Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 162. Sitzung / Seite 66

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Kollege Broukal, die Probleme an der Med-Uni Graz und Wien und an der Uni-Klinik für Zahntechnik werden derzeit gerade gelöst. Dort haben die Rektoren, dort haben die entsprechenden Professoren in den Verhandlungen, die noch laufen, Steigerungen zugesagt, ebenso den Abbau von Warteschleifen. In Drei-Jahres-Schritten wird das ge­schehen – schneller, als Sie glauben! (Abg. Broukal: Ich habe von denen geredet, die dann noch übrig bleiben! Bitte zuhören!) Sie können sich das Federl ruhig auf den Hut stecken – wir arbeiten für die Studierenden und die dort Lehrenden, und das ist ent­scheidend!

Noch eine Zahl möchte ich Ihnen nennen zum Thema „goldrichtig“. – Goldrichtig hat diese Regierung gehandelt, indem sie die Studienbeihilfen erhöht hat. Wissen Sie, was ein 26-jähriger Studierender als höchstes Stipendium, das heißt als Studienförderung, plus Familienbeihilfe im Jahr bekommen kann? – Fast 10 000 € auf die Hand! Ich wie­derhole: Das höchste Stipendium plus Familienbeihilfe ist 10 000 € auf die Hand! (Abg. Broukal: Und wie viele bekommen das?) Seien wir doch froh, dass nicht mehr be­dürftig sind! Seien wir doch froh, dass nicht mehr bedürftig sind – das ist ja ein Zeichen für unsere Wohlstandspolitik! (Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen.)

Meine Damen und Herren! Wenn die Betreffenden noch 7 000 € steuerfrei dazuverdie­nen können, dann schaue ich mir im Vergleich dazu gerne einen einfachen Arbeiter oder eine Handelsangestellte mit 30 Stunden an.

 


Präsident Dr. Andreas Khol: War das der Schlusssatz, Frau Kollegin?

 


Abgeordnete Dr. Gertrude Brinek (fortsetzend): Abschließend: Wenn man studieren will, kann man studieren. Die Schulpolitik in Wien schauen wir uns beim nächsten Kapi­tel an, denn da gibt es einiges zu reformieren, und nicht nur das, was der Rechnungs­hof aufgezeigt hat, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheit­lichen – BZÖ.)

15.41


Präsident Dr. Andreas Khol: Bevor ich der nächsten Rednerin das Wort erteile, teile ich mit, dass der Entschließungsantrag der Abgeordneten Broukal, Kolleginnen und Kollegen betreffend sofortigen Abbau der Wartelisten an der Medizinischen Universität Wien, eingebracht vom Abgeordneten Broukal, hinreichend unterstützt ist und mit in Verhandlung steht.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Broukal, Kolleginnen und Kollegen betreffend sofortiger Abbau der Wartelisten an der Medizinischen Universität Wien

eingebracht im Zuge der Debatte zur Dringlichen Anfrage „Chaos in der Bildungspoli­tik“.

An der Medizinischen Universität Wien befinden sich rund 220 Humanmedizin-Studie­rende in der Warteschleife für den zweiten Studienabschnitt. Das Rektorat hat ange­kündigt, 120 zusätzliche Studienplätze zur Verfügung zu stellen. Die restlichen Studie­renden werden weiterhin zum Pausieren gezwungen. Die ÖH hat berechnet, dass 2,5 Millionen Euro ausreichen würden, um allen Wartenden ein ungehindertes Weiter­studieren zu ermöglichen.

Auch im Zahnmedizin-Studium drohen den Studierenden der Medizin-Universität War­tezeiten. Der Grund: Im dritten Studienabschnitt stehen nur 80 Praktikumsplätze für die so genannte „Phantomkopfübung“ zur Verfügung. Diese 80 Plätze sind längst verge-


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