Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 155. Sitzung / Seite 189

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Hervorragende Reform, hat die Vorrednerin gesagt, Herr Donnerbauer hat gesagt, ein Gesundheitssystem, um das uns die Welt beneidet. Herr Lichtenegger hat gesagt, alles in Ordnung, um das Gesundheitssystem braucht man sich keine Sorgen zu machen. (Abg. Neudeck: Ehre, wem Ehre gebührt!) – Wenn man aber die „Ärztezeitung“ zur Hand nimmt, dann liest man: Protest gegen: schlechte Arbeitsbedingungen, überbor­dende Bürokratie, steigende Belastung für Ärzte, nicht eingehaltene politische Verspre­chungen.

Da Frau Kollegin Baumgartner-Gabitzer gerade den „Kurier“ in der Hand hält, würde ich gleich einmal empfehlen, die Seite 4 aufzuschlagen: „Ärzte: ,Auch Streik ist denk­bar‘“. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Lesen Sie lieber das Tagebuch von Herrn Verzetnitsch und nicht die „Ärztezeitung“!)

Wenn Sie das unter diesen Umständen hier abfeiern, dann muss ich Ihnen sagen: Die­ses Gesundbeten der Politik der Frau Ministerin, das ist ja ganz schön krank, wie Sie das machen! (Beifall bei der SPÖ.)

18.52


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Eßl zu Wort. Wunschredezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


18.52.31

Abgeordneter Franz Eßl (ÖVP): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Frau Präsi­dentin! Meine geschätzten Damen und Herren! Der Wunsch nach Gesundheit steht zweifelsohne ganz vorne in der Liste der Sehnsüchte, die die Menschen in Österreich haben. Und da gibt es natürlich die verschiedensten Möglichkeiten. Frau Dr. Moser ist jetzt nicht mehr anwesend, aber vielleicht sollte sie einmal probieren, ihre Heiserkeit mit Hausmitteln zu kurieren. Kollege Franz Böhm hat mich schon in meiner Auffassung unterstützt, dass man es einmal mit heißer Milch mit Honig versuchen könnte. Da be­kommt man ungefähr um 1 € schon eine wirksame Dosis, die vielleicht dann zur Hei­lung führen könnte. (Beifall bei der ÖVP.)

Aber ich möchte durchaus jetzt auch auf ein paar Äußerungen eingehen, die von Frau Kollegin Silhavy gekommen sind und auch von Herrn Kollegem Kräuter: Wenn da von einer verfehlten Gesundheitspolitik der Regierung gesprochen wird, dann möchte ich das natürlich schon energisch zurückweisen, denn genau das Gegenteil ist der Fall. Gesundheitspolitik wird in Österreich verantwortungsbewusst und kostenbewusst be­trieben! (Abg. Dr. Kräuter hält eine Ausgabe der „Ärztezeitung“ in die Höhe.)

Man könnte es sich natürlich auch einfacher machen – so wie zum Beispiel Landes­hauptfrau Burgstaller in Salzburg. Sie sagt: Dann müssen wir eben die Beiträge erhö­hen, wenn man als Gesundheitsreferentin nicht in der Lage ist, die Kosten in den Griff zu bekommen.

Herr Kollege Kräuter, ich frage Sie: In welchem anderen Land in Europa oder auf der übrigen Welt möchten Sie das Gesundheitswesen in Anspruch nehmen, wenn nicht in Österreich?

Die Sozialversicherung, die Ärzte und die Patienten sind mit in die Verantwortung ein­bezogen. Das ist, wie ich meine, eine gute Gesundheitspolitik.

Was das Epidemiegesetz 1950 selbst betrifft, sind eigentlich in den Ausführungen der vorangegangenen Redner schon die wesentlichen Dinge gesagt worden, nämlich dass die meldepflichtigen Krankheiten, die jetzt in der Verordnung waren, eben ins Gesetz aufgenommen werden, und viele andere Dinge mehr, die ich auf Grund der vorge­schrittenen Zeit jetzt nicht mehr anführen kann.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite