Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Abgeordneter Rasinger, haben Sie nach dieser umfassenden Beantwortung noch eine Zusatzfrage? (Abg. Schieder: Er hat ja nicht einmal eine Frage gehabt! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ und den Grünen.) – Haben Sie eine Frage?
Abgeordneter Dr. Erwin Rasinger (ÖVP): Sehr geehrte Frau Ministerin! Wie haben die Angehörigen, die 300 000 Beschäftigten in den Gesundheitsberufen, Ärzte, Krankenschwestern und so weiter, von diesen Maßnahmen profitiert?
Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Herr Abgeordneter Rasinger! Hohes Haus! Einiges ist für die Patienten wesentlich besser geworden, und natürlich haben wir auch darauf geachtet, dass für die Angehörigen der Gesundheitsberufe Erleichterungen in der Tat umgesetzt und durchgesetzt wurden. Hier verweise ich vor allem auf die umfassenden Mitspracherechte, die sie in den Landesgesundheitsplattformen und in der Bundesgesundheitsagentur bekommen haben, und ebenso auf den Bürokratieabbau. Die Gesundheitskarte ersetzt ja insgesamt 42 Millionen Krankenscheine, die nicht nur von der Wirtschaft ausgestellt werden mussten, sondern auch von den Ärzten ausgefüllt, von den Arzthelferinnen abgerechnet, dann in der Krankenkasse abgerechnet werden mussten. Das entfällt jetzt alles.
Wir haben darüber hinaus einen neuen Erstattungskodex für die Arzneimittel erstellt. Dieser Erstattungskodex sieht vor, dass nicht wie bisher jährlich rund fünf Millionen Rezepte chefarzt- und bewilligungspflichtig sind, sondern nur mehr eine Million Rezepte. Das bedeutet eine Reduktion um 80 Prozent und damit auch eine Reduktion der Zahl der Bewilligungsvorgänge.
Wir haben darüber hinaus die Reihungskriterien-Verordnung novelliert, vor allem deshalb, um eine Gleichstellung von Ärztinnen und Ärzten zu erreichen. Damit wurde weiblichen Bewerberinnen um eine Vertragsarztstelle der Zugang zum entscheidenden Hearing erleichtert. Wir haben die Hebammenausbildung und die Ausbildung zu den medizinisch-technischen Diensten auf Fachhochschulebene angehoben und damit erreicht, dass sie auch europakompatibel sind. Wir haben Fachschulen für Gesundheitsberufe zum Lückenschluss zwischen Pflichtschule und Pflegediplomausbildung geschaffen.
Wir haben vor allem eines, und auch das ist ein Thema, das für Frauen ganz besonders wichtig ist: Wir haben eine Teilzeitausbildung in der Pflege- und Diplomausbildung ermöglicht, insbesondere auch eine Ausbildung für Pflegewissenschaft Studierende und Wiedereinsteigerinnen, für die das, glaube ich, ein ganz wichtiger Schritt gewesen ist. Um den Mangel an diplomiertem Pflegepersonal zu beheben, haben wir die Aufschulung von Pflegeassistentinnen, Pflegehelferinnen zu diplomiertem Personal – in der Regel sind das in der Mehrheit Frauen – berufsbegleitend ermöglicht. Damit schaffen wir auch ein höheres Einkommen für die Frauen und erreichen gleichzeitig auch ein Schließen der Einkommensschere. (Beifall bei der ÖVP.)
Präsident Dr. Andreas Khol: Eine weitere Zusatzfrage formuliert Herr Abgeordneter Bucher. – Bitte.
Abgeordneter Josef Bucher (Freiheitliche - BZÖ): Frau Bundesministerin! Welche konkreten Maßnahmen wollen Sie ergreifen, um eine flächendeckende Versorgung mit Fachärzten im ländlichen Raum zu gewährleisten?
Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesministerin, bitte.
Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Herr Abgeordneter! Wir haben in den letzten dreieinhalb Jahren – ich habe es gesagt – nicht nur die