Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll4. Sitzung / Seite 137

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Haftungserklärung abgeben. Deswegen die anfängliche Skepsis meiner Kollegen in diesem Ausschuss.

Bei näherer Betrachtung stellt sich natürlich heraus, dass diese unbegrenzte Haftung für unvorhergesehene Ereignisse ist. Und dass sich unvorhergesehene Ereignisse nicht budgetieren lassen, versteht sich von selbst. Die Begrenzung kann nur in den Prozentzahlen liegen: 40 Prozent Land, 40 Prozent Bund, 10 Prozent Stadt Salzburg und 10 Prozent die übrigen Gemeinden.

Stadt und Land haben in Salzburg die Zustimmung erteilt – mit den Stimmen der Freiheitlichen, der Sozialdemokraten und der Österreichischen Volkspartei. Die Grünen waren nicht dabei. (Ruf bei der ÖVP: Wie immer!)

Bereits in der Landtagsdebatte haben wir Freiheitliche aber noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Durchführung dieser Olympischen Spiele nach den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit, der Zweckmäßigkeit und der Sparsamkeit zu erfolgen hat. Und aus nachfolgenden Zitaten werden Sie gleich sehen, dass das auch seinen Grund hat. Ich kann nämlich den Optimismus meiner Vorredner aus Salzburg, dass sowieso alles paletti sein wird, nicht so hundertprozentig teilen, auch in Anbe­tracht dessen, was da schon früher, bei der letzten Bewerbung, passiert ist.

Mir persönlich ist ein einziges olympisches großes Festival bekannt, das wirklich positiv, das heißt, mit schwarzen Zahlen – das hat mit der ÖVP nichts zu tun (Ruf bei der ÖVP: Meistens schon! – Abg. Mag. Molterer: Schwarze Zahlen sind immer gut!) – abgeschlossen hat, das war Salt Lake City; allerdings mit einer Unterstützung, von der ich aus der damaligen Geschichte noch weiß: Da gab es 25 000 Mormonen, die als Ehrenamtliche mitgearbeitet haben. „Ehrenamtlich“ heißt bei den Mormonen, dass sie nicht nur für die Tätigkeit nichts erhalten, sondern sie finanzieren sich auch von der Kleidung über das Essen bis hin zur Anreise und zum Aufenthalt grundsätzlich alles selbst. – Das waren die Einzigen, die wirklich positiv abgeschlossen haben.

Und im Gegensatz dazu bringe ich Ihnen jetzt zur Olympiabewerbung für 2010 einige Anmerkungen aus dem Salzburger Kontrollamtsbericht. Da hapert es nämlich in unseren Breiten leider immer wieder mit den Ehrenamtlichen. Ich bringe nur zwei kurze Zitate:

Salzburgs Bewerbung für Olympia 2010 war für einige ein gutes Geschäft: Sportstars, die sich für die Spiele stark machten, erhielten – es waren leider keine Mormonen! – 415 000 €.

Das Kontrollamt stellt weiters fest, dass die „Bezahlung der Testimonials“ „großzügig bemessen“ war und „dem Bekanntheitsgrad beziehungsweise dem Werbewert und nicht der Leistung beziehungsweise der erhofften Resonanz“ entsprachen. – Auch hier leider keine Mormonen! – Noch dazu konnten einige der Olympiabotschafter zusätzlich Spesen verrechnen. – Und in dieser Tonart, meine Damen und Herren, geht es weiter.

So viel zu den sehr optimistischen Ausführungen der Vorredner.

In Anbetracht der Tatsache, dass mit der Olympiade ein Werbewert für das Winter­sportland Salzburg sicherlich gegeben ist, und in der Hoffnung, dass es nicht so wie bei vielen Olympiaden am Schluss ganz, ganz desaströse wirtschaftliche Ergebnisse gibt, haben wir Freiheitliche uns durchgerungen, dem Antrag zuzustimmen. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Mag. Molterer: Die Mormonen müssen her! Wir brauchen Mor­monen!)

16.09


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Mag. Kogler zu Wort gemeldet. Ich sehe ihn nur nicht. – Also keine


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