Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Prähauser zu Wort. Wunschredezeit: 2 Minuten. – Bitte.
18.16
Abgeordneter Stefan Prähauser (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Diese Diskussion zeigt wieder einmal, wie nahe Wahrheit und Fiktion beieinander liegen. Man unterstellt uns nämlich hier, keinen Unterschied zwischen Barrabatten und Naturalrabatten zu kennen. Ich darf das nur einmal auf den Tisch legen, es ist leicht nachvollziehbar: Geldrabatte erleichtern das Leben des Einzelnen auf einfache Weise, mit Naturalrabatten muss man sich weiter um Kunden kümmern. – Das heißt also: Es ändert nichts an der Sache.
Meine Damen und Herren von den Regierungsparteien, Sie haben ein Problem: Sie wollen auf der einen Seite die Industrie, die Medikamente herstellt, stärken und sie nicht vor den Kopf stoßen. Auf der anderen Seite wollen Sie die Apothekerkammer beziehungsweise ihre Mitglieder auch ordentlich forcieren und nicht vor den Kopf stoßen, damit sie auch Entsprechendes absetzen. Und drittens wollen Sie natürlich die Hausapotheken führenden Hausärzte auch bei Laune halten. Und das Ganze ist natürlich noch mit dem Problem verbunden, dass Sie letztendlich die Konsumenten dieser Produkte, also die kranken Menschen – sprich: Wählerinnen und Wähler – ebenfalls bei Laune halten wollen. – Das ist natürlich eine Quadratur des Kreises. Das ist so einfach nicht möglich.
Da muss man eben ehrlich zugeben: Was wollen wir? – Gesundheitspolitik kostet etwas, und da muss man natürlich auch ehrlich an die Sache herangehen, den Leuten sagen, was Sache ist – und nicht irgendwelche Märchen erzählen, etwas vorgaukeln. Die beste Aussage hat ja vorhin Kollege Donnerbauer gemacht, als er meinte, Tony Blair wäre stolz auf unser System. – Nun, Tony Blair hat ein Problem: Er musste Thatchers Regierung übernehmen. Sie hingegen haben den Vorteil gehabt, eine sozialdemokratische Regierung ablösen zu dürfen – mit einem funktionierenden Gesundheitswesen! (Beifall bei der SPÖ. – Ironische Heiterkeit des Abg. Mag. Molterer.)
18.18
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Lackner zu Wort. Wunschredezeit: 4 Minuten. – Bitte.
18.18
Abgeordneter Manfred Lackner
(SPÖ): Sehr geehrte
Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Geschätzte
Damen und Herren! Wenn ich jetzt auf all das, was da von Seiten der
Regierungsparteien an Unsinnigkeiten in den Raum gestellt worden ist (Abg. Großruck:
Was hast du gesagt? – Sag es noch einmal!), eingehen
würde (Abg. Dr. Niederwieser: Dann redest du eine halbe
Stunde!), dann würde das den Rahmen meiner Ausführungen in dieser
heutigen Sitzung sicher sprengen. (Abg. Großruck: Sag es noch einmal! Die
Präsidentin täte es gerne hören!)
Einer der Aufträge, meine Damen und Herren, wäre ja auch gewesen, die Zurverfügungstellung von innovativen Medikamenten festzustellen. Wenn ich mir jetzt aber anschaue, was die Frau Bundesministerin am 12. Juni in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zum Besten gegeben hat, dann habe ich meine Zweifel daran, dass sie beabsichtigt, auch in Zukunft jemals irgendwie in diesem Bereich tätig zu werden. Ich darf Ihnen das kurz vorlesen:
„... sprach sich die österreichische Ressortchefin dafür aus, das Arzneimittelsortiment zu durchforsten, um eine effizientere Versorgung zu ermöglichen. ,Wir müssen uns die Frage stellen, ob es dieser Vielzahl von Medikamenten und Produkten bedarf oder ob wir uns besser auf das konzentrieren, was in der großen Masse notwendig ist‘, ...“