Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 158. Sitzung / Seite 235

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mich ja nicht; das ist der Unterschied. (Abg. Parnigoni: Jetzt verstehe ich, warum! Jetzt ist alles klar! – Weitere Zwischenrufe.)

Jetzt abschließend noch eine Frage. (Abg. Parnigoni: Aber du bist wenigstens ehr­lich!) Ehrlichkeit siegt. (Abg. Öllinger: Ein ehrlicher Michl!) – Eine Frage noch abschlie­ßend, Herr Dr. Cap: Etwas habe ich vermisst. Da war vor wenigen Tagen ein groß angelegtes Sommerfest der SPÖ, ein parteipolitisches Fest, das steht außer Zweifel. Herr Dr. Cap, wer ist dort sehr prominent aufgetreten (Abg. Großruck: Niemand!) und hat dort Gusenbauer und Co. applaudiert? – Herr Bürgermeister Großruck, nicht „nie­mand“! Es war Frau Dr. Monika Lindner, die bei der SPÖ aufgetreten ist und geklatscht hat. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Um Gottes willen! Tiefe Verwunderung; auch bei den Grünen kein Aufschrei. (Abg. Parnigoni: Wir waren auch verwundert!)

Daher glaube ich, egal, ob zur Prime Time, um neun Uhr oder um halb elf: Lassen wir die Kirche im Dorf! Landesstudios gibt es rote und schwarze, die Auftritte der Frau Dr. Lindner sind anscheinend auch rot und schwarz, und die „ZiB“-Verteilung ist mehr rot als schwarz. – Danke schön. (Beifall bei Abgeordneten von Freiheitlichen – BZÖ und der ÖVP.)

22.32


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Prähauser. Auch er wünscht, 5 Minuten zu sprechen. – Bitte.

Ich erinnere daran, Kollege Parnigoni: Zwischenrufe et cetera. Auch Kollege Broukal sitzt nicht auf seinem Platz. – Bitte, Herr Kollege Prähauser, Sie sind am Wort. (Abg. Parnigoni: Das waren keine bösen Zwischenrufe!)

 


22.33.02

Abgeordneter Stefan Prähauser (SPÖ): Herr Kollege Scheuch, danke für den Hin­weis, dass jetzt das ganze Parlament weiß, dass die Sozialdemokraten um Mitternacht noch so wach sind, dass man sie in der „ZiB 3“ verwenden kann und dass man sie über das Fernsehen auch noch versteht! (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ.)

Kollege Scheuch, Monika Lindner scheint voraussehend zu sein. Sie richtet es sich vermeintlich jetzt schon, wenn sie zu Alfred Gusenbauer zu Festivitäten geht. (Iro­nische Heiterkeit sowie Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren, der ORF ist selber schuld, wenn er ins Gerede kommt. In jedem Wirtschaftsunternehmen finden, wenn Spitzenpositionen besetzt werden, Hea­rings statt. Vor allem dann, wenn Aufsichtsräte bestellt, wenn Stiftungsräte bestellt werden, möchte man sich ein Bild von denjenigen machen (Abg. Großruck: Hat die BAWAG auch ein Hearing gemacht?), die in Zukunft die Verantwortung für dieses Un­ternehmen tragen sollen.

Im ORF ist das nicht so! Da reicht es offensichtlich, wenn man sich die Meriten bei Landeshauptleuten verdient hat (Abg. Großruck: In der BAWAG hat es kein Hearing gegeben!), vielleicht auch beim Bundeskanzler. Bei Landesdirektoren reicht oft der Herr Landeshauptmann; keine Frage.

Werner Mück hat meines Wissens auch kein Hearing bestritten. Werner Mück hat sich die Meriten in Salzburg verdient, er hat dort die ÖVP zehn Jahre lang ORF-mäßig ver­wöhnt, zu Haslauers Zeiten. (Abg. Mag. Donnerbauer: In der BAWAG ...!) Er ist aber dann den Wirtschaftsrufen einer WEB erlegen, eines Wirtschaftsunternehmens sehr im Nahbereich der ÖVP, das damals mit 1,5 Milliarden Schilling Schulden untergegangen ist – ein Bauskandal ersten Ranges!

Mück hat dann die Geschäftsführertätigkeit wieder zurückgelegt und wurde von seinen Freunden im ORF mit Hilfe der ÖVP wieder aufgenommen; allerdings nicht in Salz-


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