Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 160. Sitzung / Seite 21

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Präsident Dr. Andreas Khol: Zusatzfrage? – Bitte.

 


Abgeordnete Doris Bures (SPÖ): Frau Bundesministerin, die von Ihnen erwähnten massiven Abgänge in den letzten Jahren, die Sie ja gar nicht addiert und wo Sie gar nicht gesagt haben, welches Ausmaß das annimmt, zeigen, dass in den letzten Jahren leider verabsäumt wurde, notwendige Maßnahmen zu setzen (Abg. Schöls: Frage!), um sicherzustellen, dass die Krankenversicherung auch finanziert werden kann.

Weil diese Maßnahmen nicht gesetzt wurden, frage ich Sie: Wie sind denn Ihre Pro­gnosen? Wie werden denn die Abgänge bis zum Jahr 2008 aussehen?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Frau Abgeord­nete Bures, ich muss Sie da leider korrigieren; Sie irren: Es ist in dieser Legislatur­periode eine Reihe von Maßnahmen gesetzt worden, um die Krankenversicherung ent­sprechend abzusichern. Ich darf Sie erinnern – Sie haben es ja hier in diesem Hause selbst beschlossen – an die Angleichung der Beitragssätze für Arbeiter und Angestell­te, nämlich Senkung bei den Arbeitern und Erhöhung bei den Angestellten. Es gibt eine moderate Erhöhung für die Pensionisten und einen Ergänzungsbeitrag für Freizeitun­fälle von 0,1 Prozent.

Allein dieses Paket hat rund 600 Millionen € zusätzlich in die Sozialversicherung ge­bracht. Dazu kamen noch – erstmals in der Geschichte! – 130 Millionen € aus dem Fin­anzausgleich, also aus Bundesgeldern, und ein Finanzierungspaket für die Bäuerliche Krankenversicherung in der Höhe von 50 Millionen €. Also es ist eine Reihe von Maß­nahmen gesetzt worden, die der Krankenversicherung insgesamt zusätzlich 900 Millio­nen € gebracht haben.

Gleichzeitig haben, beginnend mit der Regierung Schüssel I, Frau Bundesministerin Sickl und Herr Bundesminister Haupt bei den Verwaltungskosten der Krankenversiche­rungen einen Deckel eingezogen, der dazu geführt hat, dass dort die Verwaltungskos­ten in der Tat nicht mehr gestiegen sind und sehr effiziente Einsparungen erzielt wer­den konnten.

Ich darf Ihnen auch sagen, dass die plus 22 Millionen € im Jahre 2005 ein durchaus er­freuliches Ergebnis sind, aber in der Tat – und ich habe das auch nie behauptet – noch keine langfristige Sanierung der Krankenkassen, denn Sie wissen ganz genau, dass da auch 100 Millionen € der AUVA dabei waren – auch nichts Unübliches, das ist in der Vergangenheit immer wieder passiert. Auch in sozialdemokratischen Regierungen sind weitaus höhere Beträge von der AUVA abgezogen worden. Allerdings muss ich Ihnen auch sagen, genau diese Summe und noch zusätzliches Geld musste den Abgang der Wiener Gebietskrankenkasse decken; ebenso haben viele positive Ergebnisse von Bundesgebietskrankenkassen, also von Bundesländern, den Abgang der Wiener Ge­bietskrankenkasse decken müssen.

Was die Prognosen anlangt, Frau Abgeordnete Bures, so kann ich Ihnen sagen, dass die Prognosen der einzelnen Krankenversicherungen, also des Hauptverbandes, im­mer weit über den tatsächlichen Ergebnissen liegen. Ich darf Ihnen sagen: Die Progno­se für das Jahr 2000 zum Beispiel waren 413 Millionen €, tatsächlich waren es 231 Mil­lionen €, also fast 200 Millionen weniger. Im Jahr 2005 war die Prognose 280 Millio­nen € Defizit, das Ergebnis waren plus 22 Millionen €. Also eigentlich haben wir in dem Jahr 300 Millionen € wettgemacht. Das heißt, die Prognosen der Krankenversicherun­gen, die Sie ansprechen, werden bis zum Jahr 2008 weit herunterfallen und nicht diese Horrorgrößen erreichen, die Sie erwarten. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Weitere Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Donabauer, bitte.

 


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