Haftungserklärung
abgeben. Deswegen die anfängliche Skepsis meiner Kollegen in diesem
Ausschuss.
Bei näherer
Betrachtung stellt sich natürlich heraus, dass diese unbegrenzte Haftung
für unvorhergesehene Ereignisse ist. Und dass sich unvorhergesehene Ereignisse
nicht budgetieren lassen, versteht sich von selbst. Die Begrenzung kann nur in
den Prozentzahlen liegen: 40 Prozent Land, 40 Prozent Bund, 10 Prozent
Stadt Salzburg und 10 Prozent die übrigen Gemeinden.
Stadt und Land haben
in Salzburg die Zustimmung erteilt – mit den Stimmen der Freiheitlichen,
der Sozialdemokraten und der Österreichischen Volkspartei. Die Grünen
waren nicht dabei. (Ruf bei der ÖVP:
Wie immer!)
Bereits in der
Landtagsdebatte haben wir Freiheitliche aber noch einmal ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass die Durchführung dieser Olympischen Spiele nach
den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit, der Zweckmäßigkeit und
der Sparsamkeit zu erfolgen hat. Und aus nachfolgenden Zitaten werden Sie
gleich sehen, dass das auch seinen Grund hat. Ich kann nämlich den
Optimismus meiner Vorredner aus Salzburg, dass sowieso alles paletti sein wird,
nicht so hundertprozentig teilen, auch in Anbetracht dessen, was da schon
früher, bei der letzten Bewerbung, passiert ist.
Mir persönlich
ist ein einziges olympisches großes Festival bekannt, das wirklich positiv,
das heißt, mit schwarzen Zahlen – das hat mit der ÖVP
nichts zu tun (Ruf bei der ÖVP:
Meistens schon! – Abg. Mag. Molterer: Schwarze Zahlen
sind immer gut!) – abgeschlossen hat, das war Salt Lake City;
allerdings mit einer Unterstützung, von der ich aus der damaligen
Geschichte noch weiß: Da gab es 25 000 Mormonen, die als Ehrenamtliche
mitgearbeitet haben. „Ehrenamtlich“ heißt bei den Mormonen,
dass sie nicht nur für die Tätigkeit nichts erhalten, sondern sie
finanzieren sich auch von der Kleidung über das Essen bis hin zur Anreise
und zum Aufenthalt grundsätzlich alles selbst. – Das waren die
Einzigen, die wirklich positiv abgeschlossen haben.
Und im Gegensatz
dazu bringe ich Ihnen jetzt zur Olympiabewerbung für 2010 einige
Anmerkungen aus dem Salzburger Kontrollamtsbericht. Da hapert es nämlich
in unseren Breiten leider immer wieder mit den Ehrenamtlichen. Ich bringe nur
zwei kurze Zitate:
Salzburgs Bewerbung
für Olympia 2010 war für einige ein gutes Geschäft: Sportstars,
die sich für die Spiele stark machten, erhielten – es waren
leider keine Mormonen! – 415 000 €.
Das Kontrollamt
stellt weiters fest, dass die „Bezahlung der Testimonials“
„großzügig bemessen“ war und „dem Bekanntheitsgrad
beziehungsweise dem Werbewert und nicht der Leistung beziehungsweise der
erhofften Resonanz“ entsprachen. – Auch hier leider keine
Mormonen! – Noch dazu konnten einige der Olympiabotschafter
zusätzlich Spesen verrechnen. – Und in dieser Tonart, meine
Damen und Herren, geht es weiter.
So viel zu den sehr
optimistischen Ausführungen der Vorredner.
In Anbetracht der Tatsache, dass mit der Olympiade ein Werbewert für das Wintersportland Salzburg sicherlich gegeben ist, und in der Hoffnung, dass es nicht so wie bei vielen Olympiaden am Schluss ganz, ganz desaströse wirtschaftliche Ergebnisse gibt, haben wir Freiheitliche uns durchgerungen, dem Antrag zuzustimmen. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Mag. Molterer: Die Mormonen müssen her! Wir brauchen Mormonen!)
16.09
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Mag. Kogler zu Wort gemeldet. Ich sehe ihn nur nicht. – Also keine
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