Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 150. Sitzung / Seite 26

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(Abg. Steibl: Was heißt „erzkonservativ“? Das ist eine Unterstellung!), wo Sie die Ehe als einzig wahre Lebensform einzementieren. (Beifall bei den Grünen.) Wenn dem nicht so ist, dann stimmen Sie doch bitte großzügigeren Gesetzeslösungen zu! – Sie tun es nicht. Hier gibt es eine Möglichkeit, zu messen, wie Ihre Familienpolitik tatsäch­lich ausschaut.

Natürlich sind die jetzigen Verbesserungen nur kleine Schritte, doch ich bin froh, dass es sie überhaupt geben wird. Aber es könnte viel mehr sein. Das sind Fragen, die nichts kosten. Das sind Fragen, die nur ein Ja zu neuen Familien- und Lebensformen kosten. Aber dieses Ja verweigern Sie von der ÖVP nach wie vor (Abg. Öllinger: Ja! Leider!) und strafen das alles Lügen, wenn Sie sagen, Sie seien für neue Lebensfor­men offen oder die Familie sei Ihnen so wichtig. (Beifall bei den Grünen.)

Wichtig ist Ihnen nur Ihre Vorstellung von Familie, die Familie, wie Sie sie definieren. Leider! Aber ich sage Ihnen dazu eines: Die Leidtragenden dabei sind die Kinder! Aber das ist Ihnen offenbar völlig egal. – Danke. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeord­neten der SPÖ.)

10.41


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Dr. Fek­ter. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


10.41.54

Abgeordnete Mag. Dr. Maria Theresia Fekter (ÖVP): Die Grünen sind nicht lernfähig, denn sonst müssten sie wissen, wie unser Familienbild ist (Oh-Rufe bei den Grünen): dass uns die Kinder nämlich besonders wichtig sind. Das haben wir durch unsere Poli­tik bewiesen. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von Freiheitlichen – BZÖ. – Abg. Schasching: Eine Scheinheiligkeit ist das! – Rufe bei der ÖVP: Ordnungsruf!) Jetzt haben Sie sich disqualifiziert, Frau Kollegin. (Abg. Scheibner: „Scheinheiligkeit“ – das geht nicht!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich habe nachgedacht, wie ich diese meine Rede einbegleiten soll, und da sind mir Worte eingefallen, die wahrscheinlich hier so­fort Murren verursachen werden. Diese lauten: Heimat ist, wo sich jemand freut, dass man kommt, und meistens ist das dort, wo die Familie ist. Die Familie gibt Geborgen­heit, Verantwortung und Beistand, und Millionen von Familien nehmen diese Verant­wortung und genau dieses Familienbild wahr. Daher glaube ich, dass es nicht extrem daneben, sondern grundvernünftig ist, wenn man solch ein Familienbild hat. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten von Freiheitlichen – BZÖ. – Abg. Öllinger: Keine eso­terischen Sprüche, bitte!)

Herr Kollege Öllinger, die traditionellen Werte sind nicht altmodisch, sondern von den meisten Menschen eigentlich gewünscht. Sie geben den Menschen Stabilität und Ori­entierung. Ich möchte keine Gesellschaft, wo sich niemand mehr verantwortlich fühlt (Zwischenrufe bei der SPÖ), wo jeder neue Lebenspartner Obsorgerechte und Pflich­ten an den mitgebrachten Kindern bekommt. Ich will eine Orientierung, die Elternschaft definiert (Abg. Öllinger: Bitte! Das darf ja nicht wahr sein!), und ich will auch eine Orientierung, wo Beliebigkeit ... (Abg. Öllinger: Sie haben ja keine Ahnung! Die Leute wollen ja Verantwortung!)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Kollege Öllinger, bitte! (Abg. Öllinger: Ist ja wirklich wahr!)

 


Abgeordnete Mag. Dr. Maria Theresia Fekter (fortsetzend): ... und Verantwortungs­losigkeit nicht die Werte darstellen, denen die Menschen ausgesetzt sind.

Wir stehen für Familie mit Verantwortung, wo Eltern Verantwortung für ihre Kinder zu tragen haben und nicht bloß ein Abschieben in Institutionen befürwortet wird (Zwi-


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