Berechtigtenkreises und nein zu einer Lockerung
von Bestimmungen, die sich nach einem Jahr, glaube ich, letztendlich gut
bewährt haben im Sinne dessen, dass jene von unseren optimalen Leistungen
profitieren, die hier zu Hause sind, die hier einen verfestigten
Aufenthaltstitel haben, die hier den Mittelpunkt ihres Lebensinteresses
haben. – Danke schön. (Beifall bei BZÖ und ÖVP.)
12.08
Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Königsberger-Ludwig. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort.
12.08
Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen des Hohen Hauses! Frau Ministerin, und wenn es nur vier Kinder gewesen wären, wären es um vier zu viel. Sie haben selber gesagt, reden wir nicht über Zahlen – da stimme ich Ihnen zu –; wir müssen die Menschen dahinter sehen, die auf Grund Ihres – meiner Meinung nach – unmenschlichen Erlasses in finanzielle Nöte gekommen sind.
Ich finde die Debatte, die wir heute hier geführt haben
oder die wir mit anhören mussten, wirklich sehr abenteuerlich. Wenn man
den Kollegen der Freiheitlichen und des BZÖ (Zwischenruf des Abg. Scheibner),
Herr Kollege Scheibner, zugehört hat, dann hat man den Eindruck –
und ich sage das einfach so, weil es mir wirklich so vorgekommen
ist –, es geht dabei nicht, wie Sie gesagt haben, um eine Kampagne
gegen die Frau Ministerin, sondern es geht dabei um eine Kampagne, wer von
Ihnen beiden die bessere Anti-Ausländerpartei ist. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Scheibner.)
Mir ist das bei Ihren Ausführungen so vorgekommen. Es
werden Unwahrheiten miteinander vermischt. Die Rede des Herrn Kollegen
Strache hat meiner Meinung nach wirklich von Unkenntnis gestrotzt. Er hat von
Asylwerbern gesprochen, er hat von sich legal aufhaltenden Menschen gesprochen,
er hat von allen gesprochen. Sie differenzieren in Ihren
Redebeiträgen überhaupt nicht. (Abg.
Mag. Hauser: Aufpassen!)
Bei diesem Baby-Erlass, diesem
unsozialen Kinder-Erlass von Ministerin Haubner sprechen wir eindeutig von
Familien, von Menschen, die hier legal aufhältig sind. Dieser Erlass ist
einfach, sage ich jetzt einmal, sehr bürokratisch, er ist viel zu
überzogen, er ist bösartig, wenn man das so sagen will, weil es
ohnehin klar ist, dass jedes Kind, Frau Ministerin, das in Österreich von
einer Ausländerin geboren wird, nur dann in den Genuss der
Familienbeihilfe und des Kindergeldes kommt, wenn die jeweiligen Familien eine
Niederlassungs- und Aufenthaltsgenehmigung haben. Die Kinder fallen doch nicht
vom Himmel, die Kinder bringt ja nicht der Storch. Und es ist fast
lächerlich, zu sagen, dass Babys illegal nach Österreich einreisen.
Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass man so denken kann. (Beifall bei der SPÖ und den
Grünen.)
Frau Ministerin Haubner, Sie sind
selbst auch Mutter, das betonen Sie immer wieder, und Sie sind selbst auch
Frau. (Abg. Mag. Stadler: Wie viele Kinder haben Sie?) –
Ich habe auch Kinder, ich habe zwei Kinder. (Neuerlicher
Zwischenruf des Abg. Mag. Stadler.) –
Nein, das ist kein Unsinn, Herr Kollege Stadler, aber bei Ihnen ist es so, dass
es unterschiedliche Arten von Kindern gibt. (Abg.
Mag. Stadler: Wenn jemand
illegal da ist, dann ist er illegal da!)
Es gibt Kinder von Österreichern, und es gibt Kinder von nicht österreichischen StaatsbürgerInnen. (Abg. Mag. Stadler: Anspruchsberechtigt ist nicht das Kind, sondern der Erziehungsberechtigte!) Aber für uns gibt es eben diese Unterscheidung nicht, Herr Kollege Stadler. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)
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