Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 162. Sitzung / Seite 41

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werden vor allem die Zukunftschancen der jungen Menschen durch eine gute Wirt­schaftspolitik, durch eine gute Arbeitsplatzpolitik, durch eine gute Forschungspolitik, durch eine gute Bildungspolitik absichern, denn das ist die Grundlage einer positiven Entwicklung. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren von der SPÖ, trotz aller Ihrer Unkenrufe, trotz aller Ihrer Schlechtmachereien werden wir weiter den Menschen Mut machen. (Einige SPÖ-Ab­geordnete halten Tafeln mit verschiedenen Aufschriften in die Höhe. – Daraufhin halten einige ÖVP-Abgeordnete Exemplare der Zeitung „Österreich“ in die Höhe. – Lebhafte Rufe sowie Gegenrufe zwischen Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)

Wir werden die Menschen einladen, mit uns einen positiven Weg zu gehen. Und ich lade alle, die es mit der Jugend in Österreich gut meinen, ein, mit uns diesen positiven Weg weiterzugehen. (Anhaltender Beifall bei der ÖVP.)

14.42


Präsident Dr. Andreas Khol: Wir gehen nunmehr in die Debatte ein.

Zum Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter DDr. Niederwieser. Er wünscht 8 Minuten Redezeit. – Bitte, Sie sind am Wort. (Zahlreiche Rufe und Gegenrufe zwischen Abge­ordneten von ÖVP und SPÖ. – Abg. Dr. Gusenbauer – in Richtung des sich zum Red­nerpult begebenden Abg. Dr. Niederwieser –: Erwin, gib ihnen eine Nachhilfestunde! – Abg. Neugebauer – in Richtung SPÖ –: Ahnungslosigkeit bis zum Gehtnichtmehr!)

 


14.42.08

Abgeordneter DDr. Erwin Niederwieser (SPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Mitglie­der der Bundesregierung! Hohes Haus! Was man vom Wahrheitsgehalt der Aussagen der Frau Bundesministerin halten kann, wird bei einer Aussage deutlich: „Ich habe in Vorarlberg eine Schule gebaut.“ (Bundesministerin Gehrer: Ja!) Ich habe gar nicht ge­wusst, dass Sie Bauarbeiterin waren! (Beifall bei der SPÖ.) Eine Schule baut ein Land, baut der Bund, baut eine Gemeinde, aber eine Schule baut nicht ein Politiker persön­lich, das baut er mit öffentlichen Geldern, das sollten Sie wissen! Nicht ich, sondern wir haben vielleicht eine gebaut! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen. – Bundesmi­nisterin Gehrer: Das Land baut, und ich war Landesrätin!) Auch nicht eine Landesrätin baut eine Schule, Frau Ministerin. (Abg. Mag. Molterer: Das sagen wir Ihrem Landes­hauptmann beim nächsten Spatenstich!)

Die aufmerksamen Zuhörer haben soeben gehört, was alles bestens ist und was Sie alles geleistet haben. Sie haben auch gehört, dass Sie im Grunde überhaupt nichts ändern wollen. Wir hingegen bekommen laufend Briefe, Anrufe, e-Mails, in den letzten Tagen jede Menge. Alle Abgeordneten von uns können aus ihrem Wahlkreis erzählen, dass Begleitlehrer gestrichen werden, dass Förderlehrer gestrichen wurden, dass für Legasthenikerkinder niemand da ist, dass Kinder trotz bester Zeugnisse keinen Platz an der Wunschschule bekommen, dass man Schulbücher selber bezahlen muss und dass die Kinder wie in den Sardinenbüchsen in den Schulklassen sitzen. Das ist es, was die Eltern jetzt bewegt, und darauf haben Sie überhaupt keine Antwort gegeben, Frau Ministerin. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

Heute Vormittag ist in Paris der neue OECD-Bericht erschienen, und eines fällt dabei ganz besonders auf: 1995, in unserer Regierungszeit, war Österreich mit 6,1 Prozent Anteil am Bruttoinlandsprodukt für Bildungsausgaben mit Dänemark, Finnland, Schwe­den im Spitzenfeld der europäischen Länder. 2003 ist das auf 5,5 Prozent gesunken, und wir sind nur mehr im Mittelfeld der europäischen Länder oder sogar unter dem Durchschnitt. Besonders unterdurchschnittlich sind wir bei den Ausgaben für die Uni­versitäten und Hochschulen.

 


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