leistungen an Ansehen für unser Land haben bringen können. Ich glaube, dass wir verpflichtet sind, da in Zukunft besonders wachsam zu sein.

Ich danke Jacky Maier und auch meiner Fraktion, die die treibenden Kräfte bei dieser Gesetzwerdung waren, dafür, dass sie sich beizeiten Gedanken gemacht haben. Na­türlich waren wir mit dem Problem aller Oppositionsparteien konfrontiert: Als es nicht passend war, wurden alle unsere Anträge einfach vertagt. Wir haben das heute ja auch schon bei anderer Gelegenheit wieder erlebt. Dann allerdings musste man auf Grund des Super-GAUs in Turin darüber reden. Es ist dann in einem Vier-Parteien-Konsens ein gutes Gesetz zustande gekommen, und das ist die Grundlage dafür, dass wir in Zu­kunft frank und frei sagen können: Österreich ist es nicht wurscht, wie sauber sein Sport ist!

Ich denke da an Berger oder an Kellermayr. Man hat eine ganze Nationalmannschaft von Sprintern wegen Dopings aus dem Verkehr ziehen müssen. Wir mussten zur Kenntnis nehmen, dass ein Pferd von Frühmann gedopt war. Also so sauber ist es nicht unbedingt. Aber es ist klar, wenn es keine Richtlinien gibt, ist die Grenze leicht verwischbar.

Dieses Gesetz trägt zu der Einsicht bei, dass es in Zukunft besser ist, zu kontrollieren. Nur: Letztendlich sind da beide Seiten gefordert: jene, die kontrolliert, und jene, wo es darum geht, dem Doping zu widerstehen und trotzdem gute Leistungen im Sport zu er­bringen. (Beifall bei der SPÖ.)

16.36


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Pack. 3 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


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