sive Fachhochschulen von 2 Prozent der Wirtschaftsleistung vor. Das wären in Österreich, Stand heute, plus 3 Milliarden € pro Jahr. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)
15.22
Präsident Dr. Andreas Khol: Der von Herrn Abgeordnetem Van der Bellen eingebrachte Entschließungsantrag der Abgeordneten Van der Bellen, Brosz, Grünewald, Freundinnen und Freunde betreffend Versagen des Vertrauens gegenüber der Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur ist hinreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.
Der Antrag hat
folgenden Gesamtwortlaut:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Van
der Bellen, Brosz, Grünewald, Freundinnen und Freunde betreffend
Versagen des Vertrauens gegenüber der Bundesministerin für Bildung,
Wissenschaft und Kultur
eingebracht im Zuge
der Debatte über die Dringliche Anfrage des Abgeordneten Gusenbauer
an die Frau Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur
betreffend „Chaos in der Bildungspolitik“
Begründung
Bildungsministerin
Gehrer hat katastrophale Versäumnisse in der Bildungspolitik zu
verantworten. Sie hat Österreich zu einem bildungspolitischen Problemland
gemacht. Bildungspolitik wurde vorwiegend als Budgetsanierungsmöglichkeit
betrachtet, auf dem Rücken der SchülerInnen und Studierenden wurde
gespart. In den Schulen wurden drakonische Kürzungen vorgenommen, die
schwere Schäden verursachen und die Zahl der Kinder pro Klasse in die
Höhe schnellen ließ. Die österreichische Hochschullandschaft
wurde über Jahre hinweg ausgehungert. Im besonderen sind Kinder aus
einkommensschwachen Familien betroffen. Die Schere zwischen arm und reich ging
auch im Bildungsbereich immer weiter auseinander. Dafür trägt
Bildungsministerin Gehrer die Verantwortung.
Schulen und
Universitäten werden kaputtgespart
Die öffentlichen
Bildungsausgaben sind in Österreich in den letzten Jahren im Verhältnis
zu den Gesamtausgaben und gemessen am BIP kontinuierlich gesunken. Schulen und
Universitäten werden kaputtgespart. Österreichs Bildungssystem ist
dadurch im Vergleich zu den skandinavischen Ländern in eine
Nachzüglerposition gerutscht. Gehrer scheint den Ernst der Lage nicht
zu begreifen und setzt den Sparkurs unbeirrt fort.
Die Ausgaben für
Bildung und Kultur im Budget des Bundes sind in absoluten Zahlen von 2001 bis
2006 von 5,733 auf 6,012 Milliarden Euro gestiegen. Das ergibt in
fünf Jahren eine Steigerung von nur 4,8%, also weniger als 1% pro Jahr.
Die Entwicklung des BIPs weist für diesen Zeitraum eine Steigerung von
17,9% auf. Das BIP steigt also um fast das Vierfache der Bildungsausgaben. Die
Steigerungen in absoluten Zahlen bedeuten daher de facto reale Kürzungen.
Im Vergleich zu den
Gesamtausgaben des Bundes haben sich die Bildungsausgaben von 2000 auf 2006 in
wesentlich geringerem Ausmaß erhöht. Insgesamt stiegen die
Bildungsausgaben in diesem Zeitraum um 9 %. Das Gesamtbudget hingegen stieg um
14 %. (Quelle: Budgetbericht 2006: Bericht der Bundesregierung)