Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 160. Sitzung / Seite 35

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10.09.391. Punkt

Bericht des Gesundheitsausschusses über den Einspruch des Bundesrates (1621 d.B.) gegen den Gesetzesbeschluss des Nationalrates vom 23. Mai 2006 betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über Krankenanstalten und Kuranstalten, das Ärztegesetz 1998 und das Rezeptpflichtgesetz geändert werden (Gesundheitsrechtsänderungsgesetz 2006 – GRÄG 2006) (1630 d.B.)

2. Punkt

Bericht des Gesundheitsausschusses über den Einspruch des Bundesrates (1622 d.B.) gegen den Gesetzesbeschluss des Nationalrates vom 23. Mai 2006 betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz über die Gesundheit Österreich GmbH (GÖGG) erlassen wird, das Bundesgesetz über die Errichtung eines Fonds „Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen“ aufgeho­ben und das Gesundheitsförderungsgesetz geändert werden (1631 d.B.)

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Wir gelangen nun zu den Punkten 1 und 2 der Tages­ordnung, über welche die Debatte unter einem durchgeführt wird.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Lackner. Seine Wunschredezeit beträgt 4 Mi­nuten. – Herr Kollege, Sie sind am Wort.

 


10.10.43

Abgeordneter Manfred Lackner (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Ge­schätzte Damen und Herren des Hohen Hauses! Sie werden heute ein weiteres Kapitel verfehlter Gesundheitspolitik abschließen, indem Sie trotz heftigster Proteste aus allen Bereichen, von Ländern, Sozialversicherungen und so weiter, die Gesundheit Öster­reich GmbH endgültig absegnen werden. Dieser heutige Beschluss reiht sich, meine Damen und Herren, nahtlos in die lange Liste einer gegen die Menschen gerichteten Gesundheitspolitik dieser Bundesregierung ein. Chaos, unsoziale Belastungen für kranke Menschen und hemmungsloser Machtausbau sind die Markenzeichen dieser Politik, auf die Sie in der Tat nicht auch noch stolz sein sollten. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich werde Ihnen jetzt, meine Damen und Herren, einen kurzen Abriss Ihrer verfehlten Politik vorhalten: Ambulanzgebühr  – Chaos, e-card – Chaos, Hauptverband – Macht­ausbau und enorme Belastungen durch exorbitante Erhöhung der Selbstbehalte. Mei­ne Damen und Herren, Sie haben in Ihrer Zeit das Finanzrisiko fast ausschließlich auf kranke Menschen übertragen und somit die sozial Schwächeren in unserer Gesell­schaft getroffen. (Beifall bei der SPÖ.)

Da Sie, Frau Bundesministerin, heute in der Fragestunde so getan haben, als wäre ohnehin alles schon unter den vorigen Regierungen, also von der Sozialdemokratie sozusagen beschlossen worden, muss ich Sie schon berichtigen, denn in Ihrer Zeit, Frau Bundesministerin, sind zum Beispiel die Selbstbehalte für Brillen um 256 Prozent gestiegen, der Spitalkostenbeitrag um 97 Prozent und die Rezeptgebühr um 36 Pro­zent. Und das, meine Damen und Herren, Frau Bundesministerin, hat mit Valorisierung gar nichts zu tun. Das ist nichts anderes als brutales Abkassieren bei kranken Men­schen, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)

Wenn Sie so wollen, Sie haben wirklich „reiche Ernte“ bei kranken Menschen eingefah­ren. Aber das ist ja noch nicht das Ende, meine Damen und Herren, denn Sie haben schon 2003 die Verordnungsermächtigung für generelle Selbstbehalte für den Haupt­verband beschlossen. Und es stimmt nicht, Frau Bundesministerin, dass Sie keine wei-


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