uns allen klar. (Abg. Dr. Jarolim: Sie
sollen nur nicht mittelalterlich sein!) Aber für die Kinder
müssen wir Vorsorge treffen, meine sehr geehrten Damen und Herren! Das ist das
Allerwichtigste, und ich glaube, wir sind auf dem richtigen Weg – und wir
werden diesen Weg auch weiter fortsetzen. (Beifall bei den
Freiheitlichen – BZÖ und der ÖVP.)
11.02
Präsident Dr. Andreas Khol: Letzte Rednerin ist Frau
Abgeordnete Mag. Stoisits. Ihre Redezeit beträgt gleichermaßen
5 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort. (Abg. Dr. Jarolim:
Eine groteske Rede war das!)
Herr Abgeordneter Jarolim, Ihre Zwischenrufe werden sehr
störend! (Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)
11.02
Abgeordnete Mag. Terezija Stoisits
(Grüne): Jetzt bin ich am
Wort! (Heiterkeit.)
Dobro jutro, poštovane dame i gospodo! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich zweifle überhaupt nicht daran, dass es hier im Hohen Haus auch nur irgendjemanden gibt, dem Kinder nicht besonders wichtig wären. Daran zweifle ich überhaupt nicht. Kinder sind vor allem jenen, die welche haben – so weit kenne ich alle Kolleginnen und Kollegen –, sicher besonders wichtig.
Der Unterschied zwischen der ÖVP-Position, vorgetragen von
der Vorsitzenden des Justizausschusses Dr. Fekter, und beispielsweise der
Position der Grünen, jetzt formuliert durch mich, ist, dass uns alle
Kinder gleich wichtig sind (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten
der SPÖ – Rufe bei der ÖVP: Uns auch!) – ganz egal, ob sie reiche
Eltern haben, ob sie arme Eltern haben, ob sie aus einer so genannten intakten
Familie, weil nämlich die Eltern durch Ehe verbunden sind, stammen oder ob es
sich um ein so genanntes uneheliches Kind handelt, das Kind einer
Alleinerzieherin oder eines Alleinerziehers oder ob es Kinder sind, die gar
keine Eltern mehr haben, weil diese verstorben sind oder weil die Eltern
schlicht und einfach sich nicht imstande sehen oder fühlen, sich um ihre Kinder
zu kümmern. Uns sind alle Kinder gleich viel wert! (Rufe
bei der ÖVP: Uns auch!)
Deshalb setzen wir uns, liebe Kolleginnen und Kollegen, auch
dafür ein, dass es von staatlicher Seite keine Diskriminierung von Kindern
aufgrund der Lebensform der Eltern gibt. Das ist das wichtige und wesentliche
Ziel. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)
Und wenn ich mir – und jetzt habe ich das ganz persönlich auf mich bezogen, und das hat wahrscheinlich jeder Einzelne hier getan, der nicht der Frau Vorsitzenden des Justizausschusses applaudiert hat –, wenn ich mir hier im Parlament anhören muss, ich „entsorge“ mein Kind, meinen neunjährigen Philipp, weil er in eine Ganztagsschule geht, dann schlägt das, Herr Präsident, dem Fass den Boden aus! (Lebhafter Beifall bei den Grünen und der SPÖ.) Das beleidigt nicht nur mich, das beleidigt zigtausende von Eltern, zigtausende, hunderttausende von Kindern, und die, die das hören, werden sich ein Bild machen!
Liebe Maria Theresia Fekter, das Einzige, was ich entsorge, ist der Müll, und den trenne ich vorher! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ sowie demonstrativer Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.) Das ist die einzige Entsorgung, die ich vornehme!
Meine Damen und Herren, die Sie da jetzt auch applaudieren: Überlegen Sie sich, wer hier angeblich die Sprache, Herr Präsident, und das Klima im Parlament vergiftet! Sie sind es (Beifall bei den Grünen und der SPÖ), wenn Sie das, wofür wir uns gemeinschaftlich einsetzen, dass alle Kinder die gleichen Chancen haben, als „Entsorgung“ bezeichnen! (Abg. Dr. Partik-Pablé: Warum schreien Sie denn so?) Sie gehören auch