Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 150. Sitzung / Seite 142

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2. Konsequentes Eintreten gegen alle Neubaupläne und Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken an Österreichs Grenze, insbesondere in den Fällen der geplanten Fertigstellung der beiden Reaktoren im slowakischen Mochovce und den kolportierten Plänen Tschechiens für den Bau neuer AKW;

3. Umgehende Initiative für die Abschaffung beziehungsweise Reform des Euratomver­trages, um die wettbewerbsverzerrenden und ungerechtfertigten Milliardensubventio­nen für die Atomindustrie zu beenden.

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Bitte, das wäre ein Beitrag für einen zukunftssicheren, nachhaltigen Energiepfad: Öko­stromgesetz nicht so, wie Sie es heute beschließen werden, sondern so, wie es jetzt ist – oder noch besser: so wie in Deutschland –, und eine Absage an die AKW-Politik der Nachbarstaaten, und Einhaltung des Melker Abkommens. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

16.44


Präsident Dr. Andreas Khol: Der von Frau Abgeordneter Dr. Moser verlesene Ent­schließungsantrag der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen betreffend Stilllegung des AKW Temelίn, konsequentes Eintreten gegen alle neuen AKW-Pläne, Beendigung der Milliardensubventionen für die Atomindustrie und Öko­strom statt Atomstrom ist hinreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen betreffend Stilllegung des AKW Temelin, konsequentes Eintreten gegen alle neuen AKW-Pläne, Beendigung der Milliardensubventionen für die Atomindustrie und Ökostrom statt Atomstrom

eingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Wirtschaftsausschusses über die Regierungsvorlage (655 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Ökostromgesetz, das Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz und das Energie-Regulierungsbehör­dengesetz geändert werden (1225 d.B.) TOP 13

Die Stärkung und der Ausbau erneuerbarer Energieträger ist angesichts steigenden Öl- und Gaspreise und der Endlichkeit fossiler und atomarer Brennstoffe die einzige zu­kunftsfähige und nachhaltige Energie-Strategie. Nach dem Motto „Ökostrom statt Atomstrom“ ist daher eine konsequente Anti-Atom-Politik ist ein Gebot der Stunde. Wiederholten Lippenbekenntnissen der Bundesregierung sind aber bis heute keine Taten gefolgt.

Gerade die jüngsten Äußerungen maßgeblicher Politiker in Tschechien über einen wei­teren Ausbau der atomaren Energiegewinnung und die Nicht-Erfüllung des Melker-Ab­kommens über das AKW Temelin erfordern eine offensive Anti-AKW-Politik der öster­reichischen Bundesregierung, um wiederholt im Nationalrat beschlossenen Maßnah­men endlich umzusetzen.

In einer Entschließung vom 29.1.2004 sprach sich der Nationalrat für folgende Vor­gangsweise im Zusammenhang mit dem tschechischen AKW Temelin aus:

Österreich bekräftigt seine Forderung nach der Stilllegung von Kernkraftwerken, insbe­sondere solcher, die nahe der österreichischen Grenze gelegen sind. Die Bundesregie­rung wird daher ersucht gegenüber Tschechien ihre Position bezüglich eines Ausstie-


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