Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 158. Sitzung / Seite 236

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burg, dort war er nicht mehr wirklich tragbar. Er ist nach Wien ausgewandert; wir in Salzburg waren froh darüber. Als ich allerdings gehört habe, welche Position er einneh­men wird, war die Sorge gleich wieder vorhanden – und sie war, wie ich heute weiß, berechtigt.

Meine Damen und Herren! Der ORF ist auch schuld, wenn er ins Gerede kommt, weil meiner Ansicht nach Kultur zum Beispiel mehr ist als vier Mal Assinger in der Woche. Vier Mal Armin Assinger in der Woche, das mag ein Anspruch für wenige sein, ich glaube aber nicht, dass das der öffentliche Auftrag des ORF ist. Ich meine, solche Spiele sind nicht dazu da, das Geld der Fernsehzuschauer, die dazu verpflichtet sind, Beiträge zu zahlen, unter die Leute zu bringen. Ich glaube, mit diesen Geldern könnte man wesentlich mehr machen, vielleicht auch einmal eine Schulung für parlamenta­rische Abgeordnete der ÖVP. Das wäre eine ganz nette Sendung, könnte ich mir vor­stellen. (Abg. Mag. Molterer: Diese Arroganz, Herr Prähauser!)

Das hat mit Arroganz überhaupt nichts zu tun. (Abg. Mag. Molterer: Die SPÖ ist ja so gut! Ihre Rede ist der Beweis!) Aber aus Ihnen, Herr Kollege Klubobmann, spricht die satte Zufriedenheit: Wir sind am Ruder, der ORF macht, was wir wollen; sollten wir es wider Erwarten doch nicht schaffen, haben wir es schon installiert; für die nächste Zeit sind wir sicher, dass wir vielleicht beim nächsten Mal wieder vorne dabei sind! – Ich glaube, Hochmut kommt vor dem Fall; das sollten doch Sie wissen, Herr Kollege. (Abg. Mag. Molterer: Ja, ja, da ist Ihre Rede der Beweis! Die BAWAG sorgt dafür, so macht man es! Spekulieren, und dann ...! – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Schauen Sie, wenn die Raika, wenn Raiffeisen im Osten Geld verliert, reden wir nicht darüber. (Abg. Mag. Molterer: Groß reden und spekulieren!) Wir sind nicht auf die Idee gekommen, zu sagen, Schüssel wäre schuld, weil die Raika ein Minus gebaut hat. – Das bleibt Ihnen von der ÖVP vorbehalten, hier unfair zutage zu treten. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren, das wird ein sehr, sehr schöner Wahlkampf werden, wenn Sie als einziges „Argument“ die BAWAG anführen dürfen. Aber das wird auf Dauer zu wenig sein, um von den eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken. Sie haben in dieser Republik sehr viel gutzumachen. Wir werden das aufzeigen, wir werden täglich dazu da sein, die Menschen zu informieren. Und Sie werden mit dem BAWAG-Schmäh (Abg. Großruck: Die glauben euch ja nicht mehr!), vielleicht mit einem Vierzeiler, Herr Kollege Großruck ... (Abg. Großruck: Die glauben euch ja nichts!) Bei Ihnen möchte ich mich wirklich bedanken: Nur neun Mal haben wir dieses Mal einen Vierzeiler hören müssen – danke dafür, dass Sie nicht öfter zum Reden eingeteilt wurden! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Großruck: Ihr habt die Republik an den Rand des Abgrunds geführt! Mit der BAWAG!)

Meine Damen und Herren! Wir werden natürlich versuchen, daran mitzuarbeiten, dass der ORF in eine Richtung kommt (Abg. Wittauer: Wie viele Stiftungen habt ihr?), dass auch Demokratie im Programm wieder eine Rolle spielen wird. Wir werden unseren Teil dazu beitragen. (Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen – BZÖ.) Sie kann ich nicht mehr dazu einladen, Sie sind unverbesserlich! (Beifall bei der SPÖ.)

22.37


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr spricht Frau Abgeordnete Machne. Wunsch­redezeit: 4 Minuten. – Bitte. (Abg. Großruck: Sachlichkeit und Vernunft kommen jetzt zu Wort!)

 


22.37.37

Abgeordnete Helga Machne (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Lieber Herr Kollege Cap, Ihre Reden sorgen ja immer für


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