Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll6. Sitzung / Seite 63

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Oder nehmen Sie die Wirtschaftsuniversität Wien her, da gibt es eine neue Publikation des IHS: Auf 270 Studierende ein Professor. Ich betone: Auf 270 Studierende! Man ist froh, wenn man den einmal im Semester sieht, nämlich auf dem Weg in die Kantine.

Oder nehmen Sie die Erziehungswissenschaft oder die Publizistik in Wien her. Mir hat ein Studierender vor einem Monat einen Handy-Schnappschuss geschickt. Man sitzt in den Vorlesungen nicht auf den Stiegen, das ist ja normal an der Uni, man sitzt und steht am Gang und ist froh, wenn man etwas mithört. Vom Sehen des Professors kann keine Rede sein.

Oder nehmen Sie die schlechte Bezahlung und die schlechten Karriereaussichten vieler junger WissenschaftlerInnen an den Universitäten her. Auch ihnen gilt unsere Sorge, auch finanziell gesehen, und auch ihnen müssen und werden wir helfen.

Meine Bitte an die Grünen – aber zunächst möchte ich sagen: In Ihrem Antrag fehlt einiges! Sie wollen die Studiengebühren in diesem Antrag weder an den Fachhoch­schulen noch an den pädagogischen Hochschulen abschaffen. Ich nehme an, das ist nur ein Versäumnis und Sie werden noch zusätzliche Anträge präsentieren.

Eine Bitte habe ich noch an Sie ... (Zwischenruf des Abg. Brosz.) – Haben Sie ein we­nig Geduld! Über die Abschaffung der Studiengebühren ist die SPÖ nach wie vor fest entschlossen ernst und bis zur letzten Konsequenz zu verhandeln.

Meine Bitte an die Grünen ist: Könnten Sie Ihren jungen StudentInnen, die vor der SPÖ-Parteizentrale stehen, vielleicht raten, dass sie wenigstens einen halben Tag zur ÖVP-Zentrale gehen sollten. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordne­ten der Grünen.)

13.05


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abge­ordnete Brinek mit einer freiwilligen Redezeitbeschränkung von 5 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


13.06.04

Abgeordnete Dr. Gertrude Brinek (ÖVP): Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Von meinen Vorrednern ist mehr Rationalität eingefordert worden. – Ja, gerne. Da können wir schon mit der allgemeinen Generalisierung des Kollegen Broukal anfangen. Das gehört nicht zur akademischen Attitüde. Dazu gehört differenziertes Argumentieren. Fangen wir also mit der Auflösung und Diskussion der falschen Prämissen an, Herr Kollege Grünewald, mit denen Sie arbeiten. (Abg. Dr. Cap: Frau Oberlehrer!) Ja, Unterlehrer können auch Zwischenrufe machen. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren, erfreuliches Ergebnis: die höchste je erreichte Studieren­denzahl. 250 000 Menschen studieren an Universitäten und Fachhochschulen. Wir ha­ben im europäischen Vergleich immer die Hochschulen mit einbezogen, Herr Kollege Grünewald. Also bitte dann auch hier. Nicht Äpfel mit Birnen vermischen und dazu nicht die klare Bezeichnung sagen! (Abg. Dr. Cap: Schmeckt aber gut!) Ja, schmeckt gut im Obstsalat, aber nicht bei der Statistik der Hochschulabgänger. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Höchste je erreichte Zahl an Studierenden im Bereich Hochschule, Fachhochschule, Universitäten. Auch die Zahl jener, die sich von der Be­rufsentwicklung der Eltern weiterentwickeln – emanzipieren, können Sie dazu sagen –, ist erfreulich hoch. 55 Prozent der Studierenden an einer Universität oder Fachhoch­schule haben Eltern, die nicht eine Matura führende Schule besucht haben. Das heißt, es beginnt genau das, was der Oppositionspartei immer wichtig ist – und der ÖVP selbstverständlich auch.

 


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