Oder nehmen Sie
die Wirtschaftsuniversität Wien her, da gibt es eine neue Publikation des
IHS: Auf 270 Studierende ein Professor. Ich betone: Auf
270 Studierende! Man ist froh, wenn man den einmal im Semester sieht,
nämlich auf dem Weg in die Kantine.
Oder nehmen Sie
die Erziehungswissenschaft oder die Publizistik in Wien her. Mir hat ein
Studierender vor einem Monat einen Handy-Schnappschuss geschickt. Man sitzt in
den Vorlesungen nicht auf den Stiegen, das ist ja normal an der Uni, man sitzt
und steht am Gang und ist froh, wenn man etwas mithört. Vom Sehen des
Professors kann keine Rede sein.
Oder nehmen Sie
die schlechte Bezahlung und die schlechten Karriereaussichten vieler junger
WissenschaftlerInnen an den Universitäten her. Auch ihnen gilt unsere Sorge,
auch finanziell gesehen, und auch ihnen müssen und werden wir helfen.
Meine Bitte an die Grünen – aber zunächst möchte ich sagen: In Ihrem Antrag fehlt einiges! Sie wollen die Studiengebühren in diesem Antrag weder an den Fachhochschulen noch an den pädagogischen Hochschulen abschaffen. Ich nehme an, das ist nur ein Versäumnis und Sie werden noch zusätzliche Anträge präsentieren.
Eine Bitte habe ich noch an Sie ... (Zwischenruf des Abg. Brosz.) – Haben Sie ein wenig Geduld! Über die Abschaffung der Studiengebühren ist die SPÖ nach wie vor fest entschlossen ernst und bis zur letzten Konsequenz zu verhandeln.
Meine Bitte an die Grünen ist: Könnten Sie Ihren jungen StudentInnen, die vor der SPÖ-Parteizentrale stehen, vielleicht raten, dass sie wenigstens einen halben Tag zur ÖVP-Zentrale gehen sollten. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der Grünen.)
13.05
Präsident Dr. Michael Spindelegger: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Brinek mit einer freiwilligen Redezeitbeschränkung von 5 Minuten. – Bitte, Frau Abgeordnete.
13.06
Abgeordnete Dr. Gertrude Brinek (ÖVP): Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Von meinen Vorrednern ist mehr Rationalität eingefordert worden. – Ja, gerne. Da können wir schon mit der allgemeinen Generalisierung des Kollegen Broukal anfangen. Das gehört nicht zur akademischen Attitüde. Dazu gehört differenziertes Argumentieren. Fangen wir also mit der Auflösung und Diskussion der falschen Prämissen an, Herr Kollege Grünewald, mit denen Sie arbeiten. (Abg. Dr. Cap: Frau Oberlehrer!) Ja, Unterlehrer können auch Zwischenrufe machen. (Beifall bei der ÖVP.)
Meine Damen und
Herren, erfreuliches Ergebnis: die höchste je erreichte Studierendenzahl.
250 000 Menschen studieren an Universitäten und Fachhochschulen.
Wir haben im europäischen Vergleich immer die Hochschulen mit
einbezogen, Herr Kollege Grünewald. Also bitte dann auch hier. Nicht
Äpfel mit Birnen vermischen und dazu nicht die klare Bezeichnung sagen! (Abg. Dr. Cap: Schmeckt aber
gut!) Ja, schmeckt gut im Obstsalat, aber nicht bei der Statistik der
Hochschulabgänger. (Beifall bei der ÖVP.)
Meine Damen und
Herren! Höchste je erreichte Zahl an Studierenden im Bereich Hochschule,
Fachhochschule, Universitäten. Auch die Zahl jener, die sich von der Berufsentwicklung
der Eltern weiterentwickeln – emanzipieren, können Sie dazu
sagen –, ist erfreulich hoch. 55 Prozent der Studierenden an
einer Universität oder Fachhochschule haben Eltern, die nicht eine
Matura führende Schule besucht haben. Das heißt, es beginnt genau
das, was der Oppositionspartei immer wichtig ist – und der ÖVP selbstverständlich
auch.
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