Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 152. Sitzung / Seite 17

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vorsorge schließen und die Europäische Kommission ersuchen, eine entsprechende Rahmenrichtlinie zu erarbeiten. Dabei soll sowohl die Zuständigkeit der demokratisch legitimierten Einrichtungen der Mitgliedstaaten auf nationaler, regionaler oder kom­munaler Ebene zur Definition, Organisation, Bereitstellung und allenfalls auch Finan­zierung dieser Dienstleistungen vorgesehen als auch eine klare Abgrenzung dieser Dienste gegenüber dem Primat des Wettbewerbsrechts sichergestellt werden. Bereiche wie Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung, öffentlicher Transport, Wasserver­sorgung etc. sollten jedenfalls nicht den üblichen Marktmechanismen unterliegen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung wird ersucht,

sich in der EU mit Nachdruck für ein Übereinkommen der Mitgliedstaaten zur Ab­sicherung der Leistungen der Daseinsvorsorge einzusetzen.

um die Rechtssicherheit bei der Anwendung des Gemeinschaftsrechts im Bereich der Bereitstellung von Dienstleistungen von allgemeinem (wirtschaftlichem) Interesse zu verbessern, die Europäische Kommission zu ersuchen, eine Rahmenrichtlinie zu Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse, die erforderlichenfalls auch Sonderbestimmungen für Gesundheitsdienstleistungen und soziale Dienstleistun­gen enthalten könnte, zu erarbeiten.

die Kommission zu ersuchen, diese Rahmenrichtlinie im Rahmen der Verwirklichung des Konzepts „better regulation“ so zu fassen, dass die darin getroffenen Bestim­mungen auch für kleine Gemeinden ohne große Rechtsabteilungen lesbar und EuGH-sicher anwendbar sind.

schließlich bis zum Europäischen Rat im Juni d. J. entsprechende Initiativen zu setzen und dem Nationalrat darüber Bericht zu erstatten.

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Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Partik-Pablé. Ihre Wunschredezeit beträgt 10 Minuten. – Sie sind am Wort, Frau Kollegin.

 


9.49.49

Abgeordnete Dr. Helene Partik-Pablé (Freiheitliche - BZÖ): Sehr geehrte Damen und Herren! Vor allem Herr Abgeordneter Öllinger: Jedes Land ist selbst einmal gefordert, den Wohlstand für alle herzustellen, das soziale System abzusichern und zu erhalten, den Fortschritt zu fördern und Arbeitsplätze zu sichern. Das ist eine harte Arbeit, die einem Land niemand abnehmen kann, und auch Österreich hat sich dieser harten Arbeit unterzogen. (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ. – Abg. Öllinger: Nein!) – Ich werde es Ihnen dann schon erklären!

Herr Abgeordneter Öllinger, was Sie fordern, ist in Wirklichkeit nichts anderes als die Wiederbelebung der Planwirtschaft: Gleiche Löhne in ganz Europa; eine Zentrale in Brüssel soll sagen, wie viel jeder verdienen darf, wie hoch der Steuersatz sein darf, und so weiter und so fort. – Und das wollen wir doch eigentlich nicht. Wir haben ja erlebt, welchen Niedergang die Planwirtschaft erfahren hat. (Beifall bei den Frei­heitlichen – BZÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

 


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