Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 162. Sitzung / Seite 47

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de bereits am 1. Jänner 1999 eingeführt! Die Währung war bereits gleichgeschaltet! Im Hinblick darauf frage ich mich, wozu Vranitzky dort beraten hat! Klären Sie die Öster­reicherinnen und Österreicher darüber auf, was da gelaufen ist und wie Sie Ihre Partei­finanzen saniert haben! – Davon wollten Sie heute ablenken, aber das wird Ihnen nicht gelingen! (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von Freiheitli­chen – BZÖ.)

15.01


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Scheibner. Seine Redezeit beträgt 10 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


15.01.22

Abgeordneter Herbert Scheibner (Freiheitliche - BZÖ): Herr Präsident! Werte Mitglie­der der Bundesregierung! Jetzt ist es ziemlich ruhig geworden in der Fraktion der SPÖ. Aber gerade bei der Aufklärung dieser neuen Vorwürfe in Richtung SPÖ hätten wir uns ein bisschen Lautstärke erwartet! Haben Sie heute nicht Zeitungen gelesen, Herr Kol­lege Gusenbauer? – Es ist schon interessant: Millionenkredite gingen an die SPÖ von der BAWAG, von denen man nicht weiß, wo sie herkommen. 1 Million für Beratung von Herrn Flöttl an Herrn Vranitzky: Ein angeblicher Superbanker braucht Informationen von einem ehemaligen Bundeskanzler. Dazu wäre Aufklärung schon interessant!

Etwas anderes ist für mich aber noch gravierender. Wir können natürlich auch über die 13 Millionen € reden, die Sie auf Grund Ihrer eigenen Aufzeichnungen über fünf Jahre hinweg vom ÖGB bekommen haben. Das wäre vielleicht ein bisschen Schadenswie­dergutmachung in diesem Bereich. Aber wenn wir schon über Kosten und öffentliche Finanzierung des Bildungswesens und darüber reden, wo das Geld herkommen kann, dann ist eine andere Aussage, die heute gekommen ist, noch viel gravierender, näm­lich jene des Finanzministers, der sagt: Der ÖGB legt seine Finanzen nicht offen. (Abg. Dr. Matznetter: Unglaublich!) Der ÖGB handelt nicht so, dass dieser beispiellose Skandal lückenlos aufgeklärt werden kann. (Zwischenruf des Abg. Parnigoni.)

Meine Damen und Herren von der SPÖ, das wäre ein Beitrag! Wir wollen nämlich die 900 Millionen € an Steuergeld, die wir als Haftung im Zusammenhang mit diesem Skandal bereitstellen mussten, nicht dafür aufwenden, dass diese Löcher gestopft wer­den, sondern wir brauchen das Geld für andere Dinge, zum Beispiel für eine Aufsto­ckung des Bildungsbudgets im nächsten Jahr. (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Meine Damen und Herren, das wäre ein wirklicher Beitrag in dieser Debatte gewesen! Aber es war zu befürchten, dass von Ihnen auch heute hier nichts Neues kommt – mit einer Ausnahme: Herr Kollege Gusenbauer! Es war wirklich interessant, als Sie uns den Brief dieses siebenjährigen Mädchens vorgelesen haben! (Abg. Öllinger: Wir re­den über Bildung! – Abg. Neudeck: Ja, über Vermögensbildung!)

Man muss bei Briefen – ich sage Ihnen das durchaus offen und ehrlich – immer auf­passen, ob es sich nicht um eine Fälschung handelt! (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Da muss man immer aufpassen! Also Vorsicht, Herr Kollege Gusenbauer! Aber wenn die­ser Brief wirklich authentisch gewesen ist, dann ist das in Wahrheit ein Beweis für das ausgezeichnete Grundschulsystem! Wenn so ein Brief, wie Sie ihn heute zitiert haben, von einer Siebenjährigen stammt, dann brauchen wir jetzt nicht mehr weiterzureden! (Heiterkeit, Beifall und wiederholte Bravorufe bei den Freiheitlichen – BZÖ. – Beifall bei Abgeordneten der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ. – Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen.)

Meine Damen und Herren! Es ist trotzdem immer wieder notwendig, das Bildungssys­tem zu hinterfragen und auch immer wieder auf die neuen Gegebenheiten auszurich-


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