Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 158. Sitzung / Seite 220

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aus den Augen zu verlieren. Die Aufgabe ist hart, sie ist eine schwierige, und ich glau­be, sie brauchen unsere gemeinsame Hilfe. Der Justizbereich ist nicht dazu geeignet, hier parteipolitische Diskussionen zu führen. Dazu, meine geschätzten Damen und Herren, lade ich Sie alle sehr herzlich ein. (Beifall bei der SPÖ.)

21.38


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dopp­ler. – Bitte.

 


21.38.14

Abgeordneter Anton Doppler (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundes­minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Ich möchte eingangs auf den Redebeitrag von Frau Kollegin Wurm Bezug nehmen. Ich denke, es ist sicher nicht in Ordnung, wenn man hier im Rahmen eines Redebeitrages eine Pauschalverurtei­lung der Tourismusbranche und der Unterhaltungsbranche von sich gibt. Ich glaube, es ist notwendig, wenn wirklich Fakten auf dem Tisch liegen, dass man das Problem kon­kret bekämpft, aber eine Pauschalverurteilung ist jedenfalls abzulehnen.

Wir wissen, dass Menschenhandel die drittgrößte Einnahmequelle der internationalen kriminellen Netze darstellt. Alle europäischen Staaten sind davon betroffen, entweder als Ursprungsland oder als Zielland. Daher sind alle gefordert, Maßnahmen zur Be­kämpfung des Menschenhandels, und nicht nur zur Bekämpfung, sondern auch zur Prävention, umzusetzen.

Die Bedeutung des Übereinkommens liegt darin, dass Menschenhandel ausdrücklich als Menschenrechtsverletzung gebrandmarkt wird. Eine wirksame Bekämpfung ist nur durch die Ausweitung der internationalen Zusammenarbeit und durch internationale Harmonisierung möglich. Es ist notwendig, dass den Opfern dabei ein besonderer Schutz garantiert wird.

Mit diesem Übereinkommen wird der erfolgreiche Weg der österreichischen Bundes­regierung fortgesetzt, welcher zum Ziel hat, jede Art der Kriminalität zu bekämpfen und das Sicherheitsgefühl zu verbessern und zu verstärken. Österreich hatte diesem The­ma nicht nur während der EU-Präsidentschaft hohe Priorität eingeräumt, es war auch bereits vorher ein großes Anliegen, und es wird in diesem Bereich auch weiterhin kon­sequente Maßnahmen geben.

Österreich hat das Übereinkommen bereits am ersten Tag unterschrieben und tritt mit der heutigen Beschlussfassung als zweiter Staat dem Übereinkommen bei. Neben die­sem Übereinkommen werden auch die zuständigen Minister ersucht, die Bemühungen zur Bekämpfung des Menschenhandels fortzusetzen. Am Ende des Jahres soll es einen Bericht geben, welcher über die in Aussicht genommenen Maßnahmen und über die durchgeführten Aufklärungen informiert.

Hohes Haus! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich bitte um Ihre Zustimmung. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von Freiheitlichen – BZÖ.)

21.40


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau Abgeordnete Mag. Wurm zu Wort gemeldet. (Abg. Scheibner: Das auch noch!)

 


21.40.42

Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (SPÖ): Herr Abgeordneter Doppler hat behauptet, dass ich sämtliche Tourismusbetriebe pauschal verdächtigt oder diffamiert hätte, dass sie illegale Bordelle betreiben. – Das ist nicht der Fall!

 


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