Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 160. Sitzung / Seite 25

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Abgeordneter Rasinger, haben Sie nach dieser umfassenden Beantwortung noch eine Zusatzfrage? (Abg. Schieder: Er hat ja nicht einmal eine Frage gehabt! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ und den Grünen.) – Haben Sie eine Frage?

 


Abgeordneter Dr. Erwin Rasinger (ÖVP): Sehr geehrte Frau Ministerin! Wie haben die Angehörigen, die 300 000 Beschäftigten in den Gesundheitsberufen, Ärzte, Kran­kenschwestern und so weiter, von diesen Maßnahmen profitiert?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Herr Abgeord­neter Rasinger! Hohes Haus! Einiges ist für die Patienten wesentlich besser geworden, und natürlich haben wir auch darauf geachtet, dass für die Angehörigen der Gesund­heitsberufe Erleichterungen in der Tat umgesetzt und durchgesetzt wurden. Hier ver­weise ich vor allem auf die umfassenden Mitspracherechte, die sie in den Landesge­sundheitsplattformen und in der Bundesgesundheitsagentur bekommen haben, und ebenso auf den Bürokratieabbau. Die Gesundheitskarte ersetzt ja insgesamt 42 Millio­nen Krankenscheine, die nicht nur von der Wirtschaft ausgestellt werden mussten, son­dern auch von den Ärzten ausgefüllt, von den Arzthelferinnen abgerechnet, dann in der Krankenkasse abgerechnet werden mussten. Das entfällt jetzt alles.

Wir haben darüber hinaus einen neuen Erstattungskodex für die Arzneimittel erstellt. Dieser Erstattungskodex sieht vor, dass nicht wie bisher jährlich rund fünf Millionen Re­zepte chefarzt- und bewilligungspflichtig sind, sondern nur mehr eine Million Rezepte. Das bedeutet eine Reduktion um 80 Prozent und damit auch eine Reduktion der Zahl der Bewilligungsvorgänge.

Wir haben darüber hinaus die Reihungskriterien-Verordnung novelliert, vor allem des­halb, um eine Gleichstellung von Ärztinnen und Ärzten zu erreichen. Damit wurde weiblichen Bewerberinnen um eine Vertragsarztstelle der Zugang zum entscheidenden Hearing erleichtert. Wir haben die Hebammenausbildung und die Ausbildung zu den medizinisch-technischen Diensten auf Fachhochschulebene angehoben und damit er­reicht, dass sie auch europakompatibel sind. Wir haben Fachschulen für Gesundheits­berufe zum Lückenschluss zwischen Pflichtschule und Pflegediplomausbildung ge­schaffen.

Wir haben vor allem eines, und auch das ist ein Thema, das für Frauen ganz beson­ders wichtig ist: Wir haben eine Teilzeitausbildung in der Pflege- und Diplomausbildung ermöglicht, insbesondere auch eine Ausbildung für Pflegewissenschaft Studierende und Wiedereinsteigerinnen, für die das, glaube ich, ein ganz wichtiger Schritt gewesen ist. Um den Mangel an diplomiertem Pflegepersonal zu beheben, haben wir die Auf­schulung von Pflegeassistentinnen, Pflegehelferinnen zu diplomiertem Personal – in der Regel sind das in der Mehrheit Frauen – berufsbegleitend ermöglicht. Damit schaf­fen wir auch ein höheres Einkommen für die Frauen und erreichen gleichzeitig auch ein Schließen der Einkommensschere. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Eine weitere Zusatzfrage formuliert Herr Abgeordneter Bucher. – Bitte.

 


Abgeordneter Josef Bucher (Freiheitliche - BZÖ): Frau Bundesministerin! Welche konkreten Maßnahmen wollen Sie ergreifen, um eine flächendeckende Versorgung mit Fachärzten im ländlichen Raum zu gewährleisten?

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Maria Rauch-Kallat: Herr Abgeord­neter! Wir haben in den letzten dreieinhalb Jahren – ich habe es gesagt – nicht nur die


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite