Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 160. Sitzung / Seite 218

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Ich meine trotzdem, dass gerade für diese Branche auch im Hinblick auf Basel II flan­kierende Maßnahmen notwendig sind, die wir hoffentlich ebenfalls gemeinsam in der nächsten Legislaturperiode diskutieren und beschließen können. Ich bin da guten Mutes, weil wir auch hier gute Gespräche führen.

Abschließend noch ein Wort zum Kollegen Schöls, der gerade nicht im Saal ist, zur vorhergehenden Debatte. Er hat hier in Richtung des Kollegen Staribacher und in meine Richtung gemeint – so auf die Art –, es wäre etwas Ehrenrühriges, im Finanz­ministerium Kabinettschef gewesen zu sein. (Abg. Neudeck: Das hat er nicht gesagt!)

Ich glaube, es ist mitnichten ehrenrührig, Kabinettschef bei irgendeinem Finanzminister zu sein, egal bei welchen, aber – damit komme ich jetzt zum Punkt und möchte mit Schöls’ eigenen Worten sprechen – „stümperhaft“ recherchiert: Ich war leider nie Kabi­nettschef. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Neudeck: Nicht einmal das!)

19.30


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Von der Regierungsbank aus zu Wort ge­meldet hat sich Herr Staatssekretär Dr. Finz. – Bitte.

 


19.30.35

Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen Dr. Alfred Finz: Sehr verehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Ich möchte mich, so wie es schon geschehen ist, bei allen Abgeordneten bedanken, die vor allem in den Klubs und im Finanzausschuss daran mitgewirkt haben, dass dieses Gesetz heute zustande kommt. Wir wissen, es ist ein riesiges Werk.

Es hat viele Diskussionen gegeben, es konnten systematisch, schrittweise alle offenen Punkte behandelt werden. Uns war allen bewusst, wir müssen jemanden Besonderen schützen. Wir haben gestern und heute immer wieder davon gesprochen, dass die KMUs entlastet gehören. Es war natürlich immer die Sorge da, dass durch diese neuen Bestimmungen, durch den erhöhten Verwaltungsaufwand, der zweifellos nötig ist, und durch umfangreiche Regelungsvorschriften die Kredite vor allem für unsere KMUs zu teuer werden. Man wollte durch entsprechende Erleichterungen schon im Zuge der Verhandlungen erreichen, dass sie wie Retailkredite behandelt werden. Ich glaube, das ist recht gut gelungen.

In vielen Punkten ist natürlich nur ein Kompromiss zustande gekommen, aber eine Fra­ge war bis jetzt noch ungelöst: Das war § 16 der Solvabilitätsverordnung, die durch die FMA zu erlassen ist. Da ist eine Bagatellschwelle von 100 € für überfällige Forderun­gen vorgesehen.

Die FMA hat noch eine Blitzumfrage in allen europäischen Ländern durchgeführt. Die Bagatellschwelle ist in vielen Ländern niedriger als 100 €; Deutschland hat diese 100 €. Aber um auch hier Entgegenkommen zu zeigen, hat mir heute die FMA mitgeteilt, dass sie diesen Betrag auf 250 € festsetzen wird. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen – BZÖ.)

19.32


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Mit­terlehner. – Bitte.

 


19.32.32

Abgeordneter Dr. Reinhold Mitterlehner (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wer im Wirtschaftsbereich in den letzten Jahren Veranstaltungen abgehalten hat, der hat sich im Wesentlichen immer mit drei Schreckbegriffen auseinander setzen müssen. Das war die „Globalisierung“, der zweite Schreckbegriff war die „Dienstleistungsrichtlinie“ und der dritte war „Basel II“. Das Pro-


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