dagegen. Ich kann Ihnen ganz klar sagen und mittels Studien beweisen, dass 94 Prozent der Frauen, die in Teilzeitjobs tätig sind, freiwillig in Teilzeitjobs sind (Abg. Silhavy: Sie haben der Ministerin nicht zugehört! Die hat etwas anderes gesagt!) und sehr froh sind, dass sie dadurch die Möglichkeit haben, Beruf und Familie besser vereinbaren zu können. (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ und der ÖVP.)
Ein wichtiger Bereich, der sehr erfolgreich umgesetzt wurde, ist die eigenständige Alterssicherung. Auch da sind wir sehr froh, dass Frauen dadurch geholfen wird, in Zukunft eigenständig Pensionen zu erhalten, denn gerade Frauen, die viel gearbeitet haben, die sich viel für die Familie eingesetzt haben, haben heute sehr kleine oder gar keine Pensionen. Mit der neuen Pensionsharmonisierung braucht man nur mehr sieben Erwerbsjahre und kann auch Kindererziehung für eine Pension heranziehen.
Sehr geehrte Damen und Herren, wir haben auch für die Zukunft sehr ambitionierte Ziele: Wir fordern die Verbesserung und Optimierung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine Gleichstellung der Frauen im Berufsleben. Da fordere ich auch ganz besonders die Gewerkschaften auf, Frau Kollegin Csörgits! Schauen Sie, dass die Kollektivverträge besser verhandelt werden! Schauen Sie auch, dass es Kollektivverträge für Frauenberufe gibt, in denen es heute noch keine Kollektivverträge gibt!
Das heißt, unser Ziel für die Zukunft ist: gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Ausbau des Kinderbetreuungsgeldes, eine flexiblere Einrichtung für Kinderbetreuung und die Absetzung der Kosten.
Sehr geehrte Damen und Herren, die Politik des BZÖ für Frauen orientiert sich nicht an ideologischen Zielen. Wir jammern nicht (Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen), sondern wir übernehmen Verantwortung und suchen Lösungen für die Frauen dort, wo solche wirklich notwendig sind. (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ und der ÖVP.)
9.41
Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Van der Bellen. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.
9.41
Abgeordneter Dr. Alexander Van der Bellen (Grüne): Herr Präsident! Verehrte Frau Kollegin Achleitner, Sie haben gesagt, dass die Teilnahme der Frauen am Arbeitsmarkt in Österreich höher sei als in skandinavischen Ländern – die so genannte Erwerbsquote. Wie soll ich sagen? Statistik ist immer interpretierbar. Sie haben nicht berücksichtigt, dass in der Erwerbsquote, die Sie zitieren, Teilzeitbeschäftigte genauso enthalten sind wie Frauen, die einer Vollzeiterwerbstätigkeit nachgehen.
Bezüglich der 94 Prozent der Frauen, die angeblich mit Teilzeit einverstanden sind: Diese Studie zeigen Sie mir einmal bitte! (Beifall bei den Grünen.) Ich würde von Ihnen persönlich nicht annehmen, dass Sie, wenn eine Frau Sie um Rat fragt: Soll ich auf Dauer einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen?, ihr das raten würden, wohl wissend, dass Frauen in Teilzeitbeschäftigungen weniger Chance auf Weiterbildung und Ausbildung im Betrieb haben. Das geht in der Regel an jene Personen, die vollzeitbeschäftigt sind. Frauen in Teilzeitbeschäftigung sind daher aus einer Vielzahl von Gründen nicht gleichermaßen in Karrierepositionen, in der Aufstiegsleiter sozusagen, und sie werden das drittens in der Pension maßgeblich spüren, wenn sie längere Zeit Teilzeit beschäftigt sind.
Das werden Sie doch, wenn Sie ehrlich sind, einer Frau, die Sie um Rat fragt, sagen! Sie können daher mit Sicherheit nicht davon ausgehen, dass 94 Prozent, wenn Sie sich über die Folgen einer längeren Teilzeitbeschäftigung im Klaren sind, damit voll zufrieden sind. Das glaube ich Ihnen nicht. (Beifall bei den Grünen.)
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