Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 158. Sitzung / Seite 91

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

desminister hat vollkommen Recht –, das Thema zieht sich schon sehr lange durch die Debatten dieses Hauses. – Es ist auch schon fast mein siebzehntes Jahr hier. Der Be­schluss mag unter Umständen langweilig sein, der Weg dorthin war es natürlich mit­nichten, insbesondere in der Auseinandersetzung mit den Interessenvertretungen nicht. Wir sind sehr froh darüber, dass es letztendlich zu diesem Beschluss gekommen ist.

Kurz auf ein, zwei Details eingehend: Besonders wichtig ist auch beim Bilanzbuchhal­ter, dass hoher Wert auf die Ausbildung gelegt wird, auf die Qualität der Dienstleistung, die dann insbesondere den Klein- und Mittelunternehmungen zugute kommen soll. Ich verweise etwa auf die jährliche Weiterbildungsverpflichtung, die in den Ausbildungs­richtlinien festgelegt werden kann. Ich denke, dass das ein wichtiger Punkt ist, den man von einer Kann-Bestimmung dann auch letztendlich in die Tat umsetzen sollte.

Wie bereits erwähnt, ist das insbesondere für zahllose Klein- und Mittelunternehmen besonders wichtig und damit natürlich auch – wenig verwunderlich – für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft. Gerade in dieser Branche stehen wir ja auch vor Jahrzehnte alten Problemen, die wir mitschleppen, etwa im Bereich der Eigenkapitalausstattung, die sowohl im Gastgewerbe als auch in der Hotellerie nach wie vor im Median negativ ist. Das ist zum Teil wohl auch darauf zurückzuführen, dass bei etlichen Unternehmun­gen das Bewusstsein über die eigene Kostenstruktur nicht so ausgeprägt ist, weil man sich damit aus verschiedensten Gründen nicht so sehr beschäftigt hat.

Ich meine, dass durch Basel II, das wir ja morgen diskutieren werden, ohnedies großer Druck auf die Unternehmen zukommen wird. Ich denke aber auch, dass mit dem Bi­lanzbuchhaltungsgesetz und mit dem verstärkten Wettbewerb, den es dadurch in diesem Bereich geben wird, und damit auch mit den vermehrten Auswahlmöglichkeiten für die Unternehmen durchaus auch ein Instrument zur Hand gegeben wird, durch das man sich intensiver mit der eigenen Kostenstruktur auseinandersetzen kann und sollte.

Wir wissen, dass das Ganze ein Thema ist, das auch international breit diskutiert wird, im Moment etwa auch in Deutschland. In Deutschland ist es etwa so, dass 29 Prozent der Finanz- und Personalmanager sich mehr Bilanzbuchhalter wünschen. Es werden auch große Chancen für den Arbeitsmarkt in diesem Bereich gesehen. Auch in diesem Lichte denke ich, dass das Bilanzbuchhaltungsgesetz, das wir heute beschließen wer­den, ein wichtiger Schritt vorwärts sein wird. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

13.56


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Mikesch zu Wort. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


13.57.06

Abgeordnete Herta Mikesch (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundes­minister! Das Bilanzbuchhaltungsgesetz ist ein sehr wichtiges Gesetz, wichtig vor allem für unsere Klein- und Mittelbetriebe und wichtig für unsere Einzelunternehmen. Sie, meine Damen und Herren von den Grünen, haben heute in der von Ihnen angestreng­ten Debatte über die Tagesordnung gezeigt, wie Sie zu den Klein- und Mittelbetrieben in unserem Land stehen. Da helfen Ihnen in Zukunft auch die buntesten Broschüren nichts, die Sie aussenden. (Abg. Öllinger: Welche Broschüren meinen Sie da jetzt ge­nau? – Abg. Sburny: Es sind doch Sie, die bunte Broschüren versenden, und zwar durch die Ministerien und auf Kosten der Allgemeinheit!)

Meine Damen und Herren! Das Bilanzbuchhaltungsgesetz ist eine wichtige Entschei­dung für unsere Unternehmen, für die vielen Klein- und Mittelbetriebe. Klare Ausbil­dungskriterien, einheitliche Qualifikation, ein Gesetz, das in intensiven Gesprächen


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite