Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 158. Sitzung / Seite 237

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einen großen Unterhaltungswert. (Abg. Dr. Cap: Sowieso! – Abg. Mag. Molterer: Nicht immer!) Heute gilt das auch für die Rede von Herrn Kollegen Scheuch ein bisschen, und deshalb ist, glaube ich, die Zeit sehr angemessen. Kabaretts fangen ja auch nach 22 Uhr an, insofern ist die Zeit sehr passend für diese Debatte. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Eder: Ein bisschen engagierter, Frau Kollegin! Wir schlafen sonst ein! Lauter reden!)

Aber ich möchte nun doch wieder zur Sache kommen. Wir sprechen über den ORF, und ich glaube, wir alle sind uns einig, dass die ORF-Mitarbeiter sehr gute Arbeit machen. (Abg. Dr. Cap: Lauter einstellen oder lauter reden!) – Hören Sie nichts? Dann werde ich näher hingehen. (Abg. Mag. Molterer: Er wird auch schon alt! Josef Cap wird schon alt! Er braucht ein Hörrohr! – Weitere Zwischenrufe.)

Meiner Meinung nach – und ich bin eine Fernsehkonsumentin – macht der ORF als öffentlich-rechtliches Fernsehen ein sehr gutes und ausgewogenes Programm (Abg. Eder: Woher wissen Sie das? Haben Sie deutsches Fernsehen?): für Jung und Alt, für Sportfans, es gibt viele Kulturbeiträge, es gibt für Informationsdurstige sehr viele Bei­träge, wenn ich etwa an die schönen „Universum“-Sendungen denke, aber auch für Politikinteressierte gute Informationen. Natürlich gibt es auch viel Unterhaltung, und da muss ich Armin Assinger einmal verteidigen. (Abg. Eder: Den muss man verteidigen?) Ich glaube, dass viele in Österreich Armin Assinger anschauen und diese Sendung sehr gerne mögen. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Nein, ich glaube, ich brauche Armin Assinger in keine Partei einzuordnen.

Ich lebe in Osttirol, sehr viele meiner Bekannten in Südtirol, aber auch in Bayern – dort habe ich auch sehr viele Freunde – konsumieren den ORF. Noch nie haben sie so viele Möglichkeiten wie jetzt gehabt, andere Programme zu konsumieren. (Abg. Dr. Cap: Harry Prünster mag ich auch!) Trotzdem gibt es sehr viele Menschen in Bayern und in Südtirol (Abg. Eder: Die schauen ja „Premiere“!), die gerade die Pro­gramme des ORF sehr schätzen und konsumieren. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Cap: „Ins Land einischaun“ mag ich auch!)

Jetzt darf ich noch einen Vergleich anstellen. Der ORF finanziert sich zu 40 Prozent aus Werbeeinnahmen. Das heißt, der ORF über firmenähnliche Strukturen. Der Erfolg jedes Unternehmens hängt auch von der Firmenführung ab, das werden Sie mir nicht absprechen können. (Abg. Dr. Cap: Mögen Sie den Sepp Forcher? Ich mag ihn, wirk­lich!)

Es freut mich, dass Sie ihn mögen. (Abg. Dr. Cap: Sepp Forcher ist in Ordnung!) Es freut mich, dass Sie ihn so gern mögen. Ich werde es ihm gelegentlich sagen, wenn ich ihn einmal treffe.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Kollege Cap, Sie können sich gerne noch einmal zu Wort melden – die Restredezeit Ihrer Fraktion ist 30 Minuten –, aber lassen Sie jetzt die Rednerin ungestört zu Ende kommen! (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

 


Abgeordnete Helga Machne (fortsetzend): Der ORF hat jedenfalls eine über unsere Grenzen hinausgehende Bedeutung, und dafür gibt es das Beispiel, dass auch das Schweizer Fernsehen sein Schema auf die Programmphilosophie des ORF umgestellt hat. Der ORF – und ich möchte ihn hier ausdrücklich verteidigen – ist ein Hersteller eines Qualitätsproduktes von europäischem Ruf und mit internationaler Identität. (Abg. Eder: Wer hat das aufgeschrieben, was Sie uns hier erzählen?) Unsere Regierung hat mit dem bestehenden ORF-Gesetz gute Rahmenbedingungen dafür geschaffen, dass der ORF diesem Anspruch auch gerecht wird. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen – BZÖ. – Abg. Parnigoni: Diese Rede hat aber der Mück geschrieben!)

 


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